Sophies Melodie (German Edition)
vor! Auch deshalb hielt ich die Idee mit dem Buch für eine hervorragende Idee.“
Sophie räusperte sich lächelnd. „Und Herr Afra wird mir tatsächlich uneingeschränkt Rede und Antwort stehen?“
„Ja, das wird er. Verdammt, ich kann es selber kaum fassen, aber das wird er.“
Irgendwie ließ die Art und Weise, wie Thomas Jenkins das sagte, Sophie wieder zweifeln. „Sie sind sich da auch wirklich sicher?“
„Er hat es mir versprochen, und was dieser Mann verspricht, das hält er auch.“
„Hmm.“
„Hören Sie zu, Sophie. Am kommenden Montag um Punkt fünfzehn Uhr holt Connys Fahrer Sie von zu Hause ab und bringt Sie zum Flughafen. Es ist bereits alles organisiert.“
Sophie sprang wie ferngesteuert auf. „Zum Flughafen?“, fragte sie alarmiert.
„Ja, und stellen Sie sich darauf ein, dass Sie für einige Wochen nicht in Deutschland sein werden. Wenn ich Sie wäre, würde ich vor allem bequeme Kleidung und eine Regenjacke einpacken, Mädchen.“
„Moment mal, trotz aller Spekulationen bin ich davon ausgegangen, Herr Afra habe seinen Wohnsitz in Hamburg. Er könnte doch zumindest für die Zeit der Interviews herkommen. Das wäre dann doch …“
Jenkins lachte laut auf. „Constantin hat schon vor einigen Jahren seine Hamburger Villa verkauft. Wenn er in der Stadt ist, wohnt er normalerweise in einer Suite des Brehlow-Hotels, direkt an der Alster. Clemens Brehlow, Eigentümer und Direktor des Hauses, ist ein alter Freund von mir, und auch Conny versteht sich prächtig mit ihm. Die meiste Zeit des Jahres hält sich mein Schützling allerdings in seinem Landhaus in Schottland auf. Dort erwartet er Sie, und darüber wird er auch nicht mit sich reden lassen.“
Sophie schnappte nach Luft. „In Schottland?“
„Ja, das Haus ist wirklich wunderschön. Sie werden es lieben, das kann ich Ihnen schon jetzt versprechen. So, und nunmachen Sie mal nicht so ein Gesicht. Für Ihre Arbeit ist es ohnehin deutlich einfacher, wenn Sie ständig in Connys Nähe sind. So können Sie beide Ihre Zeit frei einteilen und selbst entscheiden, wann Sie zusammen an dem Buch arbeiten. Und so ganz nebenbei können Sie auch noch die atemberaubende Landschaft der Highlands genießen.“
„Ich soll dort wohnen? Im Haus von Constantin Afra? Himmel noch mal, das kommt gar nicht infrage! Besorgen Sie mir wenigstens ein Hotel in der Nähe.“
Erneut ließ Thomas Jenkins sein dröhnendes Lachen hören. „Ein Hotel? Dort gibt es weit und breit kein Hotel! Die nächste Stadt wäre Inverness, aber selbst die ist über zwei Autostunden entfernt. Und diese einspurigen Sandpisten dorthin würden Sie sicherlich noch nicht einmal als Straßen bezeichnen, meine Liebe. Was glauben Sie, warum sich Conny dort so wohlfühlt? Weit und breit kaum Zivilisation. Nein, nein, Sie werden natürlich im Haus wohnen. Das Anwesen ist riesig, und Sie werden Ihre Privatsphäre sicherlich nicht völlig einbüßen müssen.“
Amüsiert sah er sie an, ehe er fortfuhr: „Außerdem sind Sie nicht die einzige weibliche Person dort. Nebenbei bemerkt ist das sowieso die beste Lösung für uns alle, besonders für Conny und für Sie. Stellen Sie sich vor, Sie müssten Constantin über längere Zeit hier in der Stadt interviewen. Sie kennen doch die Branche. Diese verdammten Paparazzi haben überall ihre Spione sitzen. Irgendwann würde die Meute Lunte riechen. Wie gesagt, Sie werden sich dort sicherlich wohlfühlen. Also packen Sie ein oder zwei Koffer, und ab geht die Post.“
Nach einem langen Blickwechsel mit Johannes Kramer, der sich während des Gesprächs nur stumm in seinem Bürostuhl zurückgelehnt hatte, ihr jetzt aber aufmunternd zunickte, gab sie schließlich seufzend nach. „Okay, dann eben auf nach Schottland.“
Am Sonntagmorgen stand Sophie etwas ratlos vor ihrem Kleiderschrank und ärgerte sich wieder einmal heftig über sichselbst. Normalerweise machte sie sich nur wenige Gedanken über ihre Garderobe. In ihren Augen war sie sowieso der klassische Jeanstyp. Ihr Beruf machte es zwar manchmal notwendig, dass sie zu bestimmten Anlässen Röcke oder edlere Hosen und Blusen tragen musste, aber das kam zum Glück nur selten vor. Wirklich elegante Kleidung besaß sie eigentlich kaum. Ein oder zwei Ensembles für den Notfall, das war es auch schon. Mehr gab ihr Schrank derzeit nicht her. Jetzt ärgerte sie sich, dass sie sich nicht doch noch ein paar neue Sachen zugelegt hatte.
Nachdenklich blähte Sophie die Wangen auf, doch dann warf sie
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