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Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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leicht überrumpeln, aber vielleicht sah die Sache bei den Hydrogern ganz anders aus.
    Rlinda änderte erneut den Kurs und beschleunigte maximal. »Ich gehe hinter dem Planeten in Deckung, in seinem Schatten… beziehungsweise dem, was sein Schatten wäre, wenn noch Licht von der Sonne käme.«
    Davlin sah sie an. »Ich habe keine bessere Idee.«
    Als Rlinda ein Korkenziehermanöver flog, konnten die Kolonisten an Bord den Boden nicht mehr von der Decke unterscheiden. Rlinda war angeschnallt und darauf konzentriert, die Navigationskontrollen zu bedienen, aber die Passagiere schrien, als sie hin und her geworfen wurden.
    Beide Schiffe trafen sich dort, wo die Masse des Planeten sie vor den Sensoren der Kugelschiffe abschirmte.
    Zu ihrer großen Überraschung rasten die Hydroger an ihnen vorbei – es schien ihnen um etwas ganz anderes zu gehen. Der Neugier und Glaube schenkten sie überhaupt keine Beachtung, setzten den Flug in Richtung Sonne fort. Als sie den erloschenen Stern erreichten, feuerten sie ihre Waffen ab und zielten dabei auf die rötlichen Stellen, die noch immer stellare Wärme emittierten.
    »Was machen sie da?«, fragte BeBob. »Womit ich mich keineswegs beschweren möchte…«
    Einige Protuberanzen leckten wie Zungen aus der ehemaligen Sonne. »Sie wollen die letzten Faeros aufscheuchen und ihre Arbeit damit zu Ende bringen«, sagte Davlin.
    Plötzlich kamen einige ellipsoide Feuerbälle aus dem toten Stern und sausten fort. Die Hydroger folgten ihnen wie hungrige Wölfe.
    »Das ist unsere Chance«, sagte Rlinda. »Komm, BeBob!« Die beiden Schiff verließen den Schutz des kalten Planeten und beschleunigten in Richtung interstellares All, fort vom Schauplatz des titanischen Kampfes.
    Kugelschiffe umgaben die fliehenden Faeros. Die Hydroger feuerten, und ihre gnadenlosen Angriffe nahmen den Faeros immer mehr Energie. Eins der ellipsoiden Gebilde flackerte und erlosch, wurde im kalten All zu Asche.
    »Wir sollten noch stärker beschleunigen, Rlinda«, ließ sich BeBob vernehmen. »Mir scheint, es dauert nicht lange, bis die Hydroger den Rest erledigt haben.«
    »Mit all den Leuten an Bord geht es einfach nicht schneller.«
    Die Schirme zeigten, wie die Hydroger einem Faero nach dem anderen den Garaus machten.
    Als der letzte Feuerball erlosch, wurden die Kugelschiffe schneller und flogen fort. Rlinda seufzte erleichtert – doch dann zögerten die Hydroger und änderten den Kurs. Sie näherten sich den beiden fliehenden Handelsschiffen, als nähmen sie erst jetzt Notiz von ihnen.
    »Das gefällt mir nicht«, sagte BeBob. »Ein Zufall dürfte das kaum sein.«
    Rlinda rang mit den Kontrollen, aber ihr Schiff flog bereits mit Höchstgeschwindigkeit. Selbst Moloche der TVF und ildiranische Kriegsschiffe konnten den Hydrogern nicht widerstehen – die Neugier und Glaube hatten keine Chance.
    Die unheilvollen kristallenen Kugeln holten schnell zu den beiden Handelsschiffen auf und umgaben sie so wie zuvor die Faeros. Rlinda schluckte. Die gewaltigen Kugelschiffe erschienen ihr so groß wie Planeten. Sie dachte nicht einmal daran, die Waffensysteme der Neugier zu aktivieren. »Hat jemand eine weiße Fahne?«, fragte sie.
    Die dornigen Kugeln schimmerten und glitzerten, griffen aber nicht an. Rlinda fragte sich, worauf sie warteten. Sie hielt sich selbst, ihre Passagiere und alle Personen an Bord der Glaube für verloren.
    Und dann glitten die Kugeln plötzlich davon, stoben so auseinander, als hätten sie ein Signal empfangen, und rasten in unterschiedliche Richtungen fort. Rlinda lehnte sich zitternd in ihrem Sessel zurück.
    »Was soll das denn bedeuten?«, ertönte BeBobs Stimme aus dem Kom-System.
    Rlinda schüttelte nur den Kopf und atmete mehrmals tief durch. Es hatte ihr die Sprache verschlagen.
    Davlin blickte aus dem Fenster des Cockpits. »Mit diesem System bin ich fertig – und auch mit meiner Freistellung.«

112 CELLI
    Im verheerten Weltwald gab es Stellen, an denen umgestürzte Bäume und totes Holz Barrieren bildeten, die selbst für die schweren Maschinen der Roamer undurchdringlich blieben. Doch gerade jene Bereiche faszinierten Celli.
    Was verbarg der Wald dort?
    Sie kletterte durchs Dickicht, näherte sich einer dieser abgeschirmten Inseln im Wald und betrachtete die umgestürzten Bäume, die wie eine absichtlich geschaffene Barriere auf sie wirkten. Sie blieb davor stehen, sah an den dicht an dicht gepackten Stämmen und geborstenen Ästen empor. Während des Angriffs der Hydroger schien

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