Soulbound (Ghostbound) (German Edition)
auf Rache für euren Freund aus seid?“
„Rache bringt uns Danny nicht zurück“, antwortete Elizabeth mit zusammengebissenen Zähnen. „Und ich will nicht noch mehr Freunde verlieren. Aber glaubt ja nicht, ich hätte auch nur den geringsten Skrupel, eurem Acharya das Hirn raus zu pusten, solltet ihr versuchen uns aufzuhalten.“ Sie war selbst erstaunt, wie leicht ihr diese Worte über die Lippen kamen.
Der zweite ältere Thug, der bis jetzt nur schweigend dagestanden und die Situation beobachtet hatte, richtete sich nun an seinen vermeintlichen Meister. „Sir, bei allem Respekt, aber sie werden sicher direkt zur Polizei gehen. Das können wir nicht riskieren!“ Indem er seine Haltung änderte und sich leicht nach vorne lehnte, brachte er sich in Kampfposition. Der Thug mit dem blauen Auge tat es ihm gleich.
Elizabeth spürte unter ihren Fingern, wie Daniel seine Muskeln anspannte.
„Keine Sorge, wir wissen sehr wohl, dass das nichts bringt“, meldete sich nun Riley zu Wort. „Wer würde uns so eine verrückte Geschichte schon glauben.“ Dann wandte er sich an Warren. „ Wir mögen vielleicht nicht auf Rache aus sein, aber bei Justin wäre ich mir da nicht so sicher…“
„Justin?“, keuchte Warren und machte perplex einen Schritt zurück. „Was soll der Blödsinn?“
„Dein Freund ist hier und hilft uns“, erklärte Elizabeth und deutete mit einem Nicken auf den Jungen, der nun vor Warren trat und ihn hasserfüllt anstarrte. „Und so wie er aussieht, würde er dir nur zu gerne sagen, was er von dir und dem, was du getan hast, hält.“
„Du erbärmliche kleine Ratte!“, flüsterte Justin, Warren eine Hand auf die Brust legend. „Du warst mein bester Freund! Und für das hier“, mit der freien Hand machte er eine alles umfassende Geste, „hast du mich verraten! Du willst was Besseres sein, dabei bist du nur Abschaum!“
Zischend atmete Warren aus und krümmte sich mit verschränkten Armen nach vorne. „Nein!“ Es klang wie ein Wimmern. „Das ist nicht wahr! Justin kann nicht hier sein.“
„Oh, komm schon“, meinte Riley spöttisch. „Glaubst du wirklich, dass Daniel Mason das einzige eurer Opfer war, das keine Ruhe gefunden hat? Wer meinst du, hat uns auf deine Spur gebracht und uns den Tipp mit deinen eingeritzten Handgelenken gegeben?“
„Das war nicht Justin, das war dieser miese Verräter hier“, zischte der schwarze Junge, Bill, und machte einen Satz auf Simon zu, der eilends hinter Riley in Deckung ging. Warrens blonder Freund hielt Bill an beiden Oberarmen zurück und flüsterte ihm etwas ins Ohr.
„Nein“, sagte Elizabeth hart. „Justin wusste von Anfang an, dass Warren ihn getötet hat. Wer, meinst du, hat Warrens Geburtstagsparty mit den ständigen Stromausfällen und Überspannungen sabotiert? Und ich bin mir sicher, es wird ihm eine ausgesprochene Freude sein, Warren auch weiterhin heimzusuchen und ihm das Leben zur Hölle zu machen.“
„Worauf du dich verlassen kannst!“, nickte Justin und ließ zur Untermauern der Drohung die Glühbirne in einer Lampe, die auf einem antiken Ziertischchen hinter der Gruppe stand, zerbersten.
„Ach, und Billy?“ Elizabeths Blick richtete sich auf Warrens Freund, der erschrocken herumgefahren war. Sie begann zunehmend Gefallen an dieser Unterhaltung zu finden. „Würdest du gerne wissen, was Adam Orkafu zu sagen hat?“ Sobald Daniel vorhin den schwarzen Jungen beim Namen angesprochen hatte, hatte sie gewusst, wer dessen Opfer gewesen sein musste.
„Adam ist auch hier?“, schnappte Bill und wich ebenfalls zurück. Justin berührte auch ihn an der Brust, so dass Bill erzitterte und sich gehetzt umsah. „Es tut mir leid. Ehrlich, Adam. Es tut mir leid! Bitte. Das musst du mir glauben!“
„Also gut.“ Wood schwenkte die Waffe in die Richtung einer offenen Zimmertür. „Ich würde vorschlagen, die Herrschaften ziehen sich jetzt zurück.“
Bill und Warren waren die ersten im Zimmer, dicht gefolgt von ihrem blonden Freund. Die beiden älteren Thuggees bewegten sich erst, als Daniel in scharfem Ton sagte: „Nun folgt schon Mr Woods Anweisungen, oder ich werde mir für euch beide etwas ganz Besonderes einfallen lassen, wenn das hier vorüber ist!“
Nachdem sich alle fünf Thugs im Zimmer befanden, zog Riley den Schlüssel von der Innenseite des Schlosses ab, und Wood sagte: „Übrigens wird Adam hier bei euch bleiben und aufpassen, dass ihr nichts Unüberlegtes tut. Wie beispielsweise Alarm zu schlagen oder
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