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Sonnenfinsternis: Kriminalroman

Sonnenfinsternis: Kriminalroman

Titel: Sonnenfinsternis: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Moor
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Commando auf der Seite. Normalerweise empfiehlt es sich, die Waffe wegzustecken, wenn man auf Tuchfühlung geht . Die Gefahr, dass es zu einem Handgemenge kommt und sie einem entrissen wird, ist zu gross. Aber da ich nicht wusste, ob seine Kumpane gleich wie die Clanton-Brüder schiessend zur Tür herauskommen würden, behielt ich sie in der Schusshand. Mit der anderen Hand zog ich ihm seine eigene Waffe aus der Jackentasche. Es war eine Desert Eagle. Der Kerl hatte eindeutig zu viele Gangster filme geschaut. Rasch entfernte ich das Magazin und entlud sie, bevor ich sie in hohem Bogen in die Büsche warf. Dabei verlagerte sich mein Gewicht zwischen seinen Schulterblättern und er grunzte schmerz er füllt. Das Magazin steckte ich ein. Dann packte ich ihn an den Haaren und zog ihn auf die Knie. Das Ganze hatte vielleicht eine halbe Minute gedauert.
    Ich machte drei Schritte weg von ihm und zielte erneut auf seinen Kopf, diesmal mit der Pistole . Dann deutete ich an, er solle aufstehend. Er stand auf. Ich nickte in Richtung Tür. Er schaute mich fragend an. Ich zeigte nochmals zuerst auf ihn, dann auf die Tür und deutete mit einer Bewegung des Unterarms an, er solle hineingehen. Immer noch mit ungläubigem Gesichtsausdruck zeigte er ebenfalls auf die Tür. Ich nickte und spannte den Hammer meiner Pistole. Auf einmal verstand er mich. Er machte zwei rasche Schritte auf die Tür zu, öffnete den linken Flügel etwas und schlüpfte hinein. Kaum war er drin, begann er laut zu rufen. Gedämpft konnte ich die Antwort seiner Kumpane auf der anderen Seite der Fabrikhalle hören. Beides war mir egal.
    Ich knallte die Tür zu, nahm eines der daneben liegenden Vierkant höl zer zur Hand und schob es durch die zwei Eisengriffe der beiden Tür flügel. Damit war der Ausgang blockiert. Ich griff nach einem zweiten Holzstück, schob es über das erste und wiederholte das Ganze nochmals mit einem der herum liegenden Eisenrohre. Dann nahm ich das Fahrradschloss aus meiner Jackentasche, wickelte es ein paar Mal um beide Eisengriffe, so dass es schön eng und gespannt war, und schloss es ab. Ich rüttelte zur Probe daran . Fest verschlossen. Trotzdem ergriff ich zwei weitere Vierkanthölzer und stemmte sie in schrägem Winkel gegen die Tür. Das musste reichen.
    Plötzlich verstummte das Geschrei in der Giesserei. Stattdessen wurde von innen heftig an der Tür gerüttelt. Als das nichts fruchtete, erklangen mehrere Schüsse. Die Trottel versuchten tatsächlich, sich den Weg frei zu schiessen. Keine gute Idee bei einer Sicherheitstür aus massivem Stahl. Ein Schmerzensschrei deutete an, dass sie das auch gemerkt hatten. Idioten!
    Ich steckte meine Waffe ein, nahm mein Walkie-Talkie aus der Jacken tasche und drückte die Sprechtaste viermal. Tschk tschk tschk tschk. Alles wie geplant gelaufen . Ivicas Antwort kam prompt. Tschk tschk… tschk tschk tschk tschk. Verstanden, bei mir auch.
    So schnell ich konnte, sprintete ich auf der kleinen Zufahrtsstrasse zurück zur Gebäudevorderseite. Ivica wartete bereits mit laufendem Motor in unserem Mietwagen . Ich öffnete die Beifahrertür und sprang hinein , dann brauste n wir auch schon mit quietschenden Reifen davon.
    «Lucović?», fragte ich.
    Er zeigte mit dem Daumen über die Schulter und sagte nur: « Koffer raum. »
    Ich schaute nach hinten. Auf dem Rücksitz lag eine weitere Desert Eagle. Ich schüttelte den Kopf. Dann ergriff ich sie, entlud sie und warf sie aus dem Fenster.
    Wir rasten zum Tor hinaus, dann auf der kleinen Seitenstrasse, die ich gerade entlang gesprintet war, zur Rückseite der Giesserei und dort via Wald zurück Richtung Innenstadt. Falls Lucović noch mehr Leute mitgebracht hatte, sperrten diese wohl eher die Hauptstrasse ab als den Weg, auf dem ihre Kollegen gerade gekommen waren. Wir sollten Recht behalten.
    Als sich nach einem guten Kilometer der Wald lichtete, verlang sam te Ivica das Tempo und fügte sich bald darauf in den normalen Sonn tags nachmittags verkehr ein. Soweit war alles perfekt gelaufen.
    Es konnte eigentlich nur noch schlechter werden.

Kapitel 32
     
    Lucović hing nackt und gefesselt vom Eisenhaken der hydraulischen Hebevorrichtung im kleinen Betonschuppen hinter der alten Ziegelf abrik, wo wir Riba getroffen hatten. Seine Füsse baumelten in der Luft und seine Schultern waren durchgestreckt . Es sah nicht gerade bequem aus. Damit er nicht mit den Beinen um sich schlagen konnte, waren beide Fussgelenke mit Nylonschnur an zwei schweren Ziegeln be

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