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Spätkontrolle aufschlussreich

Spätkontrolle aufschlussreich

Titel: Spätkontrolle aufschlussreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ent­stan­den war, koch­te der Bo­den un­ter den Ein­schüs­sen der Flug­zeug­waf­fen. Man war zu spät ge­kom­men.
    Ich ver­nahm Sa­mys Ru­fe.
    Er stand plötz­lich hin­ter mir und wink­te mit ei­nem schlaff in sei­ner Hand hän­gen­den Ge­gen­stand.
    »Dienst­mas­ke an­le­gen«, schrie er mir zu. »Tem­po, die lan­den gleich. Da hin­ten kom­men Wach­mann­schaf­ten an. Man darf Sie nicht er­ken­nen. Mit Nor­mans ist auch HC-9 ver­schwun­den, klar? Kom­men Sie end­lich aus dem Glut­brei her­vor. Ich kann Sie nicht er­rei­chen.«
    Ich rich­te­te mich auf und sprang über den nach­glü­hen­den Bo den hin­weg.
    Sa­my wich zu­rück, als er mein ver­zerr­tes Ge­sicht vor sich auf­tau­chen sah. Ich schal­te­te den Schirm­pro­jek­tor ab und um­faß­te sei­nen Arm.
    »Was soll das be­deu­ten?« fuhr ich ihn an. »Warum die Dienst­mas­ke an­le­gen? Sa­my, hat­ten Sie vor­hin nicht einen Ver­dacht ge­äu­ßert? Mein­ten Sie nicht, der Al­te und ich woll­ten Nor­mans viel­leicht op­fern, da­mit ich an­schlie­ßend un­ge­stört ar­bei­ten könn te? Wie ist das, Sa­my? Wie kom­men Sie auf die Idee, daß mich nie­mand er­ken­nen soll? Ste­cken Sie et­wa mit der Pla­nungs­ab­tei­lung un­ter ei­ner De­cke? Stim­men die Ge­rüch­te doch?«
    »Las­sen Sie mich los. Sie bre­chen mir sonst den Arm«, stöhn te er. Sein Ge­sicht war schmerz­haft ver­zo­gen. »Zum Teu­fel, nun kom­men Sie doch zu sich. Ich den­ke le­dig­lich fol­ge­rich­tig, was Sie im Mo­ment an­schei­nend nicht kön­nen. Nein, ich ha­be nichts da­mit zu tun! Nie­mand hat das ge­plant. Seit wann be­herr­schen wir mar­sia­ni­sche Klein­trans­mit­ter mit be­zugs­lo­sen Re­ma­te­ria­li­sie­rungs­zo­nen? Das soll­te Ih­nen zu den­ken ge­ben und Ih­re Ver­nunft an­spre­chen. Las­sen Sie mich end­lich los! Tes­ten Sie mei­net­we­gen mei­nen Be­wußt­seins­in­halt. Ich will nur ver­hin­dern, daß man Sie er­kennt. Wenn Nor­mans schon ver­schwun­den ist, soll­ten wir den Fak­tor auch so­fort aus­nut­zen. Aus dem Schlech­ten das Bes­te ma­chen. Ver­ste­hen Sie denn nicht? Kon­nat, las­sen Sie mei­nen Arm los …«
    Ich lo­cker­te mei­nen Griff. Dr. Ku­lot tau­mel­te zu­rück. Au­gen­bli­cke spä­ter streif­te ich die üb­li­che Kunst­stoff­mas­ke der ak­ti­ven GWA-Schat­ten über den Kopf.
    »Okay, Sa­my! Ich bin voll ein­ver­stan­den, wenn es sich le­dig­lich um ei­ne tak­ti­sche Maß­nah­me han­delt. Es kann wirk­lich nichts scha­den. Aber Gna­de Ih­nen Gott, wenn doch ein schmut­zi­ger Plan durch­ge­führt wor­den ist.«
    »Er ist sau­ber«, mel­de­te sich Han­ni­bal auf Psi-Ebe­ne. »Bist du in Ord­nung? Nicht ver­letzt?«
    »Nein, ich hat­te Glück. Wo bist du jetzt?«
    »Im Flug­schrau­ber des Kom­man­deurs. Wir kom­men in we­ni­gen Au­gen­bli­cken an. Ich ha­be so­fort die Ab­wehr alar­miert.«
    »Die Luft­strei­fe kam zu spät. Wer hat den Be­fehl ge­ge­ben, mit Mars­ge­schüt­zen auf das ent­ste­hen­de Trans­mit­ter­feld zu feu­ern?«
    »Nie­mand. Die Pi­lo­ten sa­hen nur ei­ni­ge Be­wußt­lo­se und Frem­de mit Kampf­an­zü­gen. Da un­se­re Leu­te kei­ne tru­gen, nah­men sie an, es aus­schließ­lich mit At­ten­tä­tern zu tun zu ha­ben. Be­ru­hi­ge dich, Nor­mans ist nichts pas­siert. Er war be­reits ent­stoff­licht, ehe die Strahl­bah­nen der Bord­ka­no­nen ein­schlu­gen. Ich hat­te Zeit ge­nug, die Be­wußt­seins­in­hal­te zu tes­ten. Nor­mans war nur pa­ra­ly­siert, mit sei­nen Sin­nen al­so hell­wach. Er dach­te in­ten­siv, wohl in der Hoff­nung, ei­ner von uns wür­de ihn hö­ren.«
    »Was teil­te er in­di­rekt mit?«
    »Er will HC-9 dar­stel­len und auf al­le Fäl­le ver­su­chen, die Zie le der Ent­füh­rer zu er­kun­den. Wir sol­len uns da­nach rich­ten. Sa­my hat al­so völ­lig rich­tig über­legt, als er dir riet, die Dienst­mas­ke an­zu­le­gen. Du bist ziem­lich durch­ein­an­der, Großer. War­ne die Ärz­te. Sie lan­den so­eben. Der zu­erst von dir an­ge­schos­se­ne Mann lebt noch. Der zwei­te Strahl­schuß des Frem­den ging vor­bei.«
    Ich steck­te mei­ne leer­ge­schos­se­ne Dienst­waf­fe in die Gür­tel­ta­sche und rann­te auf den Ort der Er­eig­nis­se zu.
    Zwei Flug­schrau­ber

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