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Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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phantastischen Stadtsphäre. Die besonderen physikalischen Bedingungen so tief im Gasriesen beeinträchtigten die Sensorwahrnehmungen des Kompi. Ganze Gebäude bestanden aus Elementen, die DD normalerweise nur als Gas kannte. Quanteneffekte machten sich bemerkbar. Feste Substanzen konnten in unvorhersehbare Bewegung geraten, mit seltsamen Nebenwirkungen.
    DD wollte Ptoro verlassen und einen Ort aufsuchen, der ihm Sicherheit bot. Als er von einigen Menschen erfuhr, die in speziellen Räumen der Stadtsphäre gefangen gehalten wurden, bat er Sirix um mehr Informationen. Der Klikiss-Roboter dachte nach und antwortete mit einem summenden Signal. »Desorientierung und Furcht bewirken interessante Reaktionen. Unserer Meinung nach gibt es kaum nützliche Dinge, die sich von Menschen in Erfahrung bringen lassen, aber die Hydroger stimmen uns nicht zu. Deshalb halten sie die Untersuchungsobjekte gefangen.«
    DD bemitleidete die hilflosen Menschen, die während der letzten Jahre in die Gewalt der Hydroger geraten waren. »Ich würde die menschlichen Gefangenen gern besuchen, Sirix. Wäre das möglich?«
    »Interaktionen deinerseits mit den Gefangenen haben keinen Sinn.«
    DD dachte über mehrere mögliche Antworten nach und wählte die, die sich am besten dafür eignete, Sirix umzustimmen. »Wenn ich die Menschen unter den hiesigen, für sie sehr ungünstigen Bedingungen beobachte, wenn ich sie voller Furcht und Hoffnungslosigkeit sehe… Vielleicht überzeugt mich das von den Mängeln, die du ihrer ganzen Spezies zuschreibst.«
    Sirix bewegte seine segmentierten, insektenartigen Beine und faltete den runden Rückenschild zusammen. »Eine akzeptable Analyse. Folge mir.«
    Die schwarze Maschine führte DD hinab und wieder hinauf, über verwirrende Rampen, die der Schwerkraft trotzten, und schließlich erreichten sie eine schimmernde Wand, hinter der sich mehrere kristallartige Druckkammern befanden – sie sahen aus wie facettierte Seifenblasen. Hydroger flossen um sie herum, rätselhafte Geschöpfe, die gasförmig oder flüssig sein konnten, gelegentlich menschliche Gestalt annahmen.
    Sirix gab einige klimpernde Geräusche von sich, und seine Sensoren und Indikatoren glühten. Die schimmernde Wand wurde transparent. »Du kannst eintreten.«
    »Besteht keine Gefahr, wenn sich eine Öffnung in der Barriere bildet? Die Ambientalmodule dahinter erscheinen mir fragil.«
    »Druckkammern schützen die Untersuchungsobjekte vor der Umgebung. Derzeit sind die Gefangenen in Sicherheit. Wenn es der Wunsch der Hydroger gewesen wäre, sie zu töten, so hätten sie sie sofort umgebracht.«
    Sirix sendete ein Zeitsignal, mit dem er DD mitteilte, wann er zurückkehren würde. DD trat vor, dankbar dafür, zumindest vorübergehend der Aufsicht der Klikiss-Roboter zu entkommen. Er drückte sich an die Wand, als er Widerstand spürte, glitt dann hindurch. Als er seine Systeme an die neuen ambientalen Bedingungen anpasste, reagierte er mit dem Äquivalent von Erleichterung darauf, wieder »normalem« Luftdruck ausgesetzt zu sein.
    Der Kompi bemerkte ungewöhnliche Farben im wässrigen Licht. Sein Körper dampfte und knackte nach dem Wechsel aus der Hochdruckumgebung der Hydroger in ein für Menschen geeignetes Ambiente. DD drehte den Kopf und beobachtete die sechzehn Gefangenen, die sich hier im Druckraum in relativer Sicherheit befanden.
    »Meine Güte, das ist ein Kompi!«, sagte einer der Menschen, ein junger Mann mit kaffeebrauner Haut, der die zerknitterte Uniform eines TVF-Offiziers trug. DD griff auf seine Datenbank zu und stellte fest, dass es sich um einen Wing Commander handelte.
    »Großartig, jetzt üben schon unsere eigenen Kompis Verrat«, erwiderte eine Frau, deren verhärmtes Gesicht einen bitteren Ausdruck trug. Das ID-Abzeichen an der halb aufgerissenen Tasche ihrer einfachen grauen Uniform gab den Nachnamen mit »Telton« an.
    »Nicht unbedingt«, erwiderte der erste Gefangene. »Vielleicht kann er uns dabei helfen, hier herauszukommen! Wir müssen immer nach Möglichkeiten Ausschau halten, so verrückt sie auch sein mögen.«
    »Verrückt ist der richtige Ausdruck.«
    »Ich bin gegen meinen Willen hier, so wie Sie«, sagte DD. »Die Klikiss-Roboter möchten mich für ihre Sache gewinnen. Bisher ist ihnen das nicht gelungen.«
    »Was geht hier vor?«, fragte ein dritter Gefangener. »Was wollen die Hydroger von uns?«
    »Glaubt dem Kompi kein Wort«, warf die Frau ein. »Vielleicht ist dies ein Trick.«
    »He, gib ihm eine Chance,

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