Sonnenfeuer - Der Frieden war nah
Vor ihr stürmten vier Soldaten schießend auf sie zu. Lea schoss. Sie repetierte und schoss erneut. Stille.
Alle Angreifer waren tot . Mit dem ersten Schuss hatte sie drei Soldaten ausgeschaltet, die sich ebenfalls hinter einem Sturmschild schützen wollten. Es roch nach verbranntem Fleisch. Alle vier hatte die Wucht der Geschosse mehrere Meter zurück in den Aufzug geschleudert.
„Keep your position s! Everybody! Second Elevator in four, three, two… ” Noam spannte erneut seine Muskeln an. Lea wartete nicht, bis sich der Aufzug öffnete, sie schoss durch die Tür. Sie repetierte. Der vierte Schuss war ein Explosivgeschoss. Aluminiumstücke, Körperglieder und zerfetzte Ausrüstungsteile flogen durch den Korridor. Ein Aufzug blieb noch. Noch drei Sekunden. Lea wartete nicht länger, sie verschoss erneut ein Explosivgeschoss, die Aufzugstür zerriss es in tausend Stücke. Die Führungsseile der Kabine rissen, der Aufzug sackte ab, wurde aber hörbar nach wenigen Metern durch die Sicherheitsbremsen gestoppt. Leas Telefon meldete sich, es war wieder Hagen.
„Ich liebe es, wenn du mich anrufst.” Sie sprang auf und sprintete auf den Aufzug zu, im Laufen repetierte sie erneut und schoss von oben auf die feststeckende Kabine, gut sieben Meter unter ihr.
„Was machst du da? Ach, ich will es nicht wissen.”
„Ich räume auf.” Die Bremse versagte und der Aufzug schoss in die Tiefe. Sie schulterte die Waffe. Über die Aufzüge würden keine Angreifer mehr zu ihnen gelangen können. Der Hotelflur hatte es allerdings nun hinter sich, die Wände waren voller Ruß- und Blutspuren.
„E levator saved”, meldete sie über das Netzwerk. Lea ging wieder zurück. Die Detonation dreißig Etagen unter ihnen donnerte den Schacht hoch. „Was gibt es Neues?”, fragte sie Hagen. Das wäre geschafft, aber das würde noch nicht alles gewesen sein. Die Angreifer waren Idioten, sie selbst hätte niemals die Etage über die Aufzüge gestürmt.
„N ur noch mehr Scheisse. Paul McGregor ist tot.”
„Bitte? Dazu gab es bisher keine Meldung, wie ist das passiert?” Obwohl sie Paul nicht mochte, an diesem Tag hatte er es sich verdient, zu leben.
„Er starb im Alter von zwei Jahren in Ladysmith, Natal, Süd Afrika. Dein Paul dürfte putzmunter sein, zumindest solange er sich nicht in Aufzügen befindet, die du in Stücke schießt.”
„Oh… ich verstehe. Wer weiß davon?”
„Wir beide. Ich ahnte, dass er ein Betrüger ist. Nur, ganz ehrlich, ich habe keinen Dunst, was er will?” Es gab Dinge, die auch Hagen nicht durchdringen konnte. Lea hatte eine Idee, verbrannte Tapeten halfen beim Nachdenken, sie musste für neue Verbindungen sorgen.
„ Ich habe neue Freunde gefunden.” Während des Telefonates mit Hagen zeigte sie, dass Noam nach oben gehen sollte und warf ihm das Scharfschützengewehr zu. Sie machte von einem toten Angreifer ein Bild und nahm mit dem Smartphone auch die Fingerabdrücke. „Das sind Kommandosoldaten. Ich schick dir Bilder und Fingerabdrücke. Ich will wissen, wer die sind und wer sie geschickt hat.”
„Klar. Ich check den Typen.”
„Eine Sache habe ich noch. Simin Navid, recherchiere bitte welche Bedeutung der Mahdi für ihre Religion hat.”
„Auch das mache ich für dich.”
L ea beendete das Telefonat mit Hagen und lief ebenfalls zum Dach. Die steigende Zahl der Toten machte ihr Angst. Es war Zeit, Kuala Lumpur zu verlassen.
***
Airborne
Simin lächelte erleichtert, als Lea bei ihr war. Warum hatte sich ihr Vater mit ihr gestritten? Wegen einer religiösen Meinungsverschiedenheit? Wer war der Mahdi? Da war so viel, was Lea nicht verstanden hatte.
„Noam, Kim, Status?” , fragte Lea über das Netzwerk nach, seitlich über ihr schwebte bereits ein chinesischer Dauphin Kampfhubschrauber.
„ Helikopter im Anflug. Boarding in zwei Minuten. Gehen wir an Bord?” Kim hatte sich schnell an Leas Denkweise gewöhnt, sie stand etwas abseits und sicherte mit einem Gewehr das Dach des Zwillingsturms.
„ Sichert das Dach. Und wartet auf weitere Befehle”, antwortete Lea. Das Le Méridien befand sich in einem Turm, das Hilton Hotel in einem baugleichen zweiten Turm. Beide Hotels teilten sich Zufahrtsbereiche und Teile der Tiefgeschosse, die ganze Zeit hatte Lea den zweiten Hotelturm völlig außer Acht gelassen. Sämtliche Kampfhandlungen hatten sich bisher nur auf das Le Méridien konzentriert.
„This is KL-Control. The terrorists have left a message: they want Simin Navid. They
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