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Sonnentaucher

Sonnentaucher

Titel: Sonnentaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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hatte.
    »Verdammt!« Sie riß sich den Helm vom Kopf. »Da sind so viele Störgeräusche! Einen Moment lang glaubte ich, etwas zu haben... eine Berührung hier, eine da... und dann ist es wieder weg!«
    »Las-sen Sie es«, sagte Bubbacub. Die abgehackte Stimme kam aus dem Vodor, der jetzt neben dem Pil auf dem Boden lag. Bubbacub hatte seinen Helm aufgesetzt und starrte das Gespenst mit schwarzen Äuglein eindringlich an. »Men-schen haben nicht das Psi, das sie benutzen. Ih-re Be-mü-hun-gen be-reiten ihnen Schmerz und sind ein Grund für ih-ren Zorn.«
    Jacob schluckte hastig. »Haben Sie Kontakt mit ihnen?« fragten er und Martine fast wie aus einem Munde.
    »Ja«, sagte die mechanische Stimme. »Stören Sie mich nicht.« Bubbacubs Augen schlossen sich. »Sa-gen Sie mir, wenn es sich bewegt. Nur wenn es sich bewegt!« Mehr war nicht aus ihm herauszubringen.
    Was mag er zu diesem Wesen sagen? dachte Jacob. Er betrachtete die Erscheinung. Was konnte man zu einem solchen Geschöpf sagen?
    Plötzlich begann der Solarier, seine ›Hände‹ zu schwenken und seinen ›Mund‹ zu bewegen. Von den Bildverzerrungen, die sich bei der ersten Erscheinung gezeigt hatten, war diesmal nichts zu bemerken. Anscheinend hatte das Wesen gelernt, mit den Stasisschirmen umzugehen. Ein weiteres Beispiel für seine Anpassungsfähigkeit. Jacob mochte sich nicht ausmalen, was dies für die Sicherheit des Schiffes bedeuten konnte.
    Ein farbiger Blitz lenkte Jacobs Aufmerksamkeit nach links. Er griff über die Konsole, bekam das Mikrophon zu fassen, zog es herauf und schaltete auf Personenruf.
    »Helene, werfen Sie doch mal einen Blick nach eins acht bei fünfundsechzig. Ich glaube, wir haben noch mehr Besuch bekommen.«
    »Ja.« DaSilvas Stimme erfüllte die Umgebung seines Kopfes mit ihrem ruhigen Klang. »Ich sehe es. Anscheinend hat es seine Standardform. Bin gespannt, was es tut.«
    Das zweite Gespenst näherte sich zögernd von links. Seine sich kräuselnde, amorphe Gestalt war wie ein Ölfleck auf dem Meeresspiegel. Es hatte nicht die geringste Ähnlichkeit mit einem Menschen.
    Dr. Martine sog zischend die Luft zwischen den Zähnen hindurch, als sie den Neuankömmling erblickte, und schickte sich an, ihren Helm aufzusetzen.
    »Meinen Sie, wir sollten Bubbacub anstoßen?« fragte er rasch.
    Sie dachte nach und blickte dann zu dem ersten Solarier hoch. Er schwenkte noch immer die ›Arme‹, hatte aber seine Position nicht gewechselt. Auch Bubbacub verharrte regungslos. »Er will, daß wir ihm Bescheid sagen, wenn es sich bewegt«, stellte sie fest. Sie blickte wieder zu dem Neuankömmling hinüber. »Vielleicht sollte ich mit diesem Neuen arbeiten, damit er sich ungestört dem ersten widmen kann.«
    Jacob war unsicher. Bisher war Bubbacub der einzige, der ein positives Ergebnis erzielt hatte. Martines Beweggründe, ihn nicht über den zweiten Solarier zu informieren, erschienen suspekt. Beneidete sie den Pil etwa um seinen Erfolg? Ach, zum Teufel. Jacob zuckte die Achseln. ETs mochten es sowieso nicht, wenn man sie unterbrach.
    Der Neue näherte sich mit abrupten Zuckungen und Sprüngen vorsichtig der Stelle, wo sein größerer, hellerer Vetter die Imitation eines wütenden Mannes zum besten gab.
    Jacob warf einen Blick auf Culla.
    Sollte ich wenigstens ihm Bescheid sagen? Er ist so vertieft darin, das erste Gespenst zu beobachten. Warum hat Helene keine Lautsprecherdurchsage gemacht? Und wo steckt Fagin? Ich hoffe, er verpaßt das alles nicht.
    Irgendwo über ihnen erstrahlte ein Blitz. Culla regte sich. Jacob blickte hoch. Der Neue war verschwunden. Das erste Gespenst wich langsam zurück und verschwand.
    »Was ist passiert?« fragte Jacob. »Ich habe mich doch nur eine Sekunde lang abgewandt...«
    »Ich weisch esch nicht, Freund-Jacob. Ich habe esch beobachtet, um tschu schehen, ob schein vischuellesch Verhalten irgendwelche Rückschlüsche auf scheine Natur gestattet. Plötschlich erschien noch einsch. Dasch erschte attackierte dasch tschweite mit einem Lichtblitsch und verjagte esch. Dann verschwand esch ebenfallsch.«
    »Sie hät-ten es mir sagen müs-sen, als das zwei-te dazu-kam«, sagte Bubbacub. Er war aufgestanden, und der Vodor hing wieder vor seiner Brust. »Doch sei’s drum. Ich weiß jetzt, was ich wis-sen muß. Ich werde human-da-Sil-va Be-richt er-statten.«
    Er wandte sich ab und ging. Jacob rappelte sich auf und folgte ihm.
    Fagin erwartete ihn bei daSilva am Pilotenstand. »Haben Sie es gesehen?« flüsterte

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