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Sonntags bei Tiffany

Sonntags bei Tiffany

Titel: Sonntags bei Tiffany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patterson James
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können. Ich habe mir vorgestellt, wie wir zusammenarbeiten – es wäre fantastisch. Unser gemeinsames Privat- und Berufsleben. Weißt du, ich wäre für dich da. Ich könnte dir helfen, dich unterstützen. Ich habe viel darüber nachgedacht. Es ist mein Traum. Ehrlich.«
    Seine Stimme war tief und ernst. Er hielt meine Hand, rieb zart über meine Knöchel. Was war hier los? Mir wurde leicht schwindlig. Ich wurde doch nicht etwa schwach?
    Er öffnete das Handschuhfach und griff hinein. Meine Augen fielen beinahe heraus, als er ein wanderdrosseleierblaues Schmuckkästchen herauszog.
    Mein Herz blieb stehen. Er konnte doch nicht … er würde doch nicht …

    Das hatte ich nicht erwartet.
    Als Hugh die Tiffany-Schachtel öffnete, blinkte mir ein hübscher Diamant entgegen. Er war nicht riesig, aber auch nicht klein. Ich bemühte mich, die Luft nicht hörbar einzusaugen.
    Â»Jane, ich weiß, wir können wieder großartig miteinander zurechtkommen. Ich habe den Ring, und du hast den Film. Machen wir ein Geschäft, Schatz. Abgemacht?«
    Die Zeit blieb stehen, die Erde unter mir kippte zur Seite. O … mein … Gott. Nein, das konnte nicht wahr sein. Ich kam mir vor, als hätte mir jemand in die Brust getreten. Eine lange Pause folgte, während der mein verblüfftes Hirn versuchte, sich für eine Reaktion zu entscheiden. Sofort in Tränen ausbrechen? Vor Wut toben? Die Erniedrigte spielen? Dies war mein erster und einziger Heiratsantrag, und er könnte nicht bescheuerter laufen. Machen wir ein Geschäft? Abgemacht? War Hugh krank im Hirn, oder war ich eine noch größere Niete, als ich vermutet hatte?
    Hughs Lächeln erstarb, während er mein Gesicht beobachtete.
    Schließlich begannen die Funken zwischen meinen Synapsen zu sprühen. Ich bekam kaum Luft. »Es tut mir leid, Hugh«, sagte ich angespannt – na gut, das ist etwas untertrieben, »aus vielerlei Gründen – vor allem, weil ich dir noch eine Chance gegeben und etwas für dich empfunden habe. Und am allermeisten tut mir leid, was du mir gesagt hast. Machen wir ein Geschäft, Schatz? Abgemacht? Wie kannst du so was nur sagen?« Ich war mit jedem Satz lauter und wütender, meine Stimme immer schriller geworden.
Eigentlich müsste er die Beine in die Hand nehmen und abhauen.
    Â»Ich bin kein Redenschreiber, sondern Schauspieler«, brummte er. »Gut, ich habe meine Worte nicht genügend aufgepeppt, dafür entschuldige ich mich. Aber ich wollte direkt und ehrlich sein. Das hast du doch immer von mir verlangt.«
    Â»Aufgepeppt?«, platzte ich heraus. »Bist du übergeschnappt? Wie wär’s mit ›größte Beleidigung meines Lebens‹? Oder ›der abscheulichste Heiratsantrag aller Zeiten‹?«
    Hughs Gesicht war kalt und wie erstarrt. »Jane, das siehst du völlig falsch. Vielleicht solltest du das mit Vivienne besprechen.«
    Ich hatte gedacht, noch schlimmer könnte es nicht kommen, doch ich wurde aufs Übelste enttäuscht. Ich war offiziell am Boden zerstört. »Ach, Hugh«, war alles, was ich herausbrachte, während ich mich immer mehr verkrampfte. »Bring mich hier weg. Fahr mich nach Hause. Jetzt gleich.«
    Hugh blickte mich lange an. Unglaube verunstaltete sein hübsches Gesicht. Als hätte er keine Vorstellung davon, warum ich mich so aufregte. Schließlich wandte er sich nach vorn zum Lenkrad und drehte den Zündschlüssel.
    Â»Gut, dann bis irgendwann mal.« Er beugte sich über mich, öffnete die Beifahrertür und löste meinen Sicherheitsgurt. Danach setzte er sich wieder aufrecht hin und wartete. Verachtung schlug mir entgegen.
    Â»Was?«

    Â»Steig aus«, verlangte er mit eisiger Stimme. Seine Fingerknöchel am Lenkrad wurden weiß. Als ich nicht sofort reagierte, drehte er sich zu mir. »Steig aus meinem Wagen aus, verdammt!«, schrie er.
    Mein Gesicht schien zu glühen, als ich aus dem Wagen sprang. Er warf mich hinaus? Und das in Brooklyn?
    Ohne abzuwarten, bis ich die Tür geschlossen hatte, fuhr er rückwärts los und brauste davon. Kieselsteine wirbelten gegen meine Beine.
    Er hatte es getan. Er hatte mich nach Brooklyn verschleppt und mich dort ausgesetzt, statt mich nach Hause zu fahren.
    Komisch, dass ich keine Träne vergoss.
    Jedenfalls nicht in den ersten sechseinhalb Sekunden.

DREISSIG
    Z eit hatte er genug. Es war ein

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