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SOULMATE (German Edition)

SOULMATE (German Edition)

Titel: SOULMATE (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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schwarze Lederjacke, das dunkelgrüne Satinhemd, das er heute trug, die schwarze Lederhose, alles wirkte bei ihm nicht gelackt wie bei anderen, sondern einfach nur stilvoll und authentisch.
    Dennoch, falls er glaubte, mich allein mit seinem Aussehen beeindrucken zu können, lag er völlig schief, auch wenn ich mir mit ihm einen Ausrutscher erlaubt hatte … Außerdem war der Alkohol schuld gewes… Ähm, versuche ich mich grad rauszureden?
    Sein Auftreten ärgerte mich, und ich wollte ihm so gerne Arroganz und Selbstherrlichkeit unterstellen, aber dummerweise wusste ich, dass ich ihm damit großes Unrecht tun würde. Tom war nichts dergleichen, höchstens etwas zu selbstsicher und forsch.
    Ich beließ es dabei, ihn wenigstens für unreif zu erklären, würde aber selbst diesen Vorwurf irgendwann revidieren müssen.
    »Bist du verabredet?«, fragte er, in seinen Kohleaugen brannte die Neugier. Den augenscheinlichen Pupillentest bei Verdacht auf Drogenkonsum konnte man bei Tom völlig knicken.
    Ich nickte und sah mich demonstrativ nach meinen Leuten um, von denen aber weit und breit niemand zu sehen war.
    »Mit wem denn?«, wollte er nun wissen.
    »Du bist ganz schön neugierig!«, sagte ich genervt.
    »Bin nur interessiert, Valerie!«
    »Na gut, Patrick, Lenny und ... Finn wollten noch kommen.« Ich pustete Rauchringe in die Luft, aber Tom ließ sich nicht beirren.
    »Aha. Wie schön!«, sagte er, was für mich ganz schön zickig klang. Er stand so dicht vor mir, dass ich seine frisch geduscht duftende Haut riechen konnte. Er roch auch ein wenig nach Alkohol, herb und süßlich zugleich. Tom trank in wenigen kräftigen Zügen sein Bier aus, sah mich missmutig an und bestellte die nächste Flasche.
    Ich tat einfach weiterhin unbeeindruckt.
    Sein Mädchen, oder besser gesagt, die traurige kleine Gestalt mit den mittlerweile leicht verschmierten knallroten Lippen hatte noch nicht mal die Hälfte von ihrem Bier geschafft.
    »Und? Wo bleiben sie denn?«, fragte er mich schließlich mit seitlich geneigtem Kopf.
    Die Frage war leider berechtigt, was mich umso mehr nervte. »Ich weiß nicht. Sie werden schon kommen ...«
    Der Laden wurde immer voller. Auf der Bühne hatten einige aus der Band begonnen, Instrumente, Mikros und Sound ein letztes Mal zu checken.
    »Die legen gleich los«, sagte Tom auf eine Art, als wollte er deutlich darauf hinweisen, wie spät die anderen dran waren.
    Seine Begleitung versuchte, sich bemerkbar zu machen: »Du, wollen wir nach vorne gehen?« Aber Tom hörte sie nicht, oder wollte nicht hören. Ich tat so, als hätte ich auch nichts mitgekriegt, nur um ihr die Peinlichkeit zu ersparen.
    Irgendein Typ drängelte sich zu uns vor und legte eine fleischige Hand auf Toms Schulter. »Ey, Alter, na?«
    Sie umarmten sich kurz, aber heftig, und jeder klopfte dabei dem anderen auf den Rücken, dann stießen sie sich wieder weg.
    »Cool, Mann, du auch hier!« Tom schien wirklich überrascht. Das Mädchen sagte erneut etwas, was ich diesmal wirklich nicht verstand und tauchte schließlich in der Menge ab.
    »Ja, ich wollte mir die Band reinziehen«, sagte Toms Bekannter. »Ey, hat ‚TurkTrash‘ hier nicht neulich gespielt?«
    »Klar. Warum bist du nicht gekommen, dachte, du kommst vorbei?«
    »Mann, ich musste arbeiten, echt mal. Ich hatte voll den Scheißstreit deswegen.«
    »Hey, keine Panik, hast eh nichts verpasst, war der totale Reinfall, ein echt katastrophaler Gig. Metin, die Leuchte, ist nicht aufgetaucht, stimmt‘s Valerie?«
    Tom sah mich augenzwinkernd an, als gehörte die Geschichte uns beiden. Sein Kumpel, der aussah wie ein kleiner Gewichtheber, lächelte ein wenig unsicher. Ich lächelte müde zurück.
    »Kennt ihr euch schon?«, fragte Tom zu meinem Verdruss und stellte uns gleich darauf einander vor. Sein Kumpel hieß Perry, was mich absolut nicht interessierte. Er streckte mir ganz förmlich seine Pranke entgegen. Ich machte mich sofort auf Quetschwunden gefasst, aber glücklicherweise hatte er einen erstaunlich sanften Handschlag.
    »Der Gig war so was von unwürdig, Mann, aber Valerie und ich sind danach noch ein Weilchen rumgezogen.« Tom warf mir einen kurzen Seitenblick zu und lächelte gerissen. Ich quittierte seine Bemerkung, indem ich stinksauer meinen Kopf wegdrehte.
    »Was war denn mit Metin?«, wollte dieser Perry genauer wissen.
    »Ach ja, tja, irgendwelche gemeinen Kerle haben ihn am Alexanderplatz ein wenig in die Mangel genommen, nichts Ernstes, hat nur ein paar harmlose

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