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Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Cyroc’h war bestrebt gewesen, so wenig Aufmerksamkeit wie möglich auf die angeblich unwichtige Splitter-Kolonie zu richten. Der Verzicht auf die Stationierung von Streitkräften erwies sich jetzt als Fehler.
    Udru’h fragte sich, ob die Terranische Hanse trotz der Geheimhaltung von Dobro erfahren hatte. Wusste die Terranische Verteidigungsflotte von dem verlorenen Generationenschiff? War Jora’h so dumm gewesen, den Menschen die Wahrheit zu sagen?
    Nein, ausgeschlossen. Adar Kori’nh hatte das Wrack der Burton vernichtet und damit alle Beweise verschwinden lassen. Der Weise Imperator mochte Bedenken in Hinsicht auf das Zuchtprogramm haben, aber er begriff auch, welche Konsequenzen drohten, wenn die terranische Regierung von den Vorgängen auf Dobro erfuhr.
    Udru’h straffte die Gestalt. »Komm. Lass uns gemeinsam herausfinden, was geschieht.« Ildiraner des Wächter-Geschlechts, Verwalter und Wissenschaftler kamen aus der Hauptsiedlung und näherten sich vorsichtig dem landenden Raumschiff.
    Als das fremde Schiff in einer Wolke aus Hitze und Lärm aufsetzte, bemerkte Udru’h den kantigen Rumpf. Bei seiner Konstruktion war auf ästhetische Aspekte völlig verzichtet worden. Eigentlich bestand das Schiff nur aus einem Triebwerk und einem Transportmodul. Alles andere als elegant wirkende, aber sehr wirkungsvolle Bremsraketen hinterließen schwarze Brandflecken auf dem Boden.
    Zwar sah der Dobro-Designierte ein solches Schiff jetzt zum ersten Mal, aber er wusste, wer es gebaut hatte. Dieser spezielle Besuch mochte noch schlimmer sein als eine Entdeckung durch Menschen.
    Unten klappten Luken auf; es sah nach einer gepanzerten Molluske aus, die ihre Schale öffnete. Ein Klikiss-Roboter trat ins helle Sonnenlicht von Dobro. Er drehte den Kopf, und seine optischen Sensoren nahmen Bilder der ildiranischen Siedlung und des umzäunten Zuchtlagers auf.
    Auf fingerartigen Beinen näherte sich der Roboter dem Lager, ohne ein Wort an die Ildiraner zu richten. Er verhielt sie sich so, als hätte er ein Recht darauf, all die Dinge zu beobachten, die er beobachten wollte. Die Angehörigen des Wächter-Geschlechts hielten ihre Waffen bereit, aber Udru’h bezweifelte, dass sie in der Lage gewesen wären, sich gegen die käferartige Maschine durchzusetzen.
    Er trat vor den Roboter und versperrte ihm den Weg. »Halt. Was machst du hier?« Der Designierte-in-Bereitschaft Daro’h beobachtete das Geschehen, vom Mut seines Onkels beeindruckt.
    Der Roboter summte und starrte den Designierten an. »Ich ermittle.« Er wankte nach vorn, und Udru’h musste zur Seite weichen, um nicht niedergetrampelt zu werden.
    Er folgte dem Roboter. »Dies ist eine ildiranische Welt. Klikiss-Roboter haben hier nichts zu suchen.«
    »Wir entscheiden, wo wir etwas zu suchen haben und wo nicht. Das gilt erst recht dann, wenn sich die Ildiraner nicht mehr an die alten Abmachungen halten.«
    »An die alten Abmachungen?« Zorn erwachte in Udru’h. »Ihr solltet euch besser an sie erinnern.«
    »Unser Erinnerungsvermögen ist nicht eingeschränkt«, erwiderte der Roboter.
    Der Designierte lachte. »Ach? Den Menschen gegenüber behauptet ihr etwas anderes, oder?«
    »Unsere Beziehungen mit den Menschen gehen Sie nichts an.« Der Roboter setzte den Weg zum Zuchtlager unbeirrbar fort. Die Menschen hinter den Zäunen richteten ehrfürchtige Blicke auf die unheilvolle schwarze Maschine – so etwas hatten sie noch nie gesehen.
    Udru’h folgte dem Klikiss-Roboter weiterhin und hob die Stimme. »Die Hydroger haben ildiranische Siedlungen auf Qronha 3, Hyrillka und anderen Welten angegriffen. Entweder könnt oder wollt ihr Klikiss-Roboter nicht die wichtigen Dienste leisten, zu denen ihr euch verpflichtet habt. Wir Ildiraner haben das Recht, uns selbst zu schützen. Uns bleibt gar nichts anderes übrig, wenn wir uns nicht mehr auf euch verlassen können.«
    Der Roboter verharrte am Zaun, und seine optischen Sensoren glühten, als er die Menschen, die Ildiraner des Mediziner-Geschlechts und die Zuchtbaracken beobachtete. Verwalter und Ärzte brachten Kinder fort, aber der Roboter erkannte natürlich, dass es Halbblut-Nachkommen von Menschen und Ildiranern waren. Die große schwarze Maschine nahm alles stumm in sich auf.
    »Da sich die Klikiss-Roboter als unzuverlässig erwiesen haben, sind sie für uns nicht mehr relevant«, sagte Udru’h. Er winkte, und fast hundert Wächter näherten sich dem Roboter. »Verlass diese Welt. Du bist hier nicht willkommen.«
    Der

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