Späte Heimkehr
Gefühlen und der Freude darüber, Abby endlich wiederzusehen.
Nach einiger Zeit lösten sie sich voneinander, blickten sich ins Gesicht und küssten sich inbrünstig. »Abby, mein Liebling. Ich habe dich so vermisst … Was musst du durchgemacht haben. Gott, ich wünschte, ich hätte bei dir sein können … Geht es dir denn jetzt gut? Und dem Baby …? Ich habe mir solche Sorgen gemacht, als ich davon gehört habe.«
»Psst, es ist ja alles gut, mein Schatz. Uns geht es sehr gut. Dank Mr. Richards. Ach, Barney, das Baby ist so süß …«
»Was machst du denn so weit vom Haus weg? Komm, steig ein. Ich kann es kaum erwarten, es endlich zu sehen.« Er half ihr behutsam in den Wagen, setzte sich selbst hinter das Steuer und sah sie dann scharf an: »Du wusstest, dass ich komme, nicht wahr?« Und als sie nur nickte, schüttelte er den Kopf. »Ich weiß nicht, warum, aber ich habe aufgehört, mich über bestimmte Dinge zu wundern. Ich füge mich ganz in mein Schicksal … bis jetzt hat es mir ja nur Gutes gebracht.«
Nachdem sich die Aufregung über Barneys Ankunft gelegt hatte, nahm Abby das Kind aus der Wiege und legte es in seine Arme. Barney hielt seinen winzigen Sohn ängstlich fest, so als könnte er ihn zerbrechen, und blickte staunend auf ihn hinunter.
»Er ist etwas klein, aber Dr. Malone meint, er sei eigentlich keine richtige Frühgeburt, sondern hätte es nur ein bisschen eilig gehabt. Er war fertig, und da ist er eben zur Welt gekommen«, erklärte Abby lächelnd und hängte sich zärtlich bei Barney ein.
»Wie soll er eigentlich heißen?«, fragte Barney mit einem liebevollen Seitenblick zu Abby.
»Ich dachte, wir nennen ihn Richie, nach Mr. Richards.«
Barney sah in die blauen Augen seines Sohns. »Klingt gut.«
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Sechzehntes Kapitel
D as kleine Haus der McBrides summte wie ein Bienenkorb, es wurde viel gelacht, und es wurden Pläne geschmiedet für Weihnachten und die Hochzeit. Abby, Barney und der kleine Richie hatten sich in der Laube eingerichtet, wo die Mädchen ihnen nicht mehr von der Seite wichen.
Barney, der vor lauter Liebe zu Abby über das ganze Gesicht strahlte, sah zu, wie sie im Schaukelstuhl das Baby stillte. Doch dann verschwand das Lächeln, und er sah traurig und nachdenklich aus.
»Ich weiß, woran du denkst, Barney«, sagte Abby. »An deine Eltern, nicht wahr?«
Er nickte.
»Meinst du, wir sollten sie besuchen? Wir könnten ihnen Richie zeigen. Vielleicht würde das deinen Vater umstimmen«, meinte Abby.
»Nein! Ich kenne meinen Vater. Ich werde ihn erst dann besuchen, wenn er dich und meine Entscheidung akzeptiert.«
»Es macht mich so traurig, dass du deine Familie aufgibst.«
Barney beugte sich über sie und umfasste ihre Hände, die das Baby hielten. »Ihr seid jetzt meine Familie, Abby. Du und Richie. Wir haben jetzt unser eigenes Leben.« Er seufzte. »Gib der Sache noch etwas Zeit.«
Drüben auf Amba fragte Enid zaghaft ihren Mann: »Phillip, können wir uns das Kind nicht ansehen? Barneys Kind?«
»Aber auf gar keinen Fall! Ich will ihn hier erst wieder sehen, wenn er zur Vernunft gekommen ist.«
»Aber es ist sein Zuhause, Phillip. Dann erlaube mir wenigstens, sie zu besuchen.«
»Schlag dir das aus dem Kopf, Enid. Das kommt gar nicht in Frage. Er hat beschlossen, sich unseren Wünschen zu widersetzen, jetzt soll er die Konsequenzen tragen.«
Enid wandte sich ab. Keiner der beiden Männer wich von seiner Position ab, und alle mussten darunter leiden. Sie ging entmutigt in ihr Schlafzimmer und legte sich aufs Bett. Sie hatte den Eindruck, als hätten sich ihre ganze Kraft und das bisschen Hoffnung, an das sie sich geklammert hatte, in nichts aufgelöst. Die Hunde sprangen zu ihr aufs Bett und kuschelten sich zu ihren Füßen, aber sie schenkte ihnen keine Beachtung, sondern schloss stattdessen die Augen und fragte sich, was wohl aus ihrem Sohn und ihrem Enkel werden würde.
Mr. Richards hatte seinen alten Truck reparieren lassen und kam wieder regelmäßig zu Besuch. Barney dankte ihm überschwänglich dafür, dass er zur rechten Zeit am rechten Ort gewesen war, als Abby seine Hilfe gebraucht hatte.
»Sie sind so etwas wie Richies gute Fee«, sagte Abby. Und deshalb wandten sie sich auch an Mr. Richards, als es um die Frage ging, wer sie trauen sollte.
»Verstehen Sie, unser Problem ist, dass wir nicht derselben Kirche angehören«, erklärte Abby. »Deshalb hatten wir die Idee, unter freiem Himmel zu heiraten – was meine
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