Soulmates: Ruf der Freiheit ([Soulmates]) (German Edition)
Dumpfbacke.«
Baker stellte sein Spiel aus und stand auf. »Ich geh zum Supermarkt rüber und besorg noch ein paar Chips. Kommst du mit, Lassiter?«
Remi klappte sein Buch zu, stieg über die beiden Feuerwehrmänner hinweg, die am Boden wie zwei kleine Jungs miteinander rauften, und folgte Baker zur Tür, die in die Garage führte. Er drehte sich um.
»Hey, ihr Penner, räumt dieses beschissene Chaos auf. Wir kaufen Zeug fürs Abendessen.«
»Fick dich, Lassiter«, knurrte Jamison, bevor er in Gelächter ausbrach.
Cortez fiel gleich darauf mit ein. »Hey, Remi. Besorg was, damit wir Kekse backen können.«
Grinsend zeigte Remi beiden den Stinkefinger und joggte an zwei weiteren Kollegen vorbei – Duncan und Thomas, die die Schläuche geradezogen und sich dabei unterhielten –, um Baker einzuholen.
Als Remi an ihm vorbeilief, rief Duncan ihm zu: »Hey, Remi, geht ihr einkaufen?«
»Ja.«
»Bring Schokoladeneis mit.«
»Alles klar.« Remi rutschte auf den Beifahrersitz, legte den Sicherheitsgurt an und sah aus dem Seitenfenster. Das Einsatzfahrzeug Nummer zwei ragte über dem Truck auf, als sie hinausfuhren. Sah aus, als hätte Schicht drei das riesige, rote Biest gestern gewaschen. Jemand sollte auch mal den Truck waschen.
»Stört dich das?«
»Was?« Remi schaute zu Baker rüber. Baker war einer der beiden Sanitäter aus der ersten Schicht. Außerdem war er der einzige weiße Mann bei ihnen. Die restlichen Männer waren Latinos oder Apachen.
»Die Schwulenwitze.«
Oh Scheiße, hatte er sich durch irgendwas verraten? Remi sackte das Herz in die Hose. »Nein. Sollten sie?«
Baker zuckte mit den Schultern. »Hab mich nur gefragt, weil dein Freund schwul ist und so.«
Woher wusste Baker von Jake? »Der Tierarzt?«
»Oh, Chay.«
»Genau der. Das war ziemlich verrückt. Niemand hätte ihn für schwul gehalten. 'ne Menge Leute waren überrascht.«
»Frag mich mal.« Remi wand sich in seinem Sitz, während er nach einem Vorwand für einen Themenwechsel suchte, ohne dabei allzu offensichtlich zu zeigen, dass er das Thema wechseln wollte. Traurigerweise war sein Vater nicht der einzige Mensch in der Stadt, der homophob war. Wenn irgendjemand Remi für schwul halten sollte… Tatsächlich machte es ihm nicht so viel aus, was die Leute dachten, solange Dirk es nicht herausfand, aber das war in dieser Stadt unmöglich.
Nachdem sie vor dem Supermarkt angehalten hatten, schaltete Baker den Motor ab und stieg aus. »Wahrscheinlich brauchen wir einen Wagen. Die Schränke sind leer. Wir können eine Liste machen, wenn wir zurück sind.«
Ja, sie waren total abgebrannt. Irgendwer hatte vergessen, das Schloss an ihrem Kühlschrank anzubringen, und jemand aus der zweiten Schicht hatte sich über ihre Reste der letzten Nacht hergemacht. Remi organisierte einen Einkaufswagen und schob ihn auf Baker zu. Er hasste es, diese Dinger vor sich herzuschieben. Deshalb nahm er immer Sterling zum Einkaufen mit. Der liebte es, den Wagen zu schieben. Unglücklicherweise spielte er nicht nur damit herum, sondern warf hinter Remis Rücken auch irgendwelche Sachen rein. Ein geringer Preis, wie Remi fand.
»Wer ist heute Abend dran mit kochen?«
Grummelnd nahm Baker ihm den Wagen ab und lenkte ihn den ersten Gang entlang. Das rechte Vorderrad wackelte und berührte den hellen, weißen Fußboden nicht. »Ich.«
Remi lachte und folgte seinem Kollegen. Die Gerüche verschiedenster Produkte kitzelten Remis Nase, sodass er sich konzentrieren musste, sie auszuschließen.
Die meisten Männer auf der Wache hassten es, zu kochen, aber sie kamen alle mal an die Reihe. Remi kochte ebenfalls nicht gern, aber er war es gewöhnt. Er hatte schon fast vom ersten Tag an, als Sterling geboren worden war, für sich und ihn gekocht.
Etwas zupfte an Remis Erinnerung.
Sterling weinte.
Remi konnte kaum gehen; er kam gerade erst aus dem Krankenhaus. Warum holte Mom das Baby nicht? Remi erhob sich und ging langsam in das Schlafzimmer seiner Eltern, wo das Kinderbettchen stand.
Sterlings Gesicht war knallrot und er brüllte sich die Lunge aus dem Leib. Seine kleinen Fäuste waren so fest zusammengeballt, dass sich die winzigen Knöchel weiß verfärbt hatten. Als er das Baby hochhob, bemerkte Remi nicht nur, dass die Bewegung seine Rippen schmerzen ließ, sondern auch, dass der Kleine klatschnass war. Irgendwie schaffte er es, Sterling sauberzumachen und umzuziehen und nahm ihn mit in die Küche.
Sterling wurde ein wenig ruhiger, als Remi seinen
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