Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spätkontrolle aufschlussreich

Spätkontrolle aufschlussreich

Titel: Spätkontrolle aufschlussreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
ei­ne enor­me Mün­dungs­ge­schwin­dig­keit, un­ter­la­gen vor dem Brenn­schluß der Treib­la­dung in kei­nem Fall den Ge­set­zen der Bal­lis­tik, wa­ren ex­akt selbst­sta­bi­li­sie­rend und fast li­ne­ar in der Flug­bahn.
    Der Ab­schuß war über­dies völ­lig rück­schlag­frei, und un­se­re va­ria­blen Mi­kro-Zie­l­op­ti­ken mit Leucht­punkt-Sin­gle-Point- Ef­fekt hol­ten das Ziel auf Griff­wei­te her­an.
    Ich konn­te es gu­ten Ge­wis­sens ris­kie­ren, auf die Ober­schen­kel der bei­den At­ten­tä­ter zu hal­ten. Das wür­de sie so­fort kampf­un­fä­hig ma­chen.
    Ich zog er­schüt­te­rungs­frei durch. Noch im Flam­men mei­nes da­von­heu­len­den Rak­ge­schos­ses brach der un­ter­setz­te Mann zu­sam­men. Einen Se­kun­den­bruch­teil spä­ter wur­de auch der Hoch­ge­wach­se­ne zu Bo­den ge­schleu­dert.
    Dann kam der kri­ti­sche Mo­ment. Ich hat­te nur noch zehn Schuß im Ma­ga­zin, und die bei­den un­ver­letz­ten Frem­den dach­ten nicht dar­an, ih­re Schutz­schir­me ab­zu­schal­ten.
    Als ich ver­su­chen woll­te, den Wäch­ter zu be­läs­ti­gen, hob der Chef der Trup­pe er­neut die Waf­fe. Gleich­zei­tig be­merk­te ich, daß der drit­te Mann Nor­mans er­faßt hat­te und ihn hin­ter sich her schleif­te. Er mach­te sich nicht mehr die Mü­he, den schwe­ren Kör­per zu tra­gen. In­fol­ge­des­sen konn­te er auch sei­nen Schutz­schirm ak­ti­viert las­sen.
    Al­le Er­eig­nis­se hat­ten kaum ei­ne Mi­nu­te in An­spruch ge­nom­men. Das aber war viel zu lan­ge, um Nor­mans’ Ent­füh­rung noch län­ger wir­kungs­voll ver­hin­dern zu kön­nen und viel zu kurz für un­se­re Luft­über­wa­chung.
    Über den Ber­gen tauch­ten be­reits zwei schnel­le Flug­schrau­ber auf. Sie hat­ten ih­re Start-Lan­de­ro­to­ren ein­ge­fah­ren und ver­lie­ßen sich auf den Auf­trieb ih­rer kur­z­en Trag­flä­chen.
    Sie schos­sen mit ho­her Fahrt über die Kup­pen hin­weg, or­te­ten au­gen­blick­lich den Geg­ner und setz­ten zum Sturz­flug an.
    In dem Au­gen­blick er­reich­te der Ent­füh­rer sei­nen Chef. Ich konn­te nicht mehr schie­ßen. Nor­mans hät­te durch die Split­ter der Ex­plo­siv­ge­schos­se ernst­haft ver­letzt wer­den kön­nen.
    Wenn ich je­doch ge­dacht hat­te, der ei­ne Un­be­kann­te wür­de mich er­neut un­ter Feu­er neh­men, hat­te ich mich ge­täuscht.
    Ich hör­te Sa­mys ent­setz­ten Auf­schrei. Gleich­zei­tig be­gann ich doch zu schie­ßen, ob­wohl ich mir so­eben noch vor­ge­nom­men hat­te, Nor­mans nicht zu ge­fähr­den.
    Der Un­be­kann­te rich­te­te sei­ne Waf­fe auf den großen Mann, den ich mit mei­nem zwei­ten Schuß ver­letzt hat­te. Ich sah sei­ne ent­setzt auf­ge­ris­se­nen Au­gen in der jetzt zehn­fach ver­grö­ßern­den Op­tik, aber ich konn­te ihm nicht hel­fen.
    Er ver­ging im Glutstrom des Mar­ss­trah­lers. Dort, wo er auf dem Bo­den ge­le­gen hat­te, koch­te das Ge­stein.
    Da feu­er­te ich mei­ne letz­ten Pro­jek­ti­le in das wie­der­ent­ste­hen­de Trans­mit­ter­feld hin­ein. Man woll­te zu­sam­men mit Nor­mans ent­flie­hen.
    Der Chef der Trup­pe – ich hielt ihn da­für – schoß noch­mals, in der Ei­le al­ler­dings we­sent­lich un­ge­nau­er als vor­her. Sein Ther­mo­strahl peitsch­te ne­ben dem zwei­ten Ver­letz­ten in den Bo­den, traf den Kör­per aber nicht di­rekt.
    Ei­ne Se­kun­de spä­ter war die Höl­le los!
    Die schnel­len Flug­schrau­ber der Luftrau­m­über­wa­chung wa­ren teil­wei­se mit mar­sia­ni­schen Kleinst­ge­schüt­zen aus­ge­rüs­tet. Wir hat­ten die Waf­fen in den al­ten Mond­de­pots ge­fun­den und sie so­weit ver­stan­den, um sie we­nigs­tens ein­bau­en zu kön­nen.
    Ich be­merk­te, daß die Pi­lo­ten ge­nau auf den flim­mern­den Ener­gie­ball hiel­ten. Sie schie­nen Be­fehl zu ha­ben, kei­ner­lei Rück­sich­ten zu neh­men.
    »Seid ihr wahn­sin­nig!« schrie ich ent­setzt in mein Arm­band-Vi­si­phon. »Ab­dre­hen. Sie ge­fähr­den einen un­be­tei­lig­ten Men­schen. Ab­dre­hen …«
    Ich brauch­te nicht län­ger zu ru­fen.
    Als die Ma­schi­nen über mich hin­we­gor­gel­ten, wa­ren die bei­den Frem­den mit­samt Nor­mans ver­schwun­den. Dort, wo das Trans­mit­ter­feld

Weitere Kostenlose Bücher