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Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Öffnung und versuchte, die Distanz zu seinen Verfolgern zu vergrößern. Bestürzt musste er feststellen, dass der Raum, den er gerade erreicht hatte, keinen anderen Ausgang aufwies.
    Er blieb stehen und drehte sich um, konnte jedoch nicht in die Richtung zurückkehren, aus der er gekommen war.
    Aus einem nahen Tunnel drangen die sonderbaren scharrenden und pochenden Geräusche von Quallenwesen, die sich über den Boden zogen. Weitere Geschöpfe klapperten und zischten in der Finsternis.
    Davlin leuchtete mit der Lampe durch den Raum und suchte nach einer Öffnung in den Wänden. Es gab keine.
    Dann, wie ein überraschender Zaubertrick, erschien ein flacher Stein im Lampenlicht, umgeben von einem trapezförmigen Ring aus Kontrollen. Ein zweites Transportal! Viele Klikiss-Städte enthielten mehr als nur eins dieser Transporttore. Davlin hoffte, dass dieses noch immer voll funktionsfähig war.
    Mit großer Eile brachte er die Aktivierungssequenz hinter sich. Sein Blick huschte über die Koordinatenkacheln und fand jene, die mit Rheindic Co in Verbindung stand.
    Die alte Klikiss-Maschinerie reagierte langsam, erwachte wie aus einem langen Schlaf. Davlin versuchte, sich zu konzentrieren.
    Eins der Quallenwesen erreichte den Zugang des Raums, schob sich mit angewinkelten Flügeln vor und streckte die glasartigen Tentakel aus.
    Davlin hörte das vertraute Summen der Transportal-Apparatur, und vor Erleichterung wurden ihm die Knie weich, als der flache Stein zu verschwimmen schien. Inzwischen waren vier Quallenwesen in den Raum gekrochen und hinterließen eine Schleimspur. Peitschenartige Tentakel tasteten über den steinernen Boden.
    Davlin warf einen letzten Blick auf sie, bevor er durch das Transportal trat und zu einer Welt zurückkehrte, die er verstand.

24 ANTON COLICOS
    In seiner freien Zeit entzifferte Anton die epischen ildiranischen Erzählungen für eine spätere Veröffentlichung auf der Erde. Immer wieder las er Geschichten, von denen vor ihm noch kein Mensch erfahren hatte. Was konnte er sich mehr wünschen?
    Doch die ständige Beschäftigung mit der Saga der Sieben Sonnen ließ ihn ruhelos werden. Anton vertrat sich gern die Beine, indem er durch die Boulevards der Urlaubsstadt ging. Die seltsam schrägen Gebäude mit ihren bunten Kristallen reflektierten das Licht der Glänzer, die von den Kuppeln herabhingen. Die Farben, Lichter und exotischen Gerüche erinnerten ihn an Tausendundeine Nacht. Hier agierten Vao’sh und er während der Dunkelzeit wie Scheherazade: Abends erzählten sie auf dem zentralen Platz Geschichten für jene Arbeiter, die ihre Arbeit beendet hatten und Zeit fanden, ihnen zuzuhören. Der Rest von Maratha Prime war praktisch leer.
    Anton pfiff leise vor sich hin, als er weiterschlenderte und mit einer Hand über sein glattes braunes Haar strich, als wollte er es vor einer Begegnung in Ordnung bringen. Er war unmusikalisch, versuchte aber, die Melodie des alten Volkslieds »Greensleeves« zu summen, das seiner Mutter so sehr gefallen hatte. Er erinnerte sich an ihre große Freude, als er ihr einmal eine aufziehbare Spieldose geschenkt hatte, die jene Melodie wiedergab, obgleich Margaret nie sehr an solchen Objekten interessiert gewesen war…
    Anton ging in die unteren Bereiche hinab, wo sich die Generatoren, Lüftungspumpen und energetischen Versorgungssysteme von Maratha Prime befanden. Lärm hallte durch die Räume unter der Kuppelstadt. Unordnung herrschte hier, und Anton empfand sie als erfrischend nach der majestätischen Erhabenheit in den oberen Bereichen. Große Geräte und Kisten mit Material standen neben dem gewölbten Zugang eines nach unten führenden Tunnels. Aus der Tiefe kamen die mahlenden Geräusche schwerer grabender Maschinen und Stimmen, die Anweisungen riefen.
    Nur’of, Marathas leitender Ingenieur, hatte zu Beginn der langen Nacht, wenn er keine ildiranischen Urlauber störte, mit einem ehrgeizigen Projekt begonnen. Nach dem Start des letzten Shuttles hatten seine stämmigen Arbeiter angefangen, Schächte in die Kruste des Planeten zu treiben. Nur’ofs Bemühungen beruhten nicht auf einer Direktive des abwesenden Maratha-Designierten. Er wurde aus eigener Initiative aktiv, mit der Absicht, einige Verbesserungen zu entwickeln. Der Designierte Avi’h würde sicher keine Einwände gegen eine Erhöhung der energetischen Effizienz erheben; vermutlich bemerkte er nicht einmal etwas davon.
    Anton duckte sich durch den Bogen und trat in den steilen Schacht. Mobile

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