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SOULMATE (German Edition)

SOULMATE (German Edition)

Titel: SOULMATE (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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und schob und zog ihn mit größter Mühe und viel Geduld bis ins Zimmer, wo ich ihn auf das Bett fallen ließ.
    Ich wollte ihm die Sachen ausziehen und ihn zudecken, zögerte jedoch, betrachtete seinen wehrlosen, schlafenden Körper mit einer Mischung aus Fürsorge und Begehren und machte mich doch noch ans Werk.
    Er schlief so fest, dass er nicht die geringste Reaktion auf mein Ziehen und Zerren und Schieben und Drücken zeigte. Schließlich schaffte ich es, ihn zu entkleiden, bis er nur noch ein T-Shirt und seine Boxer-Shorts anhatte.
    Plötzlich fiel mein Blick ganz zufällig auf eine merkwürdige, etwa fünfzehn Zentimeter lange Narbe an der Innenseite seines rechten Oberarms, etwas unterhalb der Achsel. Sie sah aus wie eine Brandnarbe, die noch nicht all zu alt sein konnte, denn sie hatte noch eine leichte rosarote Färbung und die Haut darüber war auffällig aufgeraut. Ich fragte mich, wie er sich die wohl zugezogen hatte. Auf jeden Fall musste sie allein ihrer Größe wegen höllisch geschmerzt haben.
    Ich deckte ihn zu, rauschte durch die Wohnung, um alle Lichter auszumachen und kroch schließlich zu ihm unter die Bettdecke.
    Voller Zufriedenheit schmiegte ich mich an seinen warmen, festen Körper und hielt die Luft an, nur um seine Atmung zu spüren.
    Der Abend war ganz anders verlaufen, als ich es mir erhofft hatte, aber dennoch war ich glücklich, dass er doch noch aufgetaucht war, und fand mit einer tiefen Ruhe in den Schlaf.

Heiß und kalt
     
    Mitten in der Nacht wurde ich durch klirrende und klappernde Geräusche wach. Ich spürte eine Schwere in meinem Kopf und ein Brennen im ganzen Körper, das erfahrungsgemäß der geringen Schlafdauer geschuldet war. Der Platz neben mir war kalt und leer, die Decke weit aufgeschlagen. Aus der Küche kroch fahles Licht durch den Flur bis vor die Schwelle des Zimmers und hörte dort abrupt auf, als würde es sich nicht weiter trauen.
    Ich überlegte, ob ich aufstehen und nach ihm sehen sollte, entschied mich aber dagegen. Er war sicher nicht mehr ganz so betrunken, wie zum Zeitpunkt, als ich ihn ins Bett manövriert hatte, und würde allein zurechtkommen. Ich blinzelte zum Wecker auf der kleinen Kommode neben dem Bett: Die roten Leuchtziffern zeigten 03.55 Uhr an. Kein Wunder, dass ich mich benommen fühlte.
    Als das schwache Licht im Türbereich des Zimmers plötzlich verschwand und es stockdunkel wurde, hörte ich langsam näher kommende Schritte auf dem knarzenden Dielenboden des Flurs. Wenig später waren die Schritte im Zimmer und kamen auf das Bett zu. Ich spähte in die Dunkelheit, konnte aber trotz größter Anstrengung keine Umrisse erkennen.
    Plötzlich spürte ich, wie sich etwas unter die Bettdecke schob, und hielt den Atem an. Es war Finns bandagierte Hand, die sich, als sie meinen Arm berührte, wieder zurückzog. Dann hob er die Bettdecke an und glitt darunter, presste sich fest an mich und legte seinen Arm auf meinen Bauch. Er roch immer noch extrem stark nach Alkohol.
    »Hey«, flüsterte er. »Bist du wach?«
    »Ja«, flüsterte ich zurück, was eigentlich völlig albern war.
    »Ich musste was trinken, Wasser meine ich.«
    »Mhm, dachte ich mir schon.«
    Er begann mit der Hand über meinen Bauch zu fahren und schob sie langsam höher bis zu meinen Brüsten, die er vorsichtig zu streicheln begann.
    Wieder flüsterte er. »Ich fühl mich, als hätte ich zehn Stunden geschlafen.«
    »Wirklich?«
    Seine Berührungen ließen meinen Atem stocken, so dass ich ab und an tief Luft holen musste.
    »Ja, komisch, was?«
    »Hast du keinen dicken Kopf?«
    »Nie, never …«
    Seine Hand streichelte nun meinen Hals und meine Wange. Ich spürte seine Fingerkuppen und das raue Profil der Mullbinde. Ich war auf einmal so erregt, dass es kaum auszuhalten war. Dann drehte er mit sanftem Druck meinen Kopf zu sich und drückte seine Lippen auf meine, schob sie mit der Zunge auseinander …
    Ich drehte mich mit meinem ganzen Körper zu ihm, umschlang ihn mit einem Arm und einem Bein und küsste ihn leidenschaftlich zurück.
    Nach einer Weile heftigster Knutscherei, knisterte er mit der verborgenen, linken Hand ein Kondom hervor und riss die Schutzhülle mit den Zähnen auf.
    So blau, wie er gewesen war, musste er eigentlich noch reichlich Restalkohol im Körper haben, der seine Gedanken benebelte, und dennoch hatte er wieder an ein Kondom gedacht, was ich irgendwie mächtig beeindruckend fand. In dieser Hinsicht schien er ausnahmslos konsequent zu sein.
     
    Er war

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