Späte Heimkehr
Ich wollte nur mal sehen, was du machst. Das Barbecue war übrigens sehr schön. Du hättest mal vorbeischauen sollen.«
»Wie ich schon sagte, das Ganze war deine Sache. Ich hoffe, es ist ordentlich aufgeräumt und alles ist heil geblieben.« Er starrte Barney, der im Türrahmen stehen geblieben war, fragend an. »Wenn du mich jetzt also entschuldigen würdest. Ich möchte hier noch etwas weitermachen.« Er sah wieder auf die ordentlich aufgereihten Marken hinunter und schob eine von ihnen sorgfältig zurecht. Das Vergrößerungsglas in der Hand, betrachtete er die Briefmarken eingehend und merkte nicht, wie sich die Tür leise hinter Barney schloss.
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Sechstes Kapitel
D ie Zwillinge kamen zu Bob und Gwen ins Schlafzimmer gerannt und sprangen aufs Bett.
»Es hat aufgehört zu regnen«, verkündete Colleen strahlend.
»Machen wir einen Ausflug?«, fragte Shirley.
»In der Schule haben sie gesagt, jeder muss hin«, wurde Colleen deutlicher.
»Wohin, meine kleine Zuckerschnute?«, erkundigte sich Bob und zerzauste Colleen, die auf seinem Brustkorb auf und ab sprang, das Haar. »Aua! Ich lass mich nicht gern von Lehrern herumkommandieren.«
Gwen legte ihren Arm um Shirley, die zwischen ihre Eltern unter die Decke gekrochen war. »Sprich bitte etwas respektvoller von ihrer Lehrerin, Bob.«
»Es wird bestimmt schön, Dad. Ach bitte, Mama, lass uns hinfahren«, bettelte Shirley.
»Wohin denn?«, verlangte Bob erneut zu wissen und tat so, als wollte er die kreischende und kichernde Colleen mit aller Kraft durchschütteln.
Kevin erschien in seiner Schlafanzughose an der Tür und rieb sich die Augen. »Was ist denn los?«
»Erklär du's ihnen, Kev, das mit dem Picknick.«
»Ach ja, stimmt. Heute ist doch dieses Gemeindepicknick.«
»Ein Picknick! Warum habt ihr das nicht gleich gesagt? Das ist natürlich was anderes. Lehrerinnen, die uns befehlen, Picknicks zu machen, sind mir natürlich sehr sympathisch«, erklärte Bob mit übertriebener Begeisterung. »Was sagst du dazu, Gwen?«
»Kinder, das hatte ich ja völlig vergessen! Dabei stand es sogar im Gemeindeblatt. Wir fragen Mrs. Pemberton, die weiß sicher Bescheid. Heute ist das also schon? Wenn der Regen aufgehört hat, können wir hinfahren. Dann mache ich mal lieber schnell und backe uns was.« Sie schlug eilig die Decke zurück, sprang aus dem Bett und zog ihren Morgenmantel über das Nachthemd.
»Da geht sie hin, die Backwütige!« Bob pfiff ihr bewundernd nach, und die Kinder kicherten. »Raus mit euch! Erzählt Abby und Brian, was sie heute erwartet.«
In der Zeit, die Bob gebraucht hatte, um im Thronsaal hinterm Haus in Ruhe etwas zu philosophieren, sich zu duschen, zu rasieren und ein paar ordentliche Hosen und ein weißes Hemd anzuziehen, hatte Gwen bereits einen Kuchen in den Ofen geschoben, sich angezogen, das Bett gemacht und Porridge und gebratene Eier mit Speck zubereitet, die sie gerade auf den Tisch stellte.
An die versammelte Familie gewandt, erklärte Bob: »Wir nehmen an diesem Picknick teil, aber vorher gehen wir in die Kirche. Seit wir hergezogen sind, waren wir noch kein einziges Mal dort, und das ist schon über einen Monat her. Der Priester hält uns wahrscheinlich für eine Bande von Heiden.«
»Aber ich habe gar nichts zum Anziehen«, stöhnte Colleen.
»Ich auch nicht«, fiel Shirley mit ein.
»Das stimmt doch gar nicht«, widersprach Abby. »Ich habe eure hübschen blau-weißen Kleider selbst gebügelt. Ihr müsst euch sowieso nicht so fein machen, wenn wir danach zu einem Picknick gehen. Wo findet es überhaupt statt?«
»Im Stadtpark. Sie bauen ein Zelt auf, und ich glaube, es gibt auch Karussells und so«, begeisterte sich Kevin.
»Wie gut, dass es aufgehört hat zu regnen«, sagte Gwen.
»Den Regen haben wir gebraucht, Schatz. Beklag dich also nicht«, sagte Bob, der als Landarbeiter den Regen nach den vorangegangenen trockenen Monaten natürlich begrüßte.
»Also abgemacht – erst Kirche und dann Picknick. Wenn ihr mit Frühstücken fertig seid, macht ihr eure Betten, wascht euch und zieht eure Sonntagskleider an«, entschied Gwen. »Abby, du kannst mir anschließend helfen, die Sandwiches zu belegen.«
»Mir wäre es lieber, wenn wir das zuerst erledigen würden. Ich möchte keine Flecken auf mein frisch gewaschenes Kleid machen«, sagte Abby, die gerade die leeren Porridgeteller zur Spüle trug.
Als alle endlich angezogen waren und fertig bereitstanden, holten sie Betsy aus dem Schuppen, den sie sich
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