Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Soul Beach 1 - Frostiges Paradies (German Edition)

Soul Beach 1 - Frostiges Paradies (German Edition)

Titel: Soul Beach 1 - Frostiges Paradies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Harrison
Vom Netzwerk:
mir zu erzählen, wie toll ich bin, mir das Ego zu massieren und ihre Oralsextechnik an mir zu perfektionieren, und ich verliebe mich ausgerechnet in das einzige Mädchen, das ich noch nicht mal berühren kann … Liebe?« Er trinkt seinen Cocktail aus. »Na ja, sagen wir vielleicht nicht gleich Liebe. Sagen wir lieber mögen. Kann man sich vermögen?« Er lacht.
    Aber er hat nicht mögen gesagt. Sondern ver lieben .
    Und da bin ich mir plötzlich sicher.
    Als er mich wieder ansieht, ist die Sehnsucht in seinen Augen größer denn je. »Welcher tote Idiot verknallt sich denn schon in jemanden, mit dem er sowieso nie richtig zusammen sein kann? Ich muss echt der größte Trottel der Welt sein.«
    »Zwei Trottel«, flüstere ich.
    »Hm?«
    »Wenn du ein Trottel bist, dann bin ich auch einer.«
    Ich sehe ihm wieder in die Augen und frage mich, ob dieser Spiegel, von dem er gesprochen hat, auch meine Sehnsucht reflektiert. »Das soll heißen, vielleicht fühle ich dasselbe wie du, Danny. Lieben. Mögen. Nenn es, wie du willst. Aber ich glaube … es könnte Liebe sein.«
    Mein Bildschirm friert ein. Was habe ich getan? Verstößt das gegen die Gesetze des Strandes? Habe ich eine der Regeln aus dem Buch gebrochen, das ich nie lesen durfte?
    Ich höre mich atmen, hastig und flach, und mein Zimmer scheint sich um mich zu drehen.
    Dann kehrt das Bild zurück, Pixel für Pixel. Dannys erschrockenes Gesicht blickt mich an.
    »Was ist da gerade passiert?«, frage ich.
    »Ich dachte, das wäre nur bei mir so gewesen.«
    »Was? Das, was gerade passiert ist, oder … das andere?«, vergewissere ich mich und füge dann hinzu: »Das, na ja, das mit der Liebe.«
    »Beides.« Er runzelt die Stirn, teils amüsiert, teils verwirrt.
    »So was habe ich noch nie zu irgendjemandem gesagt, Danny.«
    »Ich auch nicht.«
    In meinem Kopf taucht das Bild aus dem Nachrichtenbeitrag auf, wie er das Mädchen küsst. »Das glaube ich nicht.« Ich lache. »Ein begehrter Junggeselle wie du?«
    »Ist aber wahr«, sagt er schlicht. »Nie gesagt und nie gefühlt.«
    »Warum dann ich?«
    Danny schüttelt den Kopf. »Warum überhaupt irgendjemand? Meine Mum hat, obwohl sie Katholikin war, an Horoskope geglaubt. Mein Dad an die Vernunft, daran, dass man erst mal rauskriegen muss, was man sich wirklich wünscht, und dann seine Möglichkeiten voll ausschöpft, um es zu bekommen. Oh Mann, was habe ich mir an diesem Strand nicht alles schon gewünscht. Ein paar Computerspiele. Eine Ausgangstür. Aber mich in eine Besucherin zu verlieben … wie soll das Ganze dadurch für mich erträglicher werden?«
    »Nein.« Plötzlich wird mir die Distanz zwischen uns bewusst. Wenn ich mir früher vorgestellt habe, wie meine erste große Liebe mir ihre Gefühle gesteht, dann dachte ich immer an Küsse und himmlische Chöre und ein wundervolles Kribbeln, das meine ganze Welt auf den Kopf stellt.
    Und nun sitzen wir hier, so dicht nebeneinander, dass, wenn wir uns auf derselben Ebene befänden, schon die winzigste Bewegung unausweichlich in einem Kuss enden würde.
    Was würde ich dafür geben, mich mit ihm auf derselben Ebene zu befinden …
    »Tut mir leid, Alice.«
    »Das muss dir doch nicht leidtun. Im Gegenteil. Mir tut’s kein bisschen leid.«
    Schweigen, nichts außer dem Rauschen der Wellen. Die Sonne muss während unseres Gesprächs komplett untergegangen sein, der Himmel hat ein tiefes Violett angenommen und der Mond hängt riesig wie ein Heißluftballon direkt über uns.
    »Es ist so wunderschön, nicht wahr? Manchmal wünschte ich, ich könnte richtig hier sein.«
    »Nein!« Er weicht vor mir zurück.
    »Warum nicht? Wenn ich dir von meinem Leben in der sogenannten echten Welt erzähle, dann würdest du vielleicht kapieren, dass das nicht die größte Tragödie aller Zeiten wäre.«
    Danny steht auf und schüttelt heftig den Kopf. »Nein! Auf keinen Fall. Wenn ich nur eine Sekunde lang gedacht hätte, dass du dein Leben aufgeben würdest für … für ein Nichts wie mich, dann hätte ich nie den Mund aufgemacht. Scheiße. Gibt’s hier irgendwo eine Löschtaste?« Seine Stimme ist immer lauter geworden und er schüttelt die Faust in Richtung des virtuellen Himmels.
    »Beruhige dich wieder, Danny, ich hab doch nicht gemeint –«
    Er dreht sich zu mir um, sein gebräuntes Gesicht wirkt schwarz-weiß im Mondschein. »So was darfst du niemals, niemals denken. Eins verspreche ich dir, solltest du irgendwas – egal was – unternehmen, um für immer hierher zu mir zu

Weitere Kostenlose Bücher