SOULMATE (German Edition)
getankt habe?«
»Ja.«
»Musst du morgen wieder arbeiten?«
»Ja, die ganze restliche Woche:«
»Ich hole dich ab, ja? Ich koche für uns beide, was hältst du davon?«
»Finn …?«
»Ja?«
»Ich finde außerdem, dass du umwerfend aussiehst …«
»Es gibt viel besser aussehende Männer.«
»Nicht sehr viele.«
»Was ist mit diesem Tom?«
Ein Zucken ging durch meinen Körper. Ich hoffte betreten, dass Finn nichts bemerkt hatte.
»Hm, nicht mein Typ.«
Er schwieg für einen Moment und sagte dann: »Also, was sagst du zu meinem Exklusivangebot? Ich koche uns ein Drei-Gänge-Menü, den Nachtisch darfst du wählen!«
»Woher kannst du so was denn?«
»Habe ich von einem Fernsehkoch gelernt, ein Freund von mir.«
»Du schüchterst mich ein!« Ich biss mir klischeehaft auf die Unterlippe.
Finn drehte sich auf den Rücken, legte die Füße übereinander und starrte wieder zur Decke.
Dann flüsterte er auf einmal: »Val, ich mag dich ... und zwar sehr, viel zu sehr!«
Was? Was hast du gesagt?
Doch ohne ein weiteres Wort stand er abrupt auf und lief aus dem Zimmer. Ich sah ihm verdattert hinterher und fragte mich, ob er wirklich gerade das gesagt hatte, was ich glaubte, gehört zu haben? Oder ob ich mich grandios verhört hatte, und warum er so etwas sagte und dann aufsprang und weglief, ohne meine Reaktion abzuwarten?
Ich kroch komplett unter die Bettdecke, um in aller Heimlichkeit ins Kissen schreien und vor lauter Glück um mich treten zu können.
»Val?« Finn hob die Bettdecke, lugte in mein stickiges Versteck und fand mich zusammengerollt und selig schmunzelnd.
»Komm wieder ins Bett, Finn«, bettelte ich mit großen Kulleraugen.
»Es ist spät«, sagte er zärtlich.
»Na und, bitte!«
»Du musst morgen arbeiten, und ich habe Lenny versprochen, dass ich mit ihm seine komische ‚To-Do-Liste‘ durchgehe.«
»Seine was?«, stieß ich verständnislos hervor. «Willst du jetzt echt gehen? Ich dachte, wir machen noch etwas rum?« Ich wollte nicht, dass er jetzt ging, jetzt, wo er mein Leben auf den Kopf gestellt hatte.
»Wir sehen uns morgen! Ich habe dir ein Drei-Gänge-Menü versprochen, weißt du nicht mehr? Ich werde mit meinen Einkaufstüten um halb acht vor deiner Tür stehen! Valerie! Komm endlich hervor.«
Ich kroch hoch, setzte mich auf, bedeckte mit den Armen scheinbar eingeschnappt meine Brüste und sah Finn dabei zu, wie er seine Chucks zuschnürte und seine Jacke überzog …
Irgendwie ein wenig zu hektisch, fand ich. Ich seufzte. »Krieg ich denn wenigstens noch einen Kuss?«
Er setzte sich zu mir auf den Bettrand, nahm mein Gesicht in seine Hände und drückte mir einen warmen, weichen Kuss auf die Lippen.
»Schlaf gut, Babe«
»Bin noch gar nicht richtig müde! Grüß Lenny, ja?«
»Mach ich.«
Dann war er weg.
Wie krieg ich die Zeit rum?
Nachdem Finn gegangen war, schlüpfte ich aus dem Bett, holte mir ein Glas Wasser und machte das Radio an. Ungeduldig suchte ich nach cooler Musik, war aber viel zu zappelig und machte das Radio wieder aus.
Mir ging so viel durch den Kopf. Ich war völlig aufgedreht, vermisste ihn jetzt schon, obwohl er erst seit ein paar Minuten weg war. Wieso war er nicht geblieben? Okay, ich durfte nicht zur Klette werden! Solche Freundinnen waren nicht sehr beliebt. Wir waren den ganzen Abend zusammen gewesen! Verdammt, am liebsten hätte ich ihn sofort angerufen, nur um seine Stimme zu hören.
Großer Gott, ich war so von der Rolle wie noch nie. Wie sollte ich es bloß bis zum nächsten Abend aushalten, all diese endlosen Stunden durchstehen, bis ich ihn wiedersehen würde? Ich zog Unterwäsche und einen Sweater an und kroch wieder ins Bett.
Ich musste mit jemandem reden, fühlte mich wie ein Dampfkochtopf, randvoll mit aufregenden Emotionen, die raus wollten, und zwar auf die dramatische Art, die nur für weibliche Ohren Sinn machen würde.
Ich brauchte jemanden, der Verständnis für die irrationale Seite meiner Hochstimmung haben konnte, denn ohne Zweifel gab es diese Seite.
Ich griff nach meinem Handy und wählte.
»Hallo?«
»Ich bin‘s, huhu, schläfst du schon?«
»Valerie?«
»Mhm.«
»Hey, was für eine Überraschung, ist was Schlimmes passiert?«
»Wieso?«
»Weil du dich ewig nicht gemeldet hast.«
»Ich weiß, tut mir leid, Alice, hab auch ein ganz schlechtes Gewissen. Ich stör hoffentlich nicht, was machst du denn gerade?«
»Was soll ich schon machen? Ich mach das Übliche, vertreibe mir meine einsamen
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