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Spätkontrolle aufschlussreich

Spätkontrolle aufschlussreich

Titel: Spätkontrolle aufschlussreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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des Not­diens­tes wa­ren mit heu­len­den Kranz­ro­to­ren ge­lan­det. Als ich an­kam, beug­ten sich schon ei­ni­ge Män­ner über den Ver­wun­de­ten.
    Die be­waff­ne­ten Pos­ten mus­ter­ten mich arg­wöh­nisch, lie­ßen mich aber trotz, oder ge­ra­de we­gen der Dienst­mas­ke un­ge­hin­dert durch. Sa­my sag­te zu­dem er­klä­ren­de Wor­te. Es war an sich selbst­ver­ständ­lich, daß ein GWA-Schat­ten sein wah­res Ge­sicht nie­mals zeig­te.
    We­der die Trup­pen noch die neu­an­ge­kom­me­nen Ärz­te wa­ren über mein Dou­ble in­for­miert. Das wuß­ten nur we­ni­ge Ver­trau­te.
    Die pa­ra­ly­sier­ten Män­ner des so­ge­nann­ten »Dou­ble-Teams« be­ach­te­te ich kaum. Sie leb­ten, und es ging ih­nen ver­hält­nis­mä­ßig gut. Sie wür­den nach et­wa zwei Stun­den aus der Pa­ra­ly­se er­wa­chen.
    Der von mir zu­erst an­ge­schos­se­ne Frem­de war schwer ver­wun­det. Sein kin­der­ball­großer Schutz­schirm­pro­jek­tor war aber nicht ex­plo­diert, son­dern zu ei­nem Me­tall­klümp­chen zer­schmol­zen. An­schei­nend war sein ein­ge­bau­ter Zer­stö­rungs­me­cha­nis­mus an­ge­sprun­gen, oder er war fern­ge­zün­det wor­den.
    Wenn das Ge­rät im Mo­ment sei­ner Selbst­zer­stö­rung auf der Brust des Frem­den ge­han­gen hät­te, wä­re der Mann so­fort ge­tö­tet wor­den. Der Pro­jek­tor war aber bei sei­nem Sturz zur Sei­te ge­rollt und auf dem kah­len Fels­bo­den in den Zer­fallspro­zeß ge­tre­ten. Das hat­te ihm vor­über­ge­hend das Le­ben ge­ret­tet.
    Ich beug­te mich über ihn und öff­ne­te weit mei­ne Pa­ra­sin­ne. Ich konn­te aber nur noch letz­te, ver­wor­re­ne Geis­te­sein­drücke er­fas­sen, die schon aus ei­ner an­de­ren Welt ka­men. Der Frem­de war an den Brand­ver­let­zun­gen so­eben ge­stor­ben.
    Ich rich­te­te mich lang­sam auf. Das hät­te nicht ge­sche­hen dür­fen! Die Ober­schen­kel­wun­de war harm­los. Die Aus­sa­gen des At­ten­tä­ters wä­ren un­schätz­bar wert­voll ge­we­sen.
    Sa­my ver­stand mei­nen Wink rich­tig. Er nick­te be­drückt und schau­te zu der Stel­le hin­über, wo der zwei­te At­ten­tä­ter auf­ge­löst wor­den war.
    Ich ver­nahm einen Ruf. Als ich hin­schau­te, be­gann ich krampf­haft zu schlu­cken.
    Der Strahl­schuß hat­te auch den Schirm­pro­jek­tor des Man­nes zur Ex­plo­si­on ge­bracht. Ei­ner un­se­rer Pos­ten deu­te­te auf einen zwi­schen dem Ge­röll lie­gen­den Ge­gen­stand.
    »Was – was ist es?« er­kun­dig­te ich mich sto­ckend. »He, Sa my …«
    Der Arzt rann­te da­von. Ich war­te­te.
    Rechts und links von mir lan­de­ten wei­te­re Ma­schi­nen. Han­ni­bal trat ne­ben mich und be­rühr­te mei­ne Hand. Er wuß­te schon al­les.
    Oberst Ach­med el Ha­mid, Kom­man­deur des GWA-Camps »Höl­len­tor«, kam nä­her. Ich hör­te das Kla­cken sei­ner Bein­pro­the­sen.
    »Ner­ven be­hal­ten, Sir«, flüs­ter­te er mir zu. »Glän­zen­de Idee, so­fort die Dienst­mas­ke an­zu­le­gen. Ge­hen Sie bit­te in mei­ne Ma­schi­ne. Das Haupt­quar­tier Wa­shing­ton ist be­reits in­for­miert. Ge­ne­ral Re­ling wird in we­ni­gen Mi­nu­ten star­ten. Ha­ben Sie be­son­de­re An­wei­sun­gen?«
    »Nein, noch nicht. Was ha­ben Ih­re Leu­te da drü­ben ge­fun­den?«
    Sa­my kam zu­rück. Er zün­de­te sich ei­ne Zi­ga­ret­te an.
    »Die­ser Mann ist durch die Ener­gie­ex­plo­si­on ent­haup­tet wor­den«, er­klär­te er be­drückt. »Kom­men Sie, das ist nichts für Sie. Da­mit wer­den sich Män­ner und Frau­en mei­nes Fach­ge­biets be­schäf­ti­gen. Kon­nat, Sie wer­den jetzt geis­tig ab­schal­ten. Kon­zen­trie­ren Sie sich und …«
    »Den Teu­fel wer­de ich tun. Ich ha­be den Mann vor­her an­ge­schos­sen. Wer war er? Ein Mensch? Re­den Sie, Sa­my! Mehr will ich gar nicht wis­sen. War es ein Erd­ge­bo­re­ner oder ein men­schen­ähn­li­cher Frem­der aus den Tie­fen des Alls?«
    »Ach – das mei­nen Sie?« ant­wor­te­te er ge­dehnt. »Nein, da kann ich Sie be­ru­hi­gen. Er war ein hier in Afri­ka ge­bo­re­ner Mensch. Ich fra­ge mich nur, wel­ches afri­ka­ni­sche Volk heu­te noch da­zu neigt, sei­nen jun­gen Män­nern der­art grau­sa­me Stam­mes­nar­ben zu­zu­mu­ten. Die Stirn ist

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