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Spätkontrolle aufschlussreich

Spätkontrolle aufschlussreich

Titel: Spätkontrolle aufschlussreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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über­schüt­tet. Der eben noch scharf­kan­ti­ge Fels zer­lief wie But­ter in der Wüs­ten­son­ne und wur­de zum Mi­ni­vul­kan. Hei­ße Ge­steins­bro­cken wur­den em­por­ge­schleu­dert.
    Ich ver­spür­te den Sog der bei­den Druck­wel­len, aber ich konn­te mich fest­hal­ten. Rings­um glüh­te der Bo­den. Mein Fels­block er­starr­te schon wie­der. Der Mag­mafluß hör­te auf, aber die von dem Ge­stein aus­ge­hen­de Hit­ze hät­te mich oh­ne den Schutz­schirm auf der Stel­le ge­tö­tet.
    Dann lausch­te ich. Ja, der Frem­de hat­te wirk­lich nur zwei­mal ge­schos­sen! Einen grö­ße­ren Auf­wand hielt er nicht für er­for­der­lich! Dar­auf hat­te ich ge­war­tet. Das war mei­ne ein­zi­ge Chan­ce; und auch die ein­zi­ge von Nor­mans. Ich heg­te den Ver­dacht, daß man es auf ihn ab­ge­se­hen hat­te. Frag­los hielt man ihn für Bri­ga­de­ge­ne­ral HC-9, GWA-Schat­ten ZBV.
    Han­ni­bal ver­such­te mich mit ei­nem te­le­pa­thi­schen An­ruf zu er­rei­chen. Ich ant­wor­te­te le­dig­lich mit ei­nem Im­puls, um ihm zu ver­ra­ten, daß ich noch leb­te. Jetzt war kei­ne Zeit für einen Mei­nungs­aus­tausch.
    Je­ner, der mich für tot hielt, be­ging je­doch nicht den Feh­ler, sei­nen Ener­gie­schutz­schirm ab­zu­schal­ten, ob­wohl er ihn be­hin­dern muß­te.
    Ich griff wie­der nach mei­ner Waf­fe, schob sie be­hut­sam nach vorn und leg­te sie mit dem Lauf auf ein noch hei­ßes Ge­steins­stück. Da­bei muß­te ich dar­auf be­dacht sein, daß der an die­ser Stel­le struk­tur­schwach wer­den­de IV-Schirm sich nicht au­to­ma­tisch öff­ne­te, um dem von in­nen her­aus­kom­men­den Ge­gen­stand Platz zu ma­chen. Das war ei­ne kon­struk­ti­ve Ei­gen­art mar­sia­ni­scher In­di­vi­du­al­pro­jek­to­ren. Ih­re Au­to­ma­ti­ken »wuß­ten« im­mer, wann der Schirm­trä­ger von in­nen nach au­ßen ak­tiv wer­den woll­te.
    Ich hob den Lauf schleu­nigst wie­der an, oder die nach­strah­len­de Glut­hit­ze hät­te mei­ne Mu­ni­ti­on ex­plo­die­ren las­sen.
    Für einen Au­gen­blick er­kann­te ich hin­ter dem Kampf­helm ein mar­kan­tes Männer­ge­sicht mit zart­brau­ner Haut und ei­ner gradrücki­gen Na­se. Die­ser Frem­de war ein har­ter, ernst­zu­neh­men­der Geg­ner.
    Als er kei­nen Feh­ler be­ging, den ich ge­gen ihn hät­te aus­spie­len kön­nen, kon­zen­trier­te ich mich schnell auf sei­ne drei Be­glei­ter.
    Zwei von ih­nen wa­ren enorm kräf­tig und hoch­ge­wach­sen. Ei­ner we­sent­lich klei­ner und un­ter­setzt.
    Er er­reich­te so­eben mit ei­nem der Hoch­ge­wach­se­nen die Grup­pe der pa­ra­ly­sier­ten Wis­sen­schaft­ler. Man küm­mer­te sich aber we­der um sie noch um Sku­pin, son­dern eil­te ziel­stre­big auf Nor­mans zu.
    Er lag et­was ab­seits, hat­te die Bei­ne an­ge­zo­gen und hielt die Dienst­waf­fe noch im­mer in der Hand.
    Es dau­er­te nur et­wa zwei Se­kun­den, bis die bei­den Frem­den den Feh­ler be­gin­gen, den ich auf Grund ei­ge­ner Er­fah­rung er­hofft hat­te.
    Wis­sen Sie: Es ist enorm schwie­rig, einen schwe­ren und über­dies ver­krampf­ten Mann wie Mo­ris J. Nor­mans zu trans­por­tie­ren, wenn man selbst in der strah­len­den Hül­le ei­nes Ener­gie­schirms steckt!
    Je­des In­tel­li­genz­we­sen wird ihn bei ei­nem der­ar­ti­gen Vor­ha­ben ab­schal­ten, be­son­ders dann, wenn der zu be­för­dern­de Kör­per un­be­scha­det blei­ben soll! Das aber schi­en man an­zu­stre­ben, oder man hät­te Nor­mans so­fort er­schos­sen.
    Der Un­ter­setz­te bück­te sich, schau­te Nor­mans ins Ge­sicht, wink­te nach hin­ten und schal­te­te tat­säch­lich sei­nen E-Schirm ab. Sein Be­glei­ter folg­te dem Bei­spiel, nicht aber der drit­te Mann, der mit an­ge­schla­ge­ner Schock­waf­fe vor der Grup­pe der Be­täub­ten ste­hen­blieb.
    Ich ging schnell, aber sorg­sam ins Ziel. Ei­ne Ent­fer­nung von acht­zig Me­ter ist für ei­ne se­ri­en­mä­ßi­ge Dienst­pis­to­le sehr weit. Es gibt nur we­ni­ge Män­ner, die über ei­ne sol­che Di­stanz hin­weg noch ei­ni­ger­ma­ßen si­cher ein men­schen­großes Ziel tref­fen kön­nen.
    Mit ei­ner Ther­mo­rak-Au­to­ma­tik der GWA war das je­doch kein Pro­blem. Die Mi­ni­ra­ke­ten be­sa­ßen

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