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Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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berühren, und Erleichterung erfüllte ihn. Von Cesca hatte er sich bereits verabschiedet und dabei so dicht vor ihr gestanden, wie er es wagte.
    Die »Wasserträger« verließen Rendezvous, begleitet von den Glückwünschen der anderen Roamer. Das kleine von Nikko Chan Tylar geflogene Schiff sauste nach vorn, schloss zu Jess’ glitzernder Kugel auf und schickte eine Mitteilung über das Standardkommunikationssystem, das Jess installiert hatte, um mit den anderen in Kontakt zu bleiben. Natürlich waren einige Modifikationen nötig gewesen, damit es im Wasser funktionierte. »Wir sind bereit, uns an die Arbeit zu machen, Jess. Fliegen Sie voraus.«
    Jess beschleunigte sein Schiff, und die Roamer folgten ihm…
    Als sie die erste unerforschte Welt erreichten, geleitete Jess seine Begleiter durch dichte Wolken. Dies war einst ein steriler Ort gewesen, von Stürmen umheult, aber jetzt füllte die Lebenskraft der Wentals den weiten planetaren Ozean. Jess verglich das Meer mit einer riesigen Batterie, die sich jederzeit entladen konnte. Er sah das Flackern von Energie – ein Kreislauf im Ozean, ein Sturm aus funkelndem, wohlwollendem Leben.
    Als das Wental-Schiff tiefer sank, lockte es Ranken aus Blitzen an, die wie zärtlich über das metallisierte Korallengerüst tasteten. Es war eine sondierende Berührung, mit sanften elektrischen Fingerspitzen und kontrolliert von den Wentals, die den ganzen isolierten Planeten übernommen hatten. Sie hießen Jess und seine Gefährten willkommen.
    Unbändige Freude vibrierte durch das intelligente Wasser in Jess’ Kugel. Bei seinem ersten Besuch war dies eine dunkle, unwirtliche Welt gewesen, doch das lebende Wasser der Wentals hatte die Stürme gezähmt. Aus dem ersten Wental-Körper waren bereits neue Entitäten gewachsen, mit eigenen Gedanken, aber jede von ihnen blieb Teil des größeren Gesamtwesens.
    Jess’ Schiff »landete« auf dem offenen Meer und schwamm dort wie eine riesige Seifenblase. Schaumgekrönte Wellen platschten an die Seiten des Schiffes, glühend und voller Leben. Die elf Roamer-Schiffe gingen auf einem flachen Atoll nieder.
    Nikko verließ sein kleines Raumschiff und atmete die frische Luft tief ein. Die Lebenskraft der Wentals hatte die Umgebung so verändert, dass die Menschen keine Atemmasken brauchten, so wie Jess bei seinem ersten Besuch. Nikko beobachtete die fernen Blitze, die zwischen Gewitterwolken und Meer flackerten, und rief Jess zu: »Offenbar sind Sie Ihrem Leitstern zum Garten Eden gefolgt. Der ganze Planet ist ein Ozean und… voller Leben.«
    »Ja, jeder Wassertropfen, jede Wolke. Alles enthält lebende Energie.«
    Jess benutzte seine Verbindung mit den Wentals, um Teil des intelligenten Ozeans zu werden. Er trat aufs kabbelige Meer und schritt über die Wellen hinweg. Verstärkte Oberflächenspannung trug ihn und verhinderte, dass er ins Wasser sank. Schließlich erreichte er die Felsen, wo die anderen auf ihn warteten. Die Roamer starrten ihn voller Ehrfurcht an.
    Jess deutete über das Atoll hinweg, und als hätte er damit das Zeichen gegeben, leuchtete eine visuelle Symphonie aus Blitzen am Himmel auf. »Sehen Sie, wozu die Wentals imstande sind? Wir müssen ihnen helfen, damit sie erneut gegen die Hydroger kämpfen können.«
    Nikko lächelte. »Wir sind bereit.«
    »Ich hätte Ihnen bei Rendezvous Wasser aus meinem Schiff geben können, aber Sie sollten diese Mission nicht nur auf der Grundlage meiner Worte akzeptieren. Schauen Sie sich auf dieser Welt um! Ich wollte, dass Sie mit eigenen Augen diese Macht sehen, den Sturm, den die Wentals gegen die Hydroger entfesseln können! Werden Sie Zeugen des Potenzials.«
    Die Roamer beobachteten den glühenden Ozean. Strömungen aus glitzerndem Leben glitten durch die Wellen, Zeichen von Vitalität und Macht. Die Wasserentitäten ließen das Meer regelrecht kochen. Jess’ Begleiter murmelten anerkennend.
    »Selbst eine kleine Probe dieses Wassers kann sich in einem anderen Ozean vermehren. Ich könnte mich allein auf diese Mission begeben und mir einen Planeten nach dem anderen vornehmen, aber das würde zu lange dauern.«
    Jess bückte sich und nahm eine Hand voll von der silbrigen Flüssigkeit. »Die Wentals sind ebenso bereit wie Sie. Hier, nehmen Sie so viel Sie wollen. Füllen Sie Behälter mit dem Wasser und bringen Sie es zu den Welten auf Ihrer Liste.«
    Nikko kehrte rasch zu seinem kleinen Schiff zurück und entrollte eine hohle Polymertrommel. »Genügt es, dies… ins Meer zu

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