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Sonnentaucher

Sonnentaucher

Titel: Sonnentaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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ich festgestellt habe, werden Sonnengespenster im Datanetz nicht erwähnt und auch nicht in einem Spezialreport aus der Bibliothek – und ich habe eine 1-AB-Zulassung.
    Ich dachte mir, Sie könnten Ihre eigenen Berichte vielleicht eine Zeitlang entbehren, damit ich sie während der Reise studieren kann?« Kepler wandte seinen Blick nervös ab.
    »Wir waren noch nicht ganz so weit, daß wir die Daten vom Merkur freigeben konnten, Mr. Demwa. Es gibt im Zusammenhang mit dieser Entdeckung... äh... politische Erwägungen, die es notwendig machen, Ihre Unterrichtung... äh... aufzuschieben, bis wir im Stützpunkt angelangt sind. Ich bin sicher, dort werden alle Ihre Fragen beantwortet werden.« Er wirkte so ehrlich verlegen, daß Jacob beschloß, das Thema vorläufig nicht weiter zu verfolgen. Aber ein gutes Zeichen war das nicht.
    »Vielleicht darf ich mir die Freiheit nehmen, doch noch eine winzige Information anzufügen«, sagte Fagin. »Seit unserem Zusammentreffen, Jacob, hat noch eine Tauchfahrt stattgefunden, und auf dieser Tauchfahrt wurde, wie wir erfahren haben, nur die erste und eher prosaische Spezies von Solariern beobachtet. Nicht die zweite Variante, die unserem Dr. Kepler so viel Sorge bereitet.«
    Jacob hatte die hastigen Erläuterungen über die zwei bisher beobachteten Typen von Sonnengeschöpfen, die Kepler ihm gegeben hatte, immer noch nicht recht verdaut.
    »Wenn ich recht verstanden habe, war dies Ihr... ah...« – er warf Fagin einen irritierten Blick zu – »herbivorischer Typ?«
    »Natürlich keine Pflanzenfresser!« entgegnete Kepler entrüstet. »Es sind Magnetovoren. Sie ernähren sich von magnetischer Feldenergie.
    Tatsächlich haben wir inzwischen ziemlich gute Kenntnisse über diesen Typ, obgleich...«
    »Ich muß Sie unterbrechen. Ich hoffe inständigst, man möge mir diesen Zwischenruf verzeihen, aber ich muß auf Diskretion drängen.
    Ein Fremder nähert sich.« Fagins obere Zweige raschelten an der Decke. Jacob wandte sich zum Eingang; es schockierte ihn ein wenig, daß es überhaupt etwas geben konnte, wodurch Fagin veranlaßt werden konnte, jemandem ins Wort zu fallen. Bestürzt begriff er, daß auch dies ein Zeichen dafür war, daß er sich in eine angespannte politische Situation gebracht hatte, deren Regeln er noch immer nicht kannte. Ich höre nichts, dachte er. Doch dann stand Pierre LaRoque in der Tür. Er hatte einen Drink in der Hand, und sein stets gerötetes Gesicht glühte jetzt noch mehr. Das anfängliche Lächeln des Mannes verbreiterte sich, als er Fagin und Bubbacub erblickte. Er kam herbei, schlug Jacob leutselig auf die Schulter und verlangte, unverzüglich vorgestellt zu werden.
    Jacob zuckte unmerklich die Achseln.
    Zögernd stellte er seine Begleiter vor. LaRoque war beeindruckt und verneigte sich tief vor Bubbacub.
    »Ab-Kisa-ab-Soro-ab-Hul-ab-Puber! Und zwei Klienten – wie hießen sie gleich, Demwa? Jello... und was noch? Ich bin geehrt, einen Sophonten der Soro-Linie persönlich kennenzulernen. Ich habe die Sprache Ihrer Vorfahren studiert, die sich eines Tages vielleicht auch als die unsrigen erweisen mögen. Die Sprache der Soro ist dem ProtoSemitischen und auch dem Proto-Bantu doch verblüffend ähnlich!« Die Flimmerhärchen rings um Bubbacubs Augen sträubten sich.
    Durch einen Vodor hielt der Pil eine komplizierte, alliterative, unverständliche Rede. Dann klappte der Alien mit kurzem, scharfem Schnappen den Kiefer auf und zu, und ein durchdringendes Grollen war, durch den Vodor etwas verstärkt, zu hören.
    Hinter Jacob antwortete Fagin in einer klickenden, knurrenden Sprache. Bubbacub drehte sich um und sah ihn an, und seine schwarzen Augen glühten, als er mit einem kehligen Grollen antwortete und dabei mit seinem kurzen Arm schroff in LaRoques Richtung wedelte. Die trillernde Antwort des Canten jagte Jacob einen kalten Schauer über den Rücken.
    Bubbacub wirbelte herum und stapfte hinaus, ohne die Menschen eines weiteren Wortes zu würdigen.
    Einen Augenblick lang war LaRoque zu verdattert, um etwas zu sagen. Dann sah er Jacob mit kläglichem Gesicht an. »Was habe ich getan, bitte?« Jacob seufzte. »Vielleicht hat er es nicht gern, wenn Sie ihn als Ihren Vetter bezeichnen, LaRoque.« Er wandte sich an Kepler, um das Thema zu wechseln. Der Wissenschaftler starrte auf die Tür, durch die Bubbacub verschwunden war.
    »Dr. Kepler, wenn Sie keine spezifischen Daten an Bord haben, dann könnten Sie mir aber vielleicht ein paar Basistexte über

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