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Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Außerdem hatte er alle verfügbaren archäologischen Artikel über die Hinterlassenschaften der Klikiss gelesen. »Sie müssen nach Osquivel.«
    »Aber hier gibt es noch so viel Arbeit…«
    Cesca betonte jedes einzelne Wort. »Sie müssen nach Osquivel, Kotto.«
    Wie ein Kind zögerte er noch einen Moment und lächelte dann. »Ja… ja. Wann können wir aufbrechen?«
    Denn deutete zum Ausgang. »Alle Feuer im Wald sind gelöscht, und Torin Tamblyn möchte zu den Wasserminen von Plumas zurückkehren. Er nimmt Sie mit.«
    Nachdem Kotto voller Aufregung fortgeeilt war, begleitete Cesca Idriss und Alexa zu einem offenen Balkon, von dem aus sie die Aktivitäten beobachten konnten. Aus der Ferne kam das Brummen schwerer Maschinen. Theronen und Roamer schlangen Kabel um verkohlter Weltbäume und räumten sie mit Hebegeräten beiseite. Viele Stämme waren bereits dort gestapelt worden, wo das Feuer am heftigsten gewütet und tiefe Breschen im Weltwald hinterlassen hatte. Cesca fragte sich, was sie mit all dem toten Holz anfangen sollten.
    Sie sah nach unten und beobachtete, wie Yarrod am breiten Stamm zum hohen Pilzriff emporkletterte. Er war mit dem Selbst des Weltwaldes verbunden und bewegte sich mit dem flinken Geschick eines Geckos. Als er das Gerüst aus Stützen und Streben unter dem Riff erreichte, schwang er sich zur Seite und zog sich zum Balkon hoch.
    Der grüne Priester war fast so alt wie seine Schwester Alexa, und sein Gesicht zeigte die tätowierten Symbole der Fertigkeiten, die er im Dienst der Weltbäume erlernt hatte. Bei der Rückkehr zum verbrannten Wald hatte er ausgemergelt und bestürzt gewirkt, aber jetzt schien ihn neue Kraft zu erfüllen.
    »Ich bringe eine Nachricht vom Weltwald, einen Vorschlag für Cesca Peroni und die Roamer. Möchten Sie das Holz bergen und fortbringen? Es hat bemerkenswerte Eigenschaften, und vielleicht können Sie es anderenorts verwenden.«
    »Es ist ein großes Geschenk, Sprecherin Peroni«, sagte Idriss. »Und ein großzügiges.«
    »Aber es genügt nicht, um Ihnen all das zu vergelten, was Sie für uns getan haben«, fügte Alexa hinzu.
    Cesca versuchte, keine zu große Freude zu zeigen. Nirgends sonst im Spiralarm stand Menschen das Holz von Weltbäumen für den Bau oder auch nur für Schmuck zur Verfügung. »Ich bin… fasziniert. Seit dem Verlassen der Erde haben die Angehörigen unserer Clans im Innern von Asteroiden, an Bord von Raumschiffen und auf unwirtlichen Welten gelebt. Wir hatten nur selten über den Luxus von Holz verfügt, und jetzt bieten Sie uns mehr an, als wir für unsere eigenen Zwecke verwenden können.«
    »Sie sind auch Händler«, sagte Yarrod. »Vielleicht können Sie das Holz als Handelsware nutzen.«
    »Ja, vielleicht.« Es ärgerte Cesca noch immer, dass sie keine Antwort von der Hanse bekommen hatten, und sie fürchtete, dass der Vorsitzende Wenzeslas irgendetwas plante. »Zwar haben wir die Handelsbeziehungen zur Hanse abgebrochen, aber wir könnten den Ildiranern Holzprodukte anbieten, oder abgelegenen Kolonien, die kaum Verbindungen zur Großen Gans unterhalten.«
    Cesca ahnte, dass sich mit Weltbaumholz viel Geld verdienen ließ, und sie traf sofort eine Entscheidung. »Und Sie bekommen einen Teil des Erlöses. Auch die theronische Wirtschaft hat durch den Angriff schweren Schaden erlitten.«
    »Der Wald gibt uns alles, was wir brauchen«, sagte Idriss.
    Alexa legte ihm die Hand auf den Arm. »Jetzt sind die Dinge anders, Idriss. Unser Volk leidet Not. Mit mehr Geld könnten wir Material kaufen und zusätzliche Arbeiter bezahlen, die dem Wald dabei helfen, sich schneller zu erholen.«
    Idriss kratzte sich am schwarzen Bart. »Daran habe ich nicht gedacht.«
    »Sind Sie sicher, dass der Weltwald erlaubt, so viel Holz fortzubringen? Immerhin handelt es sich um Weltbäume, um tote Brüder des Waldes.«
    Yarrods Gesicht zeigte einen stoischen Ausdruck. »Cesca Peroni, Sie helfen uns dabei, unsere Toten fortzubringen, und dadurch bekommt Ihr Opfer zusätzliche Bedeutung. Erst dann kann der Ort des Massakers neues Leben hervorbringen.«
    In der Ferne zog eine schwere Maschine einen riesigen verkohlten Baumstamm, so groß wie ein Raumschiff. Cesca nickte. »Der Verkauf des Weltbaumholzes wird unseren Clans helfen, so wie die Roamer Ihnen geholfen haben. Dies soll das Symbol der Zusammenarbeit und Freundschaft zwischen Roamern und Theronen sein.«
    Mutter Alexa drückte die große Hand ihres Mannes. »Das hätte sich Reynald gewünscht.«

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