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Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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westlichen Horizont. Basil stand am Rand des Gartens und kehrte Sarein den Rücken zu. Die weißen Blüten in Töpfen wachsender Orangen- und Zitronenbäume lockten summende Bienen an. Kiespfade führten durch den Garten, vorbei an Anpflanzungen, deren Muster auf die Kreativität asiatischer Gärtner zurückging.
    »Auf dem Tisch steht eine Karaffe mit Eistee. Schenkst du jedem von uns ein Glas ein?«, fragte Basil, ohne Sarein anzusehen. Man sagte ihm nach, Augen im Hinterkopf zu haben. »Ich glaube, es ist dein Lieblingsgetränk.«
    Sie kam der Aufforderung nach und versuchte sich daran zu erinnern, wann Basil sie gefragt hatte, welchen Tee sie am liebsten trank. Sie nahm den herben Geruch von Mango und Zimt wahr. Sarein empfand den unvertrauten Geschmack als sehr angenehm, doch es blieb ihr ein Rätsel, warum Basil glaubte, sie hätte eine besondere Vorliebe für diesen Tee. Vermutlich handelte es sich um eine Art Geste, um den Versuch, die Tonart des Gesprächs festzulegen. Er wollte etwas von ihr.
    Durch Basil hatte Sarein gelernt, Menschen und Politik auf eine Weise zu manipulieren, die sich kein unschuldiger Baumbewohner von Theroc vorstellen konnte. Dafür bezahlte sie mit ihrem Körper und ihrer Gesellschaft, schließlich auch mit Rat und Unterstützung. Sie gab ihm auch ihre Liebe, obwohl das natürlich geheim bleiben musste. Nie hätte sie gedacht, dass ihre Beziehung fast ein Jahrzehnt dauern würde. Jetzt bildeten sie zweifellos ein Team, obwohl sich Basil gegen diese Erkenntnis zu sträuben schien.
    Trotz seiner Macht war der Vorsitzende kein Frauenheld, und Sarein bezweifelte, dass er irgendwelche Konkubinen hatte, von denen sie nichts wusste. Natürlich hätte sie sich keineswegs Eifersucht erlaubt, und natürlich hätte Basil nicht auf den Hinweis verzichtet, dass er sich keineswegs das Recht nehmen ließ, andere Frauen zu haben. Vermutlich hielt er andere Frauen einfach für zu lästig. Sarein glaubte, dass es nicht in seiner Natur lag, nach angenehmer Zerstreuung zu suchen. Sie gab ihm alles, das er sich wünschte oder brauchte, und deshalb konnte er seine Kraft auf andere Dinge konzentrieren. So lautete ihre stillschweigende Übereinkunft.
    Sarein machte sich nur selten daran, ihre wahren Empfindungen für den Vorsitzenden zu analysieren. Sie blieb bei ihm, weil sie es wollte, nicht nur deshalb, weil die Beziehung zu ihm Vorteile brachte. Basil achtete sehr darauf, dass sein Herz verschlossen blieb, und es gelang ihr nie, seine innersten Gedanken zu erraten. Sie wusste, dass ihm etwas an ihr lag – er bewies es, indem er sich zurückzog, wenn sie ihm zu nahe kam. Auf diese Weise schützte er sich.
    Als sie nun auf dem Dach standen, blickten sie beide zum Flüsterpalast. Basils stahlgraues Haar war perfekt gekämmt. Sein förmlicher Anzug mochte angesichts eines privaten Treffens protzig wirken, aber er trug ihn so wie andere Leute Freizeitkleidung. »Es wird Zeit, dass wir unseren Vorteil nutzen, Sarein. Du bist dran.«
    Sie hakte sich bei ihm ein. »Ich bin normalerweise bereit, jeden Vorteil zu nutzen, Basil. Aber du solltest mir genauer erklären, was du meinst.«
    Er wandte sich ihr zu und seufzte ungeduldig, als hätte er damit gerechnet, dass die Antwort für sie offensichtlich war. »Deine Schwester Estarra ist die Königin, und du bist jetzt die älteste Angehörige der herrschenden Familie von Theroc. Deine beiden Brüder fielen den Hydrogern zum Opfer. Deinen Eltern liegt nichts daran, erneut die Regierungsverantwortung zu übernehmen, der sie nie besonders gut gerecht geworden sind.«
    »Vielleicht fehlte ihnen das… Gen für politischen Ehrgeiz, aber sie haben versucht, ihr Bestes zu geben.«
    »Zum Glück weiß ich, das du dieses Gen hast, Sarein. Ich habe gründlich darüber nachgedacht und bin zu dem Schluss gelangt, dass es für alle Beteiligten am besten wäre, wenn du nach Theroc zurückkehrst und Anspruch auf deinen Platz als… Mutter Sarein erhebst.«
    Sie wandte sich verletzt ab. »Es geht nicht darum, auf irgendetwas Anspruch zu erheben, Basil. Meine Eltern wären froh und glücklich, mir den Thron zu überlassen.«
    »Umso besser.« Er trank seinen Eistee und schien die Sache für erledigt zu halten.
    Zu Anfang ihrer Beziehung hatte Sarein gewusst, dass Basil sie benutzte, um Einfluss auf die widerspenstigen Theronen zu nehmen. Doch als die Hydroger-Krise andauerte, ohne dass sich eine Lösung abzeichnete, fühlte sie sich immer mehr beiseite geschoben. Wollte Basil sie

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