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Sonnentaucher

Sonnentaucher

Titel: Sonnentaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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die Forschung so liebt wie er, muß das ein harter Schlag sein. Ich will damit nicht sagen, daß er zu den ›Häuten‹ gehört oder dergleichen! Mit Fagin versteht er sich ausgezeichnet, und es gelingt ihm gut, seine Gefühle vor anderen Eaties zu verbergen. Aber vielleicht denkt er, wenn es einem gefährlichen Mann gelungen ist, auf den Merkur zu gelangen, dann kann es auch noch einen zweiten geben, und so nimmt er die Sicherheit unserer Gäste zum Vorwand, sie nicht auf seine Schiffe kommen zu lassen.« »Aber Culla ist bei fast jeder Tauchfahrt dabei.« DeSilva zuckte die Achseln. »Culla zählt nicht. Culla ist ein Klient. Aber eines weiß ich: Wenn sich herausstellt, daß ich recht habe, dann werde ich über Dr. Keplers Kopf hinweg handeln müssen. Jeder Mensch in diesem Stützpunkt wird sich einer Identitätsüberprüfung unterziehen, und Bubbacub und Fagin werden bei der nächsten Tauchfahrt dabei sein – und wenn ich sie schanghaien muß! Ich werde nicht zulassen, daß sich auch nur die Andeutung eines Gerüchtes von der Unzuverlässigkeit menschlicher Crews verbreitet!«
    Sie nickte und schob entschlossen das Kinn vor. Jacob fand ihren Ingrimm übertrieben. Er verstand, wie ihr zumute war, aber es war doch eine Schande, dieses hübsche Gesicht so männlich zu verziehen. Zugleich fragte er sich, ob Helene eigentlich ganz offen war, was ihre eigenen Motive betraf.
    Der Mann, der beim Maserterminal stand, riß einen Textstreifen ab und brachte ihn daSilva. Gespannte Stille senkte sich über den Raum, und alle sahen zu, wie sie die Nachricht las. Dann winkte sie die kräftigen Männer, die wartend abseits standen, mit finsterem Blick heran.
    »Stellen Sie Mr. LaRoque unter Arrest. Er wird mit dem nächsten Schiff abtransportiert.«
    »Mit welchem Recht?« brüllte LaRoque. »Das können Sie nicht tun, Sie... Sie Neandertaler-Weib! Ich werde dafür sorgen, daß Sie für diese Beleidigung büßen werden!«
    DaSilva schaute ihn an, als sei er ein Insekt. »Vorläufig werden Sie beschuldigt, einen Probandensender illegal entfernt zu haben. Weitere Vorwürfe werden womöglich hinzukommen.«
    »Lügen! Lügen!« kreischte LaRoque und sprang auf. Einer der Männer packte ihn beim Arm und zerrte den Tobenden zu den Aufzügen. DaSilva ignorierte sein Getöse und wandte sich an Jacob.
    »Mr. Demwa, das andere Schiff wird in drei Stunden startbereit sein.
    Ich werde die übrigen informieren. Schlafen können wir unterwegs. Ich danke Ihnen noch einmal für Ihre Mitgift.«
    Sie wandte sich ab, bevor er etwas erwidern konnte, und erteilte mit leiser Stimme der Mannschaft Befehle, erfolgreich ihren Zorn über diese Neuigkeit verbergend: ein Proband im Weltraum!
    Jacob schaute zu, wie sich die Kuppel langsam leerte. Ein Todesfall, eine Jagd und jetzt ein kriminelles Vergehen. Na und? dachte er. Das einzige Vergehen, das bisher bewiesen worden ist, hätte ich wahrscheinlich auch begangen, wenn ich zu einer P.P. geworden wäre... Es bedeutet zumindest, daß LaRoque mit einiger Wahrscheinlichkeit für den Todesfall verantwortlich ist.
    So wenig er den Mann auch mochte – eines kaltblütigen Mordes hatte er ihn nicht für fähig gehalten, trotz der bösartigen Schläge mit dem Plastikknüppel.
    Im Hinterkopf fühlte Jacob, wie seine andere Hälfte sich genüßlich räkelte, in amoralischem Entzücken über die mysteriösen Windungen und Wendungen, die der Fall Sundiver genommen hatte, und voller Verlangen danach, freigelassen zu werden.
    Vergiß es.
    Dr. Martine sprach ihn vor dem Aufzug an. Sie schien einen Schock erlitten zu haben.
    »Jacob, Sie... Sie glauben doch nicht, daß Pierre diesen albernen kleinen Burschen getötet haben könnte? Ich meine – er hat Schimpansen gern!«
    »Tut mir leid, aber es deutet alles darauf hin. Die Bewährungsgesetze gefallen mir ebensowenig wie Ihnen. Aber Menschen, denen man diesen Status zuteilt, neigen in der Tat zur Gewalttätigkeit, und wenn Mr. LaRoque seinen Sender entfernt hat, dann hat er damit gegen ein Gesetz verstoßen. Aber seien Sie unbesorgt – auf der Erde wird sich alles aufklären. Mr. LaRoque wird ein faires Verfahren bekommen.« »Aber... schon diese Anschuldigungen sind nicht fair!« sprudelte sie hervor. »Er ist kein Proband! Und er ist auch kein Mörder! Das kann ich beweisen!«
    »Na großartig! Sie haben Beweise?« Plötzlich runzelte er die Stirn.
    »Aber laut dem Funkspruch von der Erde ist er ein Proband!« Sie biß sich auf die Unterlippe und wandte den Blick

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