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Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Anjea«, sagte der dunkelhäutige TVF-Offizier. »Erzähl uns, was du weißt, Kompi. Ich bin Robb Brindle. Nenn mir deinen Namen, damit wir ein ordentliches Gespräch führen können.«
    »Meine verkürzte Serienbezeichnung lautet DD. Bitte nennen Sie mich so.«
    Brindle rieb sich die Hände. »Eine Freundin von mir in der TVF hatte einen Kompi. Wir können bestimmt Freunde werden, nicht wahr?«
    »Das würde mir gefallen, Robb Brindle.«
    Brindles honigbraune Augen schienen zu leuchten. »Wir sitzen hier ziemlich in der Klemme, DD. Einige von uns sind bereits gestorben, und wir haben noch immer keinen ausführbaren Fluchtplan.«
    »Wir befinden uns im Kern eines Gasriesen!«, sagte Anjea Telton scharf. »Glaubst du, wir könnten einfach so hinausspazieren?«
    »Nein«, entgegnete Brindle, sah die Frau an und runzelte die Stirn. »Aber ich erwarte Kooperation bei der Nutzung einer Chance, wenn sich eine ergibt. Wie DD hier. He, Kumpel, kannst du uns helfen, diesen Ort zu verlassen?«
    »Mir stehen keine Mittel für die Rettung zur Verfügung. Mein Körper wurde modifiziert, damit er dem draußen herrschenden Druck standhält, aber Sie würden außerhalb dieses Raums sofort zerquetscht werden. Ich glaube, im Innern eines Gasriesen können Sie nur in Druckkammern dieser Art überleben.«
    Für einen Moment ließ Brindle die Schulter hängen, doch dann straffte er sie wieder – er wollte den anderen Gefangenen seine Enttäuschung nicht zeigen. »Das haben wir bereits vermutet. Aber ich musste dich fragen.«
    »Tut mir Leid. Wenn ich Möglichkeiten finde, werde ich versuchen, Ihnen zu helfen.« DD trat noch einen Schritt vor. »Bitte berichten Sie, wie Sie in Gefangenschaft gerieten. Mir fehlen Informationen, ebenso wie Ihnen. Haben Klikiss-Roboter Sie überwältigt, oder wurden Sie bei Angriffen der Hydroger gefangen genommen?«
    »Die verdammten schwarzen Roboter sind schlimmer als die Droger! Sie gaben vor, unsere Freunde zu sein!«
    »Robotern darf man nicht trauen!«
    »Stimmt!«
    »Aber dir können wir trauen, nicht wahr, DD?« Brindle schilderte, wie er bei seinem Versuch, mit den Hydrogern Kontakt aufzunehmen, gefangen genommen worden war. Andere Gefangene waren bei der Schlacht von Osquivel aus Rettungskapseln geholt worden oder stammten aus Schiffen im Transit zwischen Sonnensystemen. Ein Mann namens Charles Gomez war aus dem Wald von Boone’s Crossing entführt worden.
    DD hörte sich alles an und fand kaum Gemeinsamkeiten. »Ich werde über Ihre Situation nachdenken. Vielleicht kann ich dabei eine Lösung finden.«
    »Spar dir die Mühe«, brummte Gomez niedergeschlagen. »Wir sind schon so gut wie tot. Fünf von uns haben die Droger bei ihren Experimenten umgebracht. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis auch wir dran glauben müssen.«
    »So dürfen wir nicht denken«, sagte Brindle und legte dem Mann die Hand auf die Schulter.
    DD sah die menschlichen Gefangenen der Reihe nach an. »Sie haben bis jetzt überlebt. Mein Herr Louis Colicos riet mir immer, optimistisch zu sein, während meine Herrin Margaret Colicos betonte, dass ich praktisch denken soll. Ich werde versuchen, beides miteinander zu verbinden.«
    »Mach das. Wir versuchen es ebenfalls.« Brindle lächelte hoffnungsvoll. »Was auch immer du für uns tun kannst, wir wissen es zu schätzen, DD. Und danke für den Besuch. Er hat mir wieder Hoffnung gegeben, und das ist immerhin etwas, wenn man bedenkt, dass mich vermutlich alle für tot halten.«
    Das Zeitsignal zeigte DD, dass der Besuch zu Ende ging – Sirix würde gleich zurückkehren. »Vielleicht können wir das Gegenteil beweisen.«

6 JESS TAMBLYN
    »Vermutlich halten mich alle für tot.« Jess saß allein am Ufer eines vom Wind gepeitschten fremden Meeres, nackt und sauber, aber ohne zu frieren. Nie zuvor hatte er sich so isoliert gefühlt, und auch so… anders. Unnatürliche, explosive Energie prickelte unter seiner Haut, wie zu Entladungen bereit. Die Haare auf seiner Brust sahen normal aus, doch angesichts des veränderten Körpers wirkten sie völlig fehl am Platz.
    Er lebte, obwohl sein Schiff von Hydrogern zerstört worden war. Jess erinnerte sich vage daran, nach dem Angriff durch die Wolken gefallen und in den Ozean gestürzt zu sein… Und dann war er wieder aufgetaucht und hatte sich von den Wellen schaukeln lassen, während er zum grauen Horizont sah. Er war nackt, die Kleidung verbrannt, aber er war unverletzt. Er schwamm in einem endlosen Meer, ohne Land in Sicht, ohne

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