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SOULMATE (German Edition)

SOULMATE (German Edition)

Titel: SOULMATE (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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kreischte, ohne einen Ton zu treffen »Love of my life« von ‚Queen‘ und trank mit Magnesium gedopte Apfelschorle!
    Dann der kritische Blick in den Spiegel: Bei gutem Licht sah ich vielleicht einen Tick besser aus als vorher.
    Ich kramte meine blaue Satinhose hervor, die ich schon ewig nicht mehr getragen hatte, passte glücklicherweise noch rein, ohne wie eine Presswurst auszusehen und zog darüber eine schwarze Seidenbluse an. Beide Stücke waren Secondhand-Klamotten von einer Freundin. Schwarze Stiefel und eine mit echtem Lammfell gefütterte, kurze, dunkelblaue Winterjacke - mein einzig wirklich wertvolles Kleidungsstück - würden dann meinen Look komplettieren. Ich war zufrieden mit meiner Wahl.
    Meine ganze hektische Vorbereitungssession hatte mich so aufgeheitert, dass ich Lust verspürte, mit jemandem zu telefonieren. Ich versuchte es bei Alice und dann bei Colette, meiner Arbeitskollegin, hatte aber nur ihre Anrufbeantworter oder die Mailbox dran. Schließlich rief ich bei meinen Eltern an. Mein Vater ging ran.
    »Ja, bitte?«
    »Hallo, Paps, ich bin‘s, Valerie!« Ja, deine Chaos-Tochter!
    »Oh, Hallo, Valerie, wie geht es dir denn so? Frohes, neues Jahr übrigens!«
    »Ja, Paps, wollte ich euch auch wünschen, also frohes Neues! Außerdem wollte ich wissen, ob ich euch morgen besuchen kann?«
    »Das ist ja schön, Schatz, aber ich muss mal deine Mutter fragen. Bleib mal dran ja.« Ich hörte, wie es in der Leitung knisterte und er mit meiner Mutter sprach.
    Was gab‘s da so lang und breit zu besprechen?
    Ich konnte leider nichts verstehen und musste mich gedulden.
    »Ja, also, das geht so weit klar, wenn du nicht vor 12.00 Uhr kommst. Du weißt, wir haben unser Programm, und Mama will kochen.«
    »Ab zwölf passt mir ausgezeichnet, Paps. Kann ich Mama mal sprechen?«
    »Valerie, deine Mutter macht sich gerade zurecht. Wir wollen ins Theater. Du siehst sie ja morgen, nicht wahr?«
    »Mhm. Na gut, ich hab ja auch was vor.«
    »Ja? Schön, das freut mich für dich ...«
    »Treffe mich mit Freunden in einem Musikclub.«
    »Hört sich gut an, Schätzchen, aber nun muss ich Schluss machen. Ich wünsche dir und deinen Freunden viel Spaß.«
    »Danke, euch auch Paps.«
    »Tschüss, Valerie.«
    »Tschüss, bis morgen dann.«
    Okay, ich würde mich jetzt nicht runterziehen lassen, auf gar keinen Fall!
     
    Um kurz nach 20.00 Uhr machte ich mich auf den Weg ins ‚High End‘. Ich war aufgeregt und hatte einen trockenen Hals, was an meiner inneren Anspannung liegen musste. Ich dachte mit mulmigem Gefühl daran, dass ich ja unbedingt offensiv sein wollte.
    Ich wollte Finn so sehr für mich gewinnen, dass es schon etwas Kindisches an sich hatte, so als wäre ich Klein-Valerie, die unbedingt ein ganz bestimmtes Spielzeug haben wollte. Ganz klar, ich hatte über meine Gefühle keine wirkliche Kontrolle mehr, denn mittlerweile dachte ich jede Sekunde an ihn. Mir seine Aufmerksamkeit zu sichern, ihn für mich zu interessieren, ja, sein Herz zu erobern, sofern er hoffentlich eines hatte, erschien mir, nach Zeiten des trostlosen Dahinplätscherns ohne jedwedes Liebesobjekt, als das erste, sinnvolle Ziel, das ich mir setzen konnte! Und dieses Gefühl zirkulierte wie ein Aufputschmittel durch meinen Körper und stachelte meine Sinne an.
    Ich lief schneller als sonst, sozusagen meinen galoppierenden Gedanken hinterher und konnte sie doch nicht einholen. Die letzten fünfzig Meter allerdings nahm ich mein Tempo zurück, um den Club im lässigen Schlenderschritt und einem Pokerface zu erreichen. Darius, der litauische Türsteher, ein riesiger Fels von Mann, sah mich kommen und grüßte mit einem kurzen, anerkennenden Kopfnicken, während er ultracool seine Kippe wegschnippte.
    »Hi, Darius, wie geht‘s!«, rief ich ihm zu.
    »Muss!«, brummte er mit einer tiefen Bärenstimme, und da ich ihn gut kannte, wusste ich, dass er viel mehr nicht sagen würde.
    Er stieß die schwere Eingangstür des Clubs auf, schob mich sanft, fast ohne Berührung, an sich vorbei und ließ mich eintreten. Da es nicht mal 21.00 Uhr war, war der Laden noch fast leer. Ich lief direkt zum Tresen und setzte mich auf einen Barhocker. Zwei Typen und eine Frau saßen schweigend an einem Tisch schräg hinter mir und schienen auf irgendetwas zu warten. Dann war da noch ein Typ mit bunt gefärbten und geflochtenen Haaren, der neben der Bühne auf dem Boden hockte und irgendwelche Kabel zu entwirren versuchte. Er wirkte gestresst und stieß immer wieder ein

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