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Sonnenfinsternis: Kriminalroman

Sonnenfinsternis: Kriminalroman

Titel: Sonnenfinsternis: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Moor
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kroatische Flagge .
    Ich musste meine ganze Kraft aufwenden, um nicht laut loszulachen. Statt des sen sammelte ich hastig unsere Ausrüstung vom Boden auf und verstaute alles im Kof fer raum unseres Wagens, während Ivica sein Kunstwerk mit einem brei ten Grin sen beendete. Am Schluss zischte er dem Gangster etwas zu und gab ihm einen ordentlichen Klaps auf den Hintern. Dann drückte er auf einen Knopf. Das rostige Rolltor begann sich quietschend zu heben. M it einer Handbewegung bedeu tete mir Ivica , ich solle den Wagen rausfahren. Kaum war ich draussen, be gann sich das Tor wieder zu schliessen. Ivica kam gemächlich heraus ge schlen dert, als hätte er keine rlei Sorgen auf dieser Welt, und stieg ein.
    Vor dem Haupttor des Fabrikgeländes hielten wir nochmals kurz an, ent fernten das Vorhängeschloss und rollten das Tor zur Seite, bevor wir davon brausten.
    Knappe zwei Kilometern später übermannte mich plötzlich ein solcher Lach an fall, dass ich rechts ranfahren musste. Die ganze Spannung entlud sich in einem bei nahe hysterischen Ausbruch. Ich schnappte nach Luft und klopfte mir auf die Schen kel und lachte Tränen, während mich Ivica spöttisch betrachtete. Es dauerte eine ganze Weile, aber schliesslich erholte ich mich soweit, dass wir weiter fahren konn ten.
    Auf dem Weg zurück in die Stadt machten wir einen Zwischenstopp am Flug hafen, um unsere Rückreise zu organisieren. Ivica wollte eigentlich einen Direkt flug nach Zürich, aber um weiterhin jegliche Verbindung en zur Schweiz zu ver ber gen, setzte ich durch, dass wir doch zunächst nach Wien flogen und von dort dann mit dem Zug in die Schweiz zurück fuhren . Er maulte zwar, musste aber zugeben, dass ich Recht hatte, und so buchte ich unseren eigentlich bereits verpassten Rückflug in die österreichische Hauptstadt auf den nächsten Morgen um. Die Dame am Schalter war sehr kulant, obwohl wir beide wie Landstreicher aussahen. Mein Tausendwattlächeln schien doch noch zu wirken.
    Anschliessend tauschten wir unseren silbernen Renault Laguna gegen einen weissen Nissan X-Trail. Nur so zur Sicherheit. Mein Lächeln funktionierte hier leider nicht, aber ein Fünfzigeuroschein aus Ivicas Brieftasche löste das Problem rasch und effektiv . Wir luden unsere Ausrüstung so schnell und unauffällig wie möglich um und stiegen ein. Schliesslich teilte Ivica Lucovićs Leute n per SMS mit , wo sie ihren Boss finden konnten.
    Dann machten wir uns auf den Weg zurück in die Stadt .

Kapitel 33
     
    E s war schon dunkel , a ls wir beim Hotel ankame n . Beim Herein fahren in die Tiefgarage kam uns ein schwarzer BMW entgegen . I m Licht der Scheinwerfer konnte ich kurz das Gesicht des Fahrers und seine auffallend platte Nase sehen, dann war er auch schon vorbei . Wir parkierten in der Nähe des Ausgangs und fuhren mit dem Aufzug in die zweite Etage hoch. Den Rest des Wegs zu unserem Zimmer gingen wir zu Fuss.
    Die Sache mit Lucović war mir nicht geheuer. In der Zwischenzeit hatten ihn seine Leute sicher gefunden, und ich hatte keine Zweifel daran, dass er Himmel und Hölle in Bewegung setzen würde, um uns zu finden und es uns heimzuzahlen. Er schien mir weder schlau noch dumm genug, unsere Warnung erst zu nehmen.
    Im Zimmer angekommen zogen wir unsere verdreckten, verschwitz t en Kleider aus und packten unverzüglich unsere Taschen , obwohl u nser Flug erst am nächsten Morgen ging. I ch plädierte darauf, bis zur Abreise im Zimmer zu bleiben, aber damit stiess ich bei Ivica auf taube Ohren. Er wollte unbedingt trainieren gehen und jammerte so lange über seinen Bewegungsmangel, bis ich schliesslich trotz meiner Bedenken einlenkte und ebenfalls in Trainingskluft wechselte. Dann steckte ich mein Handy in die eine Jackentasche und die P226 in die andere und betrachtete meine ausgebeulte Erscheinung im Spiegel. Zu auffällig. Ich band den Bändel der Trainerhosen eng zu und steckte mir die schwere Pistole stattdessen samt Holster ins Kreuz. Die kleine Zastava im Knöchelholster liess ich im Zimmer zurück , auch wenn sie weniger auffällig gewesen wäre . Die grössere, schwerere Waffe gab mir ein sichereres Gefühl. Ivica steckte seine Glock ein . Dann öffnete ich vorsichtig die Zimmertür und spähte hinaus. Der Flur war leer.
    Wir stiegen die zwei Treppen hinunter zum Fitnessraum. Er enthielt eine Gewichtsbank, mehrere Hometrainer, einen Crosstrainer, eine Rudermaschine und ein Laufband. Die Wände waren verspiegelt. Mit Ausnahme von uns war niemand da.
    Ivica

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