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Sorge dich nicht - lebe

Sorge dich nicht - lebe

Titel: Sorge dich nicht - lebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Carnegie
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Attacken seiner politischen Gegner sagte:
    «Mal sehen, was wir darüber an Informationen haben … Mal sehen, was wir darüber an Informationen haben!» Und dann nannte er genaue Zahlen und Daten. Das nächste Mal, wenn Sie und ich uns über etwas Sorgen machen, halten wir uns an die Worte des klugen alten Al Smith: «Mal sehen, was wir darüber an Informationen haben … » Prüfen wir nach, was für Gründe es für unsere Grübeleien und Ängste geben könnte, falls überhaupt welche da sind. Genau das machte auch Frederick Mahlstedt, als er dachte, er läge schon in seinem Grab. Hier ist seine Geschichte, die er in einem meiner Abendkurse in New York erzählte:
Ich beschloss, mir keine Gedanken mehr zu machen, sondern etwas Positives zu tun.
    «Anfang Juni 1944 steckte ich in einem Splittergraben im Abschnitt Omaha Beach. Ich gehörte zur 999sten Nachrichtenkompanie, und wir hatten uns gerade in der Normandie festgesetzt. Während ich mich in diesem Splittergraben umsah – nicht mehr als ein rechteckiges Loch im Boden –, sagte ich zu mir: ‹Sieht genau aus wie ein Grab.› Als ich mich abends hinlegen und schlafen wollte, hatte ich plötzlich das Gefühl, tatsächlich in einem Grab zu liegen. Unwillkürlich dachte ich: Vielleicht ist es ja auch dein Grab! Um elf Uhr nachts griffen die deutschen Bomber an, und die ersten Bomben fielen. Ich war vor Angst wie erstarrt. Zwei oder drei Nächte konnte ich überhaupt nicht schlafen. In der vierten oder fünften war ich mit den Nerven völlig fertig. Ich wusste, dass ich verrückt werden würde, wenn ich nicht etwas unternahm. Ich machte mir klar, dass fünf Nächte verstrichen waren und ich immer noch lebte. Und die anderen Männer meiner Einheit auch. Nur zwei Leute waren verwundet worden, nicht etwa durch die Deutschen, sondern durch Splitter unserer eigenen Flakgeschosse. Ich beschloss, mir keine Gedanken mehr zu machen, sondern etwas Positives zu tun. Und so baute ich mir als Splitterschutz ein solides Holzdach auf mein Loch. Dann überlegte ich, dass meine Einheit über ein ziemlich großes Gebiet verteilt war. Ich sagte mir, dass es mich nur durch einen Volltreffer wirklich erwischen könnte. Meiner Berechnung nach standen die Chancen dafür eins zu zehntausend. Nachdem ich ein paar Nächte immer wieder bewusst solche Gedanken gedacht hatte, beruhigte ich mich und schlief schließlich sogar bei den Angriffen durch.»
    Die Marine der Vereinigten Staaten verwendete Statistiken über Mittelwerte als moralische Schützenhilfe für ihre Flottenangehörigen. Ein ehemaliger Matrose erzählte mir, dass er einmal auf einen Tanker mit Flugbenzin abkommandiert worden sei. Die ganze Mannschaft hatte Todesangst, weil sie glaubte, das Schiff würde bei einem Torpedotreffer explodieren und die Explosion sie alle ins Jenseits befördern.
    Doch die Marine wusste es besser und veröffentlichte genaue Statistiken. Die Zahlen bewiesen, dass von hundert getroffenen Tankern sechzig seetüchtig blieben und von den vierzig, die tatsächlich sanken, nur fünf in weniger als zehn Minuten untergingen. Und dies bedeutete wiederum, dass noch genug Zeit zum Verlassen des Schiffs war – und dass die Verluste äußerst gering waren. Nützte das Ganze etwas? «Diese Wahrscheinlichkeitsrechnung half enorm. Ich hatte keine Angst mehr», sagte Clyde W. Maas aus St. Paul in Minnesota, der Erzähler dieser Geschichte. «Die Mannschaft fühlte sich besser. Wir wussten, dass wir noch eine Chance hatten und dem Gesetz der Durchschnittswerte nach nicht sterben würden.»
Um mit der Gewohnheit, sich Sorgen zu machen, zu brechen, ehe man selbst daran zerbricht – hier Regel drei: Prüfen wir unsere Informationen. Fragen wir uns immer: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Dinge, über die ich mir Sorgen mache, auch tatsächlich passieren?

9
    Akzeptieren Sie das Unvermeidliche
    Als kleiner Junge spielte ich mit ein paar Freunden einmal auf dem Dachboden eines alten leeren Holzhauses. Als ich dann wieder vom Dachboden klettern wollte, blieb ich einen Augenblick auf einem Fensterbrett stehen – und sprang auf den Boden hinunter. Am linken Zeigefinger trug ich einen Ring, und mit diesem Ring blieb ich an einem Nagel hängen und riss mir den Finger ab.
    Ich schrie. Ich war zu Tode erschrocken. Ich war überzeugt, dass ich sterben würde. Als dann die Hand verheilt war, habe ich nie wieder daran gedacht. Was hätte es für einen Zweck gehabt …? Ich fügte mich ins Unvermeidliche.
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