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Später Frost: Der erste Fall für Ingrid Nyström und Stina Forss (German Edition)

Später Frost: Der erste Fall für Ingrid Nyström und Stina Forss (German Edition)

Titel: Später Frost: Der erste Fall für Ingrid Nyström und Stina Forss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Voosen , Kerstin Signe Danielsson
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ich.«
    »Und wie war es, als du gestern Nachmittag bei ihm warst? Ist dir etwas an ihm aufgefallen? War etwas anders als sonst? Hat er möglicherweise etwas Besonderes erwähnt?«, fragte Lindholm.
    »Gestern ...«
    Das Gewicht der Fragen schien die Schultern der Frau nach unten zu drücken. Lindholm konnte sehen, wie etwas in ihr arbeitete. Vielleicht war es die Erkenntnis, dass sie wahrscheinlich diejenige war, mit der Balthasar Melchior Frost die letzten Stunden seines Lebens verbracht hatte.
    »Gestern ... gestern war er eigentlich sehr beschwingt. Heiter. Er hat sich auf etwas gefreut. Ich nehme an, auf seine Arbeitsstunde mit Frederik. Frederik Axelsson, sein bester Freund. Die beiden haben sich jeden Samstag getroffen, um gemeinsam der Kalligrafie nachzugehen. Er hat mir die Arbeiten gezeigt. Das war richtiges Kunsthandwerk, was die beiden alten Herren da fabriziert haben. Dieses Mal sollte wohl Frederik zu ihm rauskommen, denn er hat mich gebeten, den Tisch aufzudecken. Mit dem guten Teeservice.«
    Hultin und Lindholm warfen sich einen Blick zu.
    »Frederik Axelsson hat ausgesagt, dass es diesmal Frost war, der zu ihm herausfahren wollte.«
    »Ach. Na gut. Gesagt hat er es auch nicht direkt. Dass er Frederik erwartet. Nur vom Teeservice hat er gesprochen. Dass ich es aufdecken soll.«
    »Hatte er sonst oft Besuch da draußen?«
    »Nein, nicht, dass ich mich erinnern kann. Er war viel allein.«
    »Und ist dir sonst jemals irgendetwas Seltsames oder Ungewöhnliches aufgefallen?«, fragte Lindholm. Er hatte sich diesen Satz lange zurechtgelegt. Eigentlich schon seit dem Tag, an dem er sich entschlossen hatte, Polizist zu werden. Vor neun Jahren war das gewesen, da war er gerade zwölf, jetzt konnte er ihn endlich einmal in der Wirklichkeit ausprobieren. Nachdem er ihn ausgesprochen hatte, schämte er sich fast ein wenig. Er klang wie die Karikatur eines Fernsehdetektivs, fand er.
    »Etwas Seltsames oder Ungewöhnliches?«, wiederholte Wettergreen seine Worte. »Nein. Was meinst du damit? Er war doch ein netter, alter Mann. Er hatte niemandem etwas getan. Wieso hat man ihm so etwas angetan? Was hat er denn verbrochen?«
    Sie hatte jetzt schnell gesprochen, und ihr Blick war zwischen den beiden Beamten hindurch ins Unbestimmte geglitten. Lindholm hatte Schwierigkeiten, alles mitzuschreiben, was sie sagte. Er machte flüchtige Abkürzungen. Hoffentlich konnte er das später alles wieder entziffern. Hultin stand auf und bedankte sich für den Tee. Er gab der netten, kleinen Frau die Hand. Sie sah wirklich sehr blass aus. Dann gingen sie in den Flur und zogen sich ihre Schuhe an. Wettergreen war ihnen bis zur Garderobe nachgekommen, eine Strähne ihres hochgesteckten Haares hatte sich gelöst und hing ihr ins Gesicht.
    »Da ist doch eine Sache, die mir eingefallen ist. Etwas, das ich immer ein bisschen komisch gefunden habe. Aber es hat nichts mit seinem Tod zu tun.«
    Lindholm und Hultin blieben in der Tür stehen.
    »Er wollte nie, dass ich in die obere Etage gehe, um dort sauber zu machen. Warum auch immer, aber die obere Etage, die war für mich tabu.«
    8
    Knutsson trottete weiter den Waldweg entlang. Seine Gedanken drehten sich um die Taxifahrt der Erlandssons. Da bestellten die Nachbarn schon fast exakt zur Tatzeit ein Taxi, fuhren den einzigen Weg, der zum Haus führte, hinunter und hatten trotzdem nichts gesehen. Wirklich schade. Was für Zeugen sollte er hier denn noch auftreiben? Ein Wildschwein vielleicht? Seine einzige Hoffnung war jetzt das andere Haus.
    Ärgerlich trat er einen Stock beiseite. Unter den Bäumen lagen verharschte Schneereste. Er sah den Waldweg hinunter und stellte sich vor, wie am Abend zuvor ein dunkel-blauer Mercedes mit dem weißen Schild von Taxi Kurir Växjö auf dem Dach durch die Dunkelheit geirrt war. Wie der Fahrer im Dunkeln das Haus der Erlandssons nicht fand. Wie er an der Einfahrt vorbeifuhr. Oder war er vorher falsch abgebogen? Vielleicht schon an der Landstraße vor Ramnåsa? Vielleicht hatte der Taxifahrer etwas gesehen. Wenn er sich verfahren hatte, bedeutete das doch, dass er über zwanzig Minuten in dieser Gegend herumgekurvt war. Da konnte er eine ganze Menge gesehen haben. Er musste auf jeden Fall diesen Taxifahrer finden. Sein Mobiltelefon klingelte. Die Zentrale. Olsson. In der Bereitschaft hatten sich zwei Leute krankgemeldet. Und es war wieder die Hölle los gewesen in der Nacht. Knutsson wollte es gar nicht hören, aber Olsson las ihm das Protokoll von der

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