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SOULMATE (German Edition)

SOULMATE (German Edition)

Titel: SOULMATE (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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nach dem Handy und rief diesmal meine Schwester an, auch wenn es schon sehr, sehr spät war … Es war definitiv schon zu spät für einen Anruf bei ihr, aber ich ignorierte diese Tatsache einfach. Regeln durfte man auch mal brechen, wenn es nicht anders ging!
     
    »Äh, Hallo, Natalie, hier ist dein Schwesterherz! Schläfst du schon?«
    Eine mürrisch klingende Stimme antwortete: »Ich hoffe, du hast einen guten Grund, warum du mich nach einer halben Ewigkeit mitten in der Nacht anrufst!«
    »Ich weiß, es ist spät, sorry, und wir haben uns seit unserem Streit nicht mehr gesprochen, aber ich bin immer noch deine Schwester, Nati, ich bin immer noch deine Schwester, und ich bin dir nicht mehr böse.«
    »Ach, sieh an, tatsächlich?«
    »Eigentlich bin ich schon lange nicht mehr sauer auf dich, ich hatte nur noch keine Gelegenheit, es dir zu sagen.«
    »Valerie, bist du nüchtern?«
    »Stocknüchtern, was soll die dumme Frage? Nati, hör mal, es tut mir leid, dass wir uns gestritten haben, ich will, dass wir uns wieder vertragen, ja, es ist albern, so lange verkracht zu bleiben, wir sind doch Schwestern, wir sollten zusammenhalten, oder?«
    »Hat Mama gesagt, du sollst mich anrufen?«
    »Nein, doch, aber ich wollte es auch selber, wirklich.«
    »Schon gut, können wir nicht ein andermal reden, ich muss schlafen.«
    »Ich weiß, nur ein paar Minuten, dann lass ich dich in Ruhe, okay? Ich muss einfach etwas Unglaubliches loswerden, sonst liege ich noch die ganze Nacht wach.«
    »Hattest du mitten in der Nacht eine Offenbarung, was du werden willst, wenn du groß bist?«
    »Viel besser! Stell dir vor, ich hab mich verliebt, unsterblich verliebt, so richtig, richtig, richtig, verstehst du? »
    »Ne.«
    »Was sagst du dazu?«
    »Also, wenn‘s stimmt, freue ich mich natürlich für dich. Kann ich jetzt schlafen gehen?«
    »Du glaubst mir nicht?«
    »Äh, bist du sicher, dass das nicht wieder so ein Strohfeuer wird?«
    »Du musst ihn unbedingt mal kennenlernen.«
    »Ich hoffe, du hast dich nicht wieder auf so einen grenzdebilen Sportfreak eingelassen!«
    »Was? Marek war nicht grenzdebil, er hat nur nicht gern geredet.«
    »Valerie, er war nicht der Schlauste, okay?«
    »Finn ist ganz anders.«
    »Aha, er heißt also Finn?«
    »Finn ist … eigentlich ein Künstler, ein Autor, also, auf jeden Fall verdient er Geld mit Texten für New Yorker Zeitschriften und hat ein Theater.«
    »Mhm, toll! Und wieso New York, was soll das heißen?«
    »Er ist Amerikaner, lebt jetzt aber hier, hat eine deutsche Mutter und väterlicherseits ist er irischer Herkunft.«
    »Klingt gut, Valerie, ganz nach deinem Geschmack.«
    »Er ist ein sehr nachdenklicher Typ, aber man kann mit ihm auch richtig gut abfeiern. So haben wir uns kennengelernt, auf der Silvesterparty von Patrick.«
    »Erinnere mich nicht an Silvester …«
    »Wieso? Was war denn?«
    »Egal, ich sag doch, erinnere mich daran, ich will lieber nicht daran denken, dass ich Silvester 00.00 Uhr in der U-Bahn festsaß, weil irgendein Spaßvogel ausgerechnet in dieser Nacht sich vor einen Zug werfen musste.«
    »Oh Gott, wirklich?«
    »Mhm, egal, und wie sieht dein Finn aus?«
    »Ich kann ihn nicht beschreiben, ohne zu klingen wie ein hysterischer Teenager.«
    »Versuch‘s.«
    »Er ist mein Traumtyp, ganz ohne Scheiß.«
    »Wow, Traumtyp, da bin ich ja mal gespannt! Traumtypen gibt‘s eigentlich nur im Märchen, Valerie, muss dir das deine nervige Schwester immer wieder sagen, hm?«
    »Ja, du und deine Sachlichkeit, Nati! Oh, alles muss so sachlich und kühl betrachtet werden bei dir! Wie kann man nur so leidenschaftslos sein! Versteh mich nicht falsch, das klingt jetzt wie Kritik, ist aber nur eine Feststellung.«
    »Na klar, ich bin die leidenschaftslose Sachliche und du die realitätsferne Träumerin, ist doch so? War das nicht schon immer so?«
    »Weiß ich nicht, kann sein, egal, lassen wir das doch, das sind bloß dumme Schubladen, wenn du mich fragst. Ich weiß nur, mir geht‘s nicht gut, wenn wir verstritten sind, glaub mir, ich will das nicht, und ich will mich auch entschuldigen, wenn ich dich beleidigt habe.«
    »Du hast mich gefühlskalte Streberin genannt!«
    »Ich weiß, tut mir leid.«
    Es herrschte für einige Sekunden angespannte Stille.
    »Du musst wirklich verliebt sein, so versöhnlich, wie du drauf bist«, sagte sie schließlich mit weicher Stimme.
    »Lass uns demnächst mal über alles reden, ja?«
    »Wann du willst, ruf einfach an. Kann ich jetzt schlafen gehen,

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