Spätkontrolle aufschlussreich
des Notdienstes waren mit heulenden Kranzrotoren gelandet. Als ich ankam, beugten sich schon einige Männer über den Verwundeten.
Die bewaffneten Posten musterten mich argwöhnisch, ließen mich aber trotz, oder gerade wegen der Dienstmaske ungehindert durch. Samy sagte zudem erklärende Worte. Es war an sich selbstverständlich, daß ein GWA-Schatten sein wahres Gesicht niemals zeigte.
Weder die Truppen noch die neuangekommenen Ärzte waren über mein Double informiert. Das wußten nur wenige Vertraute.
Die paralysierten Männer des sogenannten »Double-Teams« beachtete ich kaum. Sie lebten, und es ging ihnen verhältnismäßig gut. Sie würden nach etwa zwei Stunden aus der Paralyse erwachen.
Der von mir zuerst angeschossene Fremde war schwer verwundet. Sein kinderballgroßer Schutzschirmprojektor war aber nicht explodiert, sondern zu einem Metallklümpchen zerschmolzen. Anscheinend war sein eingebauter Zerstörungsmechanismus angesprungen, oder er war ferngezündet worden.
Wenn das Gerät im Moment seiner Selbstzerstörung auf der Brust des Fremden gehangen hätte, wäre der Mann sofort getötet worden. Der Projektor war aber bei seinem Sturz zur Seite gerollt und auf dem kahlen Felsboden in den Zerfallsprozeß getreten. Das hatte ihm vorübergehend das Leben gerettet.
Ich beugte mich über ihn und öffnete weit meine Parasinne. Ich konnte aber nur noch letzte, verworrene Geisteseindrücke erfassen, die schon aus einer anderen Welt kamen. Der Fremde war an den Brandverletzungen soeben gestorben.
Ich richtete mich langsam auf. Das hätte nicht geschehen dürfen! Die Oberschenkelwunde war harmlos. Die Aussagen des Attentäters wären unschätzbar wertvoll gewesen.
Samy verstand meinen Wink richtig. Er nickte bedrückt und schaute zu der Stelle hinüber, wo der zweite Attentäter aufgelöst worden war.
Ich vernahm einen Ruf. Als ich hinschaute, begann ich krampfhaft zu schlucken.
Der Strahlschuß hatte auch den Schirmprojektor des Mannes zur Explosion gebracht. Einer unserer Posten deutete auf einen zwischen dem Geröll liegenden Gegenstand.
»Was – was ist es?« erkundigte ich mich stockend. »He, Sa my …«
Der Arzt rannte davon. Ich wartete.
Rechts und links von mir landeten weitere Maschinen. Hannibal trat neben mich und berührte meine Hand. Er wußte schon alles.
Oberst Achmed el Hamid, Kommandeur des GWA-Camps »Höllentor«, kam näher. Ich hörte das Klacken seiner Beinprothesen.
»Nerven behalten, Sir«, flüsterte er mir zu. »Glänzende Idee, sofort die Dienstmaske anzulegen. Gehen Sie bitte in meine Maschine. Das Hauptquartier Washington ist bereits informiert. General Reling wird in wenigen Minuten starten. Haben Sie besondere Anweisungen?«
»Nein, noch nicht. Was haben Ihre Leute da drüben gefunden?«
Samy kam zurück. Er zündete sich eine Zigarette an.
»Dieser Mann ist durch die Energieexplosion enthauptet worden«, erklärte er bedrückt. »Kommen Sie, das ist nichts für Sie. Damit werden sich Männer und Frauen meines Fachgebiets beschäftigen. Konnat, Sie werden jetzt geistig abschalten. Konzentrieren Sie sich und …«
»Den Teufel werde ich tun. Ich habe den Mann vorher angeschossen. Wer war er? Ein Mensch? Reden Sie, Samy! Mehr will ich gar nicht wissen. War es ein Erdgeborener oder ein menschenähnlicher Fremder aus den Tiefen des Alls?«
»Ach – das meinen Sie?« antwortete er gedehnt. »Nein, da kann ich Sie beruhigen. Er war ein hier in Afrika geborener Mensch. Ich frage mich nur, welches afrikanische Volk heute noch dazu neigt, seinen jungen Männern derart grausame Stammesnarben zuzumuten. Die Stirn ist
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