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Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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vermutlich in große Schwierigkeiten und sogar Lebensgefahr gebracht hatte.
    Zhett hatte Fitzpatrick ins reparierte Verwaltungshabitat beordert. »Sie meinen, er ist einfach so zur Kometenzone aufgebrochen? Haben Sie eine Vorstellung davon, wie groß der Kuiper-Gürtel ist? Man kann nicht einfach losfliegen und erwarten, unsere Anlagen zu finden, selbst wenn wir sie nicht getarnt hätten. Wie wollte Stanna den richtigen Ort finden?«
    Fitzpatrick zuckte mit den Schultern. »Er wollte es einfach versuchen.«
    Zhett schüttelte den Kopf, und ihr langes schwarzes Haar wogte. »Es ist einfach dumm.«
    Der Clan Kellum hatte alles versucht, um für die Soldaten das Leben in den Osquivel-Werften erträglich und angenehm zu machen. Nach dem Abbruch der Handelsbeziehungen und dem Angriff der TVF auf das Hurricane-Depot sollte den Tiwis doch klar sein, warum sie nicht zur Großen Gans zurückkehren konnten. Mehr als jemals zuvor mussten die Basen der Roamer geheim bleiben.
    Fitzpatrick stand steif und gerade vor Zhett. Er war nicht zum ersten Mal mit ihr allein, doch diesmal wirkte er eingeschüchtert und sogar beschämt angesichts des Aufruhrs, den Bill Stanna durch seine Flucht verursacht hatte.
    »Ich begreife es einfach nicht«, sagte Zhett verärgert. »Ist es hier bei uns wirklich so schlecht, Fitzie?«
    Fitzpatrick kniff die Augen zusammen. »Müssen Sie das fragen? Sie halten uns gegen unseren Willen hier fest. Es ist doch ganz klar, dass wir fort wollen.«
    »Ich versichere Ihnen, dass Sie mehr Freiheiten genießen als die vom Hurricane-Depot verschleppten Roamer. Niemand weiß, was aus ihnen geworden ist.«
    »Entrüsten Sie sich nicht zu sehr, Zhett – es weiß auch niemand, was aus uns geworden ist.«
    Hunderte von Roamern suchten im Kuiper-Gürtel nach dem verschwundenen Prospektorenscout, aber die infrage kommenden Bereiche waren einfach zu groß.
    Da der schlecht durchdachte Fluchtplan in großen Zügen bekannt war, konzentrierten die Roamer ihre Suche auf bestimmte Sektoren. Die Kometenstation überprüfte alle ihre Schiffe und wies darauf hin, dass keins fehlte. Stanna hatte das System also nicht verlassen.
    Schließlich gab Kellum bekannt, dass der vermisste Prospektorenscout gefunden war. Die übrigen einunddreißig TVF-Gefangenen versammelten sich in einer großen Frachthöhle und beobachteten, wie Roamer-Schiffe den Scout langsam hereinschleppten.
    Nachdem die Schiffe hereingekommen waren, wurde der Druckausgleich hergestellt. Zhett bemerkte das kalte Triebwerk des Scouts und die dunklen Fenster. Der neben ihr stehende Fitzpatrick presste die Lippen zusammen, und seine Miene wirkte steinern.
    Del Kellum trat aus dem ersten Schlepper und stemmte die Hände in die Hüften. Sein Gesicht zeigte Zorn und Enttäuschung. Er drehte sich um, als andere Roamer die Luke des Scouts öffneten. So verärgert hatte Zhett ihren Vater nie zuvor gesehen.
    »Euer Kamerad hat uns dieses Schiff gestohlen!«, rief er den TVF-Gefangenen zu. »Er flog ohne einen festgelegten Kurs los, ohne Vorräte, sogar ohne ein voll aufgeladenes Lebenserhaltungssystem. Draußen im All führten Dummheit und schlechte Planung zu seinem Tod.«
    Es fiel Del Kellum schwer, seinen Zorn unter Kontrolle zu halten. »Es dauerte nicht lange, bis er sich verirrte, und kurze Zeit später ging sein Sauerstoffvorrat zur Neige. Er sendete einen Notruf, als er begriff, in großen Schwierigkeiten zu sein, aber da war es bereits zu spät. Die Entfernung zu unserer Kometenstation war so groß, dass uns die Funksignale erst nach sieben Stunden erreichten, und wir brauchten weitere zehn Stunden, um zum Scout zu gelangen.«
    Die Roamer hatten das kleine Schiff unterdessen geöffnet und holten Bill Stannas steife, blasse Leiche daraus hervor. Die TVF-Gefangenen stöhnten leise, als sie ihn sahen, und murmelten miteinander.
    »Dies war vollkommen unnötig, verdammt«, sagte Kellum. Seine Stimme klang traurig. »Es gab keine Möglichkeit für ihn, das System zu verlassen, aber er brach trotzdem zu seinem selbstmörderischen Flug auf. Einige von Ihnen – Sie alle – müssen davon gewusst haben. Wie konnten Sie so etwas zulassen? Wo bleibt Ihre Vernunft?«
    »Sie wollen uns ohnehin alle tot sehen«, erwiderte Shelia Andez scharf.
    Kellums Gesicht lief rot an. »Würde ich mir die Mühe machen, Sie anzuschreien, wenn ich Sie alle tot sehen wollte?«, donnerte er.
    Zhett stand dicht neben Fitzpatrick und wollte ihm Trost spenden. Deutlich spürte sie den Groll der

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