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SOULMATE (German Edition)

SOULMATE (German Edition)

Titel: SOULMATE (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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schienen sie sich einig zu sein, prosteten sich mit ihren Bierflaschen zu und blickten zur Bühne.
    Ich musste bei diesem komischen »Jungle Drum« Lied mitsingen, was ich nicht besonders gut konnte, aber ich gab mir Mühe, um Lenny und Colette nicht zu enttäuschen und vor versammelter Mannschaft endgültig dazustehen wie die völlige Gesangsnull. In den Textpausen suchten meine Augen sofort nach Finn, den ich mal in der einen, mal in der anderen Ecke ausfindig machen konnte, und der abwechselnd entspannt oder nachdenklich aussah. Er hielt seine Bierflasche an die Brust gedrückt und schaute allem Anschein nach mit einer gewissen Belustigung unserem Treiben auf der Bühne zu.
    Als wir endlich fertig waren, gab es tobenden Applaus für unser Bemühen. Lenny und Colette rissen die Arme in die Höhe und die meinen gleich mit und verabschiedeten sich vom Publikum, als wären sie selbstverliebte Rockstars, die gerade nach einem Mega-Gig mehrere Zugaben gespielt hatten und nun mit wehenden Fahnen von der Bühne stolzierten.
    Ich konnte nicht anders, als mir vor lauter Lachen den Bauch zu halten. Ich lief schnurstracks zu Finn, der mir sofort einen Arm um die Schultern legte, eine eindeutige Geste, als wollte er damit allen zeigen, dass ich ausschließlich nur zu ihm gehörte. Er lächelte mich schief an und gab mir einen zärtlichen und sehr langen Kuss auf den Mund.
    Ich hätte vor Glück platzen können.
    Sören, der dicht hinter Finn stand, schaute betreten weg, als wäre ihm unser Anblick irgendwie unangenehm und verschwand schließlich aus meinem Sichtfeld.
    Das mit den Abschlussrunden schien so gar nicht klappen zu wollen, denn wir saßen wieder allesamt um einen der Tische, hatten volle Drinks vor uns und genossen den Abend.
    Patrick schielte ab und zu auf seine Armbanduhr und versuchte die Uhrzeit zu erkennen.
    »Ihr könnt doch ausschlafen«, sagte Finn. »Euer Flug geht doch erst am Abend, oder?«
    Patrick schüttelte energisch den Kopf. »Nachmittag ist eher korrekt! Man muss zwei Stunden vor Abflug am Flughafen sein. Und ausschlafen? Hm, erzähl das mal Lenny … Seit Tagen ist er völlig aufgedreht, schläft kaum noch und ist ständig am Listen Schreiben und Checken und seine Reisetasche Ein- und Ausräumen. Der geht mir auf den Senkel …« Er lachte laut, während er seine Brille zurechtschob.
    »Und Patrick chattet ständig mit diesem Internet Blogger, der einen ähnlichen Trip gemacht hat, hat ihn schon nach Berlin eingeladen und so.« Lenny setzte sich mit einem sportlichen Schwung auf einen der Hocker und grinste hellwach in die Runde. Seine blonde Sturmfrisur klebte schweißnass an Stirn und Schläfen. Colette kicherte und nahm einen Schluck von ihrem Rotwein, Alice verdrehte den Kopf nach dem Typ mit der Marineuniformjacke, der gerade zum Tresen torkelte, und Louise musste auf die Toilette.
    Natalie schlürfte durch einen Strohhalm ihren Cocktail und musterte Finn, was mir nicht entging, auch wenn sie versuchte, es möglichst unauffällig zu tun. Ich mühte mich ab, mir eine vage Vorstellung von ihren Gedanken zu machen, wusste aber ihren Blick absolut nicht zu deuten, also hoffte ich inständig nur das Beste.
    »Wir machen allerdings die härtere Tour, sozusagen den Ironman Trip, haha. Wir lassen uns südamerikanisch durchbacken, während hier der kalte Winter durchs Land fegt«, fügte Lenny mit geschwollener Brust hinzu.
    »Aat jemand Sören gösehn?«, fragte Colette plötzlich mit großen Augen, und alle blickten suchend um sich und schüttelten mit den Köpfen.
    »Vorhin stand er noch hinter mir und hat von seiner Freundin erzählt, die ihn verlassen habe«, sagte Finn. Für einen Moment sahen ihn alle an und schwiegen, als würden sie erwarten, dass er noch mehr erzählte ... tat er aber nicht, nahm lieber einen genüsslichen Schluck von seinem Bier und zwinkerte mir kurz zu.
    »Du Ärmsteer«, lachte Colette schließlich. »Musstest du dir seine Geschichte mit der Ex anören?« Sie blinzelte Finn verwegen an, und ich fragte mich, was dieses Wimperngeklimper eigentlich sollte.
    »Ich habe ihn wegen der lauten Musik überhaupt nicht richtig verstanden, was ich ihm auch gesagt habe, aber er hat einfach weitergeredet«, fügte Finn mit einem vergnüglichen Grinsen hinzu.
    »Der Typ ist irgendwie schräg«, sagte Alice, immer noch die Marineuniformjacke im Visier.
    »Wen meinst du jetzt, Sören oder den ‚Bad Romance‘-Coverfoto-Typen dort drüben am Tresen?«, fragte ich sie.
    »Hm? Äh, nein,

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