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Sonnenfeuer

Sonnenfeuer

Titel: Sonnenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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er war. Mit einer Rinderherde konnte man sich nicht beeilen, und wenn er die Tiere zurückließ, mußten die Reisenden verhungern. »Oder gibt es ein Totem?« fragte er Tinbin. »Wovor fürchten sie sich?«
    Der alte Mann brach in ein heiseres, kehliges Lachen aus. Dann stieß er Ben an die Schulter. »Gewehre von weiße Mann«, krächzte er. »Sein gutes Totem.«
    Ben fiel in sein Lachen ein. Er verhielt sich ja schon fast so schlimm wie die Schwarzen, wenn er die Antwort in der Magie suchte. Da war der alte Tinbin viel vernünftiger. Natürlich, je besser sie bewaffnet waren, um so sicherer konnten sie sich fühlen.
    »Du hast recht.« Ben rückte näher an Tinbin heran. »Sieh dir das mal an. Nicht weit davon entfernt liegt der Fluß, den die Weißen Walsh nennen. Als nächstes kommt dann der Mitchell. Welche Stämme leben zwischen den beiden Flüssen?«
    Tinbin fächelte sich mit einem Blätterbüschel Luft zu, um sich etwas Abkühlung zu verschaffen.
    »Vor lange Zeit Tinbin wandern durch diese Land. Immer sicher, weil Magie viel stark. Totem sein Regenbogenschlange.« Er zwinkerte Ben zu. »Haben gute Geschenke. Tinbin geben Perlen und Muscheln, andere geben Tinbin Axt und Messer.«
    Ben wußte, worauf Tinbin anspielte. Die Schwarzen verfügten über Handelspfade, die denen Marco Polos in nichts nachstanden. »Soll ich Geschenke mitnehmen?« erkundigte er sich. Als Geschenk konnte alles mögliche dienen, nur Waffen kamen nicht in Frage.
    Tinbin spuckte aus. »Geschenke nicht gut. Kukabera jetzt schlechte Menschen.« Um zu unterstreichen, was er meinte, holte er wie mit einer Axt nach Ben aus. Blue, Bens Hund, sprang knurrend auf ihn zu.
    Während Ben seine Hündin beruhigte, hing er besorgten Gedanken nach. »Wie viele von diesen Stämmen gibt es denn auf dem ganzen Weg?«
    »Da noch Kunjin«, fuhr Tinbin fort. »Erst sein ganz nett. Schicken Mädchen für machen Liebe in Lager von neue Weiße. Aber später – pscht.« Er legte den Finger an die Lippen und erklärte Ben dann flüsternd von den Überraschungsangriffen der Männer dieses Stammes.
    »Gibt es denn keinen freundlichen Stamm in dieser Gegend?«
    »Nein, Tinbin wissen gut. Diese alle immer töten. Hier leben Merkin.« Er wies auf die Gegend östlich vom Palmer, und Ben schüttelte sich innerlich. Einigen Stämmen konnte er vielleicht noch aus dem Weg gehen, aber mit den Merkin mußte er zwangsläufig, ob er wollte oder nicht, zusammentreffen.
    »Vielleicht sollte ich den Leuten ein paar kräftige Rinder schenken«, schlug er vor. »Dann können sie ein großes Fest feiern.«
    Tinbin warf Ben einen finsteren Blick zu. »Du besser suchen deine Verstand. Bleiben zu Hause. Diese Merkin tragen Federn.« Er wies auf die Baumwipfel, in denen die Kakadus den Butcher-Birds zusetzten.
    »Du meinst, sie tragen die Federn des weißen Kakadu?« fragte Ben nach.
    Tinbin nickte. »Diese Krieger schneiden Kopf ab.«
    Entsetzt fuhr Ben in die Höhe. »Herr im Himmel! Kopfjäger!« Er hatte schon gehört, daß es in Neu-Guinea Kopfjäger gab, aber in Australien.
    Tinbin zuckte die Achseln. »Diese alle gute Krieger. Du nicht gehen in ihre Land, Ben.« Er nahm Bens Hand. »Dort immer schlechte Männer, viel mehr schlecht als Kunjin.« Der Druck seiner ausgemergelten Hand wurde fester. »Diese Männer Riesen, und wir nicht sprechen über sie. Bringen schlechte Geist. Tabu.«
    Ben, der erkannt hatte, daß er mehr Männer als ursprünglich geplant mitnehmen mußte, stand auf.
    »Ich muß jetzt gehen.« Ihm blieb nichts anderes übrig, als Goldsucher aus Georgetown anzuheuern. »Mach dir keine Sorgen, ich komme bestimmt zurück.«
    Tinbin sah ihn ernst an. »Du müssen zurückkommen!« befahl er. »Weil Darcy sonst verloren. Bald seine Geist kehren nach Hause, und er warten auf Ben. Er sagen, die Zeit für Tränen sein vorüber. Alles werden besser.«
    »Was willst du damit sagen?« fragte Ben besorgt.
    Tinbin jedoch schloß die Augen und begann zu singen. Darcy und Ben hatten früher immer geschmunzelt über die Art und Weise, wie Tinbin seinen Besuchern begreiflich machte, daß für ihn das Gespräch beendet war. Er hoffte nur, der Alte würde bei den Geistern ein gutes Wort für ihn einlegen.

1
    S ie waren zu acht, als sie schließlich nach dem ersten großen Ansturm auf die neuen Goldfelder Georgetown verließen. Allerdings hatten sie einen gewaltigen Vorsprung vor Mulligan, der seine Expedition mit großer Sorgfalt vorbereitete, was die Goldsucher, die viel Geld in

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