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Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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näher kamen. Als ihn einer der glasartigen und mit winzigen Nadeln besetzten Tentakel an der Schulter berührte, brannte heißer Schmerz in ihm.
    Er rutschte aus, fiel und sah zu dem Quallenwesen auf, das direkt über ihm schwebte – der hungrige Mundring suchte nach ihm. Augen schien das Geschöpf nicht zu haben, aber trotzdem wusste es, wo sich Davlin befand.
    Er kam wieder auf die Beine und sprang zur ersten Öffnung, die er entdeckte. Sein brennender Arm war fast nutzlos, aber es gelang ihm, sich mit der anderen Hand ins Innere der Ruine zu ziehen. Tentakel folgten ihm, glitten über die Wände und hinterließen ein Gift, das auf dem harten Gestein dampfte.
    Davlin kroch weiter, bis er einen größeren Tunnel erreichte, in dem er aufstehen konnte. Als er zurücksah, drängten sich Quallenwesen an dem Fenster zusammen, durch das er hereingekommen war. Sie legten ihre Pterodaktylusschwingen an, streckten die Tentakel und versuchten, ebenfalls ins Innere der Ruine zu gelangen.
    Davlin floh tiefer in die verlassene Stadt. Viele Jahre lang hatte er als kultureller Spion für die Hanse gearbeitet, Siedlungen infiltriert und ildiranische Relikte untersucht, aber es war sehr lange her, dass ihm zum letzten Mal so große Gefahr gedroht hatte. Zum Glück konnte er auf eine jahrelange Ausbildung zurückgreifen. Komplexe militärische Übungen hatten ihn auf alle Möglichkeiten vorbereitet, doch wenn er dies überstand, konnte er dem entsprechenden Ausbildungsprogramm einen weiteren Punkt hinzufügen.
    Die Klikiss-Ruinen waren dunkel und die Tunnel bedrückend. Zwar hatte er den Rucksack bei den hundertfüßer-artigen Wesen zurückgelassen, aber eine Tasche seines Overalls enthielt eine kleine Lampe. Das wenige Licht genügte ihm.
    Er leuchtete mit der Lampe über die gewölbten Tunnelwände, obwohl er wusste, dass das Licht vielleicht weitere, noch schlimmere Geschöpfe anlockte.
    Am Ende eines abzweigenden Tunnels sah er eine Tür, an der sich noch mehr Quallenwesen drängten und ihm den Fluchtweg abschnitten. Mit ihrer Fähigkeit, ihn in den Ruinen zu lokalisieren, zeigten die Kreaturen eine unheilvolle Intelligenz und eine Entschlossenheit, die ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ.
    Derzeit gab es keine Möglichkeit für ihn, zum Transportal zurückzukehren.
    Auf diese Weise hatte sich Davlin sein Ende nicht vorgestellt. Ein Eintrag in einer Statistik. Ein weiterer verschwundener Forscher. Man würde die Koordinatenkachel für diese Welt schwarz markieren, was auf einen gefährlichen Ort hindeutete. Viel Zeit würde vergehen, bevor ein anderer Mensch diesen Planeten besuchte, wenn das überhaupt jemals geschah.
    Zwar standen seine Chancen nicht besonders gut, aber Davlin gab sich keineswegs der Verzweiflung hin. Aufgeben lag nicht in seiner Natur, und deshalb setzte er den Weg fort, suchte nach einem Ausgang. Fürs Sterben war später noch genug Zeit.
    Geräusche kamen aus einem Seitentunnel, und es hörte sich an, als hätte er weitere Wesen auf sich aufmerksam gemacht. Selbst mit der Sauerstoffmaske fiel ihm das Atmen schwer. Erneut leuchtete er mit der Lampe, suchte nach einem leeren Tunnel und achtete darauf, nicht in eine Falle zu geraten.
    Plötzlich stolperte er über etwas, das auf dem Boden lag, und im Schein der Lampe sah Davlin dunkles Metall. Er entdeckte eine eckige Platte, die seltsam vertraut wirkte. Er bückte sich, sah genauer hin… und erkannte die zerkratzten und verbeulten Komponenten eines Klikiss-Roboters.
    Etwas hatte die Maschine regelrecht zerfetzt.
    Davlin verharrte erstaunt und dachte daran, was dieser Fund bedeutete. Die großen, käferartigen Maschinen waren praktisch unverwüstlich. Das fremde Volk, das sie geschaffen hatte, war vor Jahrtausenden verschwunden, aber bisher hatte niemand einen beschädigten oder zerstörten Roboter gesehen. Ihre schwarze Panzerung war so stabil, dass die Maschinen mehr als zehntausend Jahre ohne Schäden überstanden hatten.
    Aber hier war etwas – etwas – stark und gefährlich genug gewesen, einen Klikiss-Roboter in Stücke zu reißen.
    Davlin schluckte. Gefräßige Ungeheuer verfolgten ihn bereits in der Dunkelheit, und jetzt kam auch noch der Anblick des zerstörten Roboters hinzu. Ein weiterer Adrenalinschub veranlasste ihn, erneut loszulaufen.
    Dicht hinter sich hörte er das Knacken von Gestein; ein Teil der Wand gab nach. Dünne, haarige Spinnenbeine kamen zum Vorschein, tasteten und erweiterten die Öffnung.
    Davlin lief durch die nächste

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