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Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Maratha?«
    »Die Shana Rei«, wiederholte Ilure’l. »Vielleicht haben sie all die unterirdischen Tunnel angelegt, dort, wo es immer dunkel ist.«
    Bhali’v wirkte fast empört, als er Anton ansah und erwiderte: »Die Klikiss-Roboter haben hier jahrzehntelang für uns gearbeitet und kein Anzeichen von Verrat gezeigt. Warum sollten wir ihnen nicht vertrauen?«
    Anton wölbte die Brauen. »Weil jemand die hiesigen Generatoren zerstört und uns das Licht genommen hat.«
    Avi’h und Nur’of hörten nicht auf ihn und eilten zum Kommunikationsraum. Sie nahmen Glänzer und vorsichtshalber auch einen Zündstab mit, obwohl es genug Licht gab.
    Vao’sh saß in stummer Sorge da, und Anton nahm neben dem Erinnerer Platz, der den Kopf mit den vielen Hautlappen schüttelte. »Sie glauben an die Shana Rei, weil sie sich keinen anderen Feind vorstellen können, der hierfür verantwortlich ist. Aber sie können es nicht gewesen sein! Das ist unmöglich.«
    Als Nur’of und der Designierte später in den Speisesaal zurückkehrten, strahlten sie beide. »Wir bringen gute Nachrichten!«, sagte Avi’h. »Ich habe mit den Klikiss-Robotern in Secda gesprochen und ihnen unsere Situation erklärt. Sie sind bereit, uns in Secda unterzubringen, und es gibt auch ausreichend Lebensmittel für uns – wir können dort in aller Ruhe auf die Rettungsschiffe warten. Leider verfügen die Roboter nicht über Fahrzeuge, um uns abzuholen. Wir müssen selbst eine Möglichkeit finden, nach Secda zu gelangen.«
    »Aber wie?«, fragte Ilure’l. »Maratha Secda liegt auf der anderen Seite des Planeten.«
    Avi’h sah den Ingenieur an, der antwortete: »Wir müssen durch die Nacht reisen, um den Tag zu erreichen. Draußen in den Hangars stehen drei Oberflächenwagen bereit.«
    Die Idee gefiel den Ildiranern nicht sonderlich, aber Anton hatte diese Reise schon einmal unternommen und wusste, das sie möglich war.
    Als die Ildiraner brummten und klagten, ging Vao’shs Geduld zu Ende. Die scharfe Stimme des Erinnerers ließ die anderen verstummen. »Genug! Haben Sie Ingenieur Nur’of nicht zugehört? Die Energiesysteme fallen bald wieder aus, und dann herrscht endgültig Dunkelheit in Maratha Prime. Wenn wir nicht aufbrechen, bevor es zu spät ist, droht uns allen der Tod in Finsternis.«
    Nach diesem Hinweis gab es keine Klagen mehr.

81 DAVLIN LOTZE
    Crennas Himmel wurde dunkel und kalt, als das nukleare Feuer der Sonne langsam erlosch.
    Sofort nach der Rückkehr aus dem All hatte Davlin die Kolonisten zusammengerufen, alle hundertdreißig, und ihnen die Situation erklärt. Er übertrieb nicht, als er von der größten Gefahr sprach, der sie sich jemals gegenübersehen würden. »Es gibt keine Zeit für Versammlungen und lange Diskussionen. Uns bleibt bestenfalls eine Woche, um uns einzugraben und unterirdische Quartiere zu schaffen, in denen wir vielleicht überleben können.« Seine Stimme klang hart und fest.
    Aufgrund der Geschichten, die Rlinda Kett über ihn erzählt hatte, begegneten ihm die Kolonisten mit Ehrfurcht und Staunen – was Davlin, der gern unauffällig blieb, in Verlegenheit brachte. Sie sahen in ihm einen Helden, der selbst Unmögliches schaffen konnte. Und sie glaubten ihm.
    »Diese Welt stirbt«, sagte Davlin. Er fühlte sich mit diesen Leuten verbunden, und gerade deshalb wollte er nichts beschönigen. »Die Faeros verlieren ihren Kampf. In wenigen Tagen wird das ganze System kalt und leblos sein, und ich sehe keine Möglichkeit, Sie alle von Crenna fortzubringen.«
    Bürgermeister Ruis faltete die Hände auf dem Bauch. »Wir sind nur einfache Kolonisten, Davlin. Niemand von uns kann behaupten, diese Dinge zu verstehen. Sagen Sie uns, was wir tun sollen.«
    Davlin sah in die Gesichter der Siedler und bedauerte, keine leichten Antworten für sie zu haben. Überrascht stellte er fest, dass es wirklich eine Rolle für ihn spielte, was diese Leute von ihm dachten. Das Schlimmste, was er in diesem Fall sagen konnte, war: Ich weiß nicht, was wir jetzt tun sollen. Alle sahen, dass die Sonne am Himmel dunkler wurde. Alle spürten, dass die Temperatur sank, als der Planet weniger Energie von der Sonne empfing. Es kam darauf an, so schnell wie möglich etwas zu unternehmen.
    Davlin forderte die Kolonisten auf, das ganze schwere Gerät ins Zentrum der Siedlung zu bringen. »Vergessen Sie Vieh und Getreide. Weder das eine noch das andere kann überleben. In einer Woche liegen Ihre Häuser unter einer Schnee- und Eisdecke. Wir müssen uns

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