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Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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sehr geheimnistuerisch gewesen, aber wir wissen mehr über ihre Bewegungen, Distributionssysteme und Aktivitäten, als sie ahnen. Wir haben den Weg ihrer Schiffe zurückverfolgt und die Materialien in ihren Lieferungen untersucht. Dadurch konnten wir den Standort ihrer Minen und Fabriken bestimmen. Die Koordinaten einiger wichtiger Stützpunkte sind uns seit Jahren bekannt, aber wir haben diese Informationen bisher unter Verschluss gehalten. Jetzt können wir darauf zurückgreifen. In einigen Basen der Roamer gibt es große Ekti-Vorräte, die nur darauf warten, von uns abgeholt zu werden.«
    »Inzwischen dürften die Vorräte noch größer geworden sein«, sagte Lanyan. »Seit die Roamer uns kein Ekti mehr verkaufen.«
    Basil wirkte zufrieden, als er mit den Fingern auf den Schreibtisch klopfte. »Ich schlage vor, wir stellen eine schlagkräftige Streitmacht zusammen, greifen ein Depot an und nehmen uns den Treibstoff, den wir für den Krieg brauchen. Ein gezielter Angriff, um den Roamern zu zeigen, dass wir es ernst meinen. Sie werden einsehen, dass sie keine Chance gegen uns haben.«
    Peter glaubte, seinen Ohren nicht trauen zu können. »Sie sprechen ganz offen von Piraterie, Basil!«
    »Mein Stellvertreter Cain hat eben die rechtlichen Grundlagen erklärt – wir nehmen nur das Enteignungsrecht des Staates in Anspruch. Die Roamer verfügen über keine militärischen Streitkräfte in dem Sinne; sie verlassen sich darauf, dass ihre Schlupfwinkel geheim sind. Sie wissen von unserer Überlegenheit, und deshalb dürfte ihnen klar sein, dass sie sich einen längeren Konflikt mit uns nicht leisten können. Wir zwingen sie, Teil der Hanse zu werden, zum Wohle aller.«
    Eldred Cain wandte sich an Peter. »Wir sind immer bereit gewesen, für das von den Roamern gelieferte Ekti zu bezahlen, König«, sagte er im Tonfall der Vernunft. »Während der letzten Jahre haben wir uns sogar mit den viel zu hohen Preisen abgefunden. Aber wenn sie uns keinen Treibstoff mehr liefern wollen, müssen wir ihn auf andere Weise beschaffen. Es ist eine strategische Notwendigkeit.«
    »Was ist mit unserer neuen Himmelsfabrik über Qronha 3?«, fragte Peter. »Wir haben eine Vereinbarung mit den Ildiranern getroffen, und eine weitere Ekti-Lieferung ist unterwegs.«
    »Ein guter Anfang, aber bei weitem nicht genug«, sagte Cain. »Einige Dutzend weitere Ekti-Fabriken, die mit voller Kapazität arbeiten, wären nötig, nur um unseren Minimalbedarf zu decken.«
    Basil klopfte erneut mit den Fingern auf den Tisch, diesmal ungeduldig. »Die Roamer müssen um des Prinzips willen Teil der Hanse werden. Ihre Unabhängigkeit hat sich dem Überleben der Menschheit unterzuordnen.«
    »Die Clans sind schon viel zu lange hochnäsig«, fügte Lanyan hinzu. »Jetzt zeigen sie regelrechten Größenwahn.«
    Peter verstand die Logik der Hanse, fühlte sogar einen Teil ihrer Verzweiflung, aber er war sicher, dass die Roamer nicht so leicht nachgeben würden, wie es Basil von ihnen erwartete. Die offene Aggression würde nur ihr negatives Bild von der Hanse bestätigen. »Glauben Sie, die Roamer ergeben sich einfach so? Sie werden uns über Generationen hinweg hassen.«
    Basil sah auf die militärischen Pläne hinab und schien Peters Einwände in Erwägung zu ziehen. »Denken Sie daran, General: Wir wollen nicht mehr Schaden als unbedingt nötig verursachen. Wählen Sie ein Depot und treffen Sie Ihre Vorbereitungen. Ich möchte eine saubere, effiziente Aktion, mit minimalem Blutvergießen, wenn möglich ohne ein einziges Opfer.«
    »Das könnte schwierig werden, Sir«, sagte Lanyan.
    »Wir wollen unseren Standpunkt verdeutlichen und kein Blutbad unter Zivilisten anrichten. Es geht uns darum, den Roamern zu zeigen, wer der Boss ist, damit dieses schädliche Verhalten ein Ende hat. Mehr nicht.« Basil stand auf. »Wenn wir genug Ekti haben, um stabile Kolonien auf den Klikiss-Welten einzurichten, brauchen wir die Roamer-Clans nicht mehr. Dann können sie von mir aus losziehen und irgendwo verhungern. Doch zuerst müssen wir uns den benötigten Treibstoff holen. Das ist unsere oberste Priorität.« Der Vorsitzende beendete die Besprechung. »An die Arbeit, meine Herren.«

60 JESS TAMBLYN
    »Folgen Sie mir mit Ihren Schiffen«, sagte Jess zu den elf freiwilligen Roamern. Er kehrte in sein Wasser-und-Perlmutt-Raumschiff zurück, trat durch die Membran und wurde wieder Teil des maritimen Mikrokosmos. Hier bestand nicht mehr wie in Rendezvous Gefahr, jemanden zu

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