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Späte Sühne - Island-Krimi

Späte Sühne - Island-Krimi

Titel: Späte Sühne - Island-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Jackettärmel dunkle Flecken aufwies. Dazu war die Auflösung nicht gut genug.
    Birkir reichte Starkaður ein Bild, das einigermaßen deutlich war. »Dieser Anzug, den du da getragen hast, befindet der sich in deinem Haus?«
    Starkaður sah auf das Bild. »Nein, der ging nach unserer Rückkehr in die Reinigung. Er hätte gestern nach fünf fertig sein sollen, aber ich kam nicht dazu, ihn abzuholen.«
    »Und das Hemd?«, fragte Birkir.
    »Ich habe in dieser Woche alle meine Hemden gewaschen. Ich weiß nicht mehr, welches ich an dem Abend anhatte.«
    »Falls das Blut des Opfers an diesen Sachen gewesen ist, können unsere Leute im Labor trotz der Reinigung die Spuren finden.«
    »Davor brauche ich keine Angst zu haben«, erklärte Starkaður.
    Birkir ließ sich von Starkaður den Namen der Reinigung nennen.
    »Bist du damit einverstanden, dass der Polizei dieser Anzug zur Analyse ausgehändigt wird?«, fragte Birkir, während er sich den Namen der Reinigung notierte.
    »Ja. Ihr bezahlt dann aber auch die Rechnung und liefert die Sachen in dem Zustand ab, in dem sie waren«, antwortete Starkaður.
    »Wir werden uns Mühe geben«, sagte Birkir.
    Jetzt schaltete Gunnar sich ein. »Hast du an dem bewussten Abend ein Messer mit in die Botschaft genommen?«, fragte er.
    »Ein Messer! Wozu in aller Welt sollte ich das denn getan haben? Nein, selbstverständlich nicht«, erklärte Starkaður kopfschüttelnd.
    »Hatte einer der anderen Gäste an diesem Abend ein Messer dabei?«
    Wieder schüttelte Starkaður den Kopf. »Natürlich nicht.«
    Nun übernahm Birkir wieder. »Du hast mir gestern gesagt, dass du die anderen Gäste kanntest. Wie gut kennst du sie? Habt ihr euch nach dem Mord wiedergetroffen?«
    Starkaður lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Ich habe die Frage, ob ich diesen Anton ermordet habe, mit Nein beantwortet, und das ist die Wahrheit. Mehr braucht ihr nicht zu wissen. Ich glaube, ich berate mich mit meinem Rechtsbeistand, bevor ich mich weiteren Fragen stelle. Dieses Gespräch hier dreht sich anscheinend um sehr weitreichende Dinge, und ich will nicht Gefahr laufen, euch etwas zu erzählen, was ihr missinterpretieren und zu meinen Ungunsten auslegen könnt.«
    »Schön und gut«, sagte Gunnar. »Du bleibst in U-Haft, bis wir das vorliegende Material untersucht haben. Das kann einige Tage dauern. Wir werden uns bemühen, dir den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen.«
    »Ich werde auf Schadensersatz klagen. Das wird euch teuer zu stehen kommen«, entgegnete Starkaður.
    »Das ist dein gutes Recht. Es wäre aber nicht schlecht, wenn du deine Aussage hier zu Papier bringen würdest, das beschleunigt die Sache«, entgegnete Gunnar, indem er Papier und einen Stift über den Tisch schob.
    Starkaður seufzte, nahm den Stift in die rechte Hand und begann zu schreiben.
    Gunnar und Birkir verließen den Raum. Dóra blieb bei dem Gefangenen.
    Als sie sich an ihre Schreibtische gesetzt hatten, sagte Birkir: »Starkaður ist Rechtshänder und kommt also in Frage. Es würde aber nie zu einer Verurteilung reichen. Wir müssen an weitere Beweise herankommen.«
    Gunnar suchte in seiner Schublade nach etwas Essbarem. »Ich glaube, wir haben den richtigen Mann«, sagte er und blickte triumphierend auf eine halbe Tafel Schokolade, die er zwischen Bleistiften und Briefklammern gefunden hatte.
    Birkir schüttelte den Kopf. »Ich bin mir da nicht so sicher.«
    »Wieso nicht?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Birkir achselzuckend.
    »Wir müssen auf jeden Fall versuchen, einen Keil in die wundersame Eintracht bei dieser Truppe zu treiben«, erklärte Gunnar. »Allein die Tatsache, dass sie alle durch die Bank uns ihre Fingerabdrücke verweigern, zeigt doch, dass Sie irgendwie gemeinsame Sache machen. Ich bin sicher, dass die alle mehr wissen, als sie sagen wollen. Wenn wir uns einen von ihnen ein bisschen intensiver vorknöpfen, könnte der Zusammenhalt Risse bekommen. Auch wenn er nicht der richtige Mann ist, oder vielleicht sogar gerade deswegen.«
    »Hältst du das wirklich für eine gute Idee?«, fragte Birkir.
    »Nein, die Idee ist natürlich absurd, aber es ist das Einzige, was wir im Augenblick tun können. Wir haben den Handabdruck und können uns das zunutze machen. Wir verschaffen uns eine Verfügung auf Untersuchungshaft und sehen zu, was dabei herauskommt, wenn Starkaður ein paar Tage einsitzt.«
    »Überschreiten wir da nicht unsere Befugnisse? Wir haben doch nur dieses eine Indiz.«
    »Ja, nein, ich meine,

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