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Spätkontrolle aufschlussreich

Spätkontrolle aufschlussreich

Titel: Spätkontrolle aufschlussreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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war?
    Wer konn­te mich au­ßer­halb der ein­ge­weih­ten Krei­se über­haupt ken­nen? Die Ko­de­be­zeich­nung HC-9 war ei­ni­ge Ma­le öf­fent­lich ge­nannt wor­den, mein Rang eben­falls; aber wirk­lich ge­se­hen hat­te mich nie­mand. Da wa­ren wir sehr vor­sich­tig ge­we­sen.
    Vier­und­zwan­zig Stun­den nach den Er­eig­nis­sen im Camp »Höl­len­tor« be­fand ich mich längst im GWA-Haupt­quar­tier. Ich hat­te mich mit den Ge­ge­ben­hei­ten be­faßt, sie durch­kal­ku­liert und den Rat vie­ler Fach­leu­te ein­ge­holt.
    Wir be­fan­den uns drei­tau­send Me­ter tief un­ter den Fels­mas­sen der Al­le­ghe­ny-Ber­ge. Hier, im »Zen­trum« der Ge­hei­men Wis­sen­schaft­li­chen Ab­wehr, war das mäch­tigs­te und leis­tungs­fä­higs­te Ro­bot­ge­hirn der Mensch­heit in­stal­liert, PLA­TO ge­nannt.
    Der Rie­sen­rech­ner konn­te den vollen­de­ten Mars­kon­struk­tio­nen nicht das Was­ser rei­chen, aber er voll­brach­te in­fol­ge sei­ner neu­en po­sitro­ni­schen Schal­tun­gen doch wah­re Wun­der.
    PLA­TO hat­te die Idee ei­ner Ver­schwö­rung ra­di­kal ab­ge­lehnt. Der An­ar­chis­ten-Theo­rie stand er auf Grund sei­ner Lo­gi­k­aus­wer­tung äu­ßerst skep­tisch ge­gen­über.
    Auch die von mir zur Un­ter­stüt­zung an­ge­ru­fe­nen Super­ro­bo­ter ZON­TA und NEW­TON, bei­de mar­sia­ni­sche Kon­struk­tio­nen von un­vor­stell­ba­rer Leis­tungs­fä­hig­keit, hat­ten kei­ne brauch­ba­ren An­halts­punk­te lie­fern kön­nen. Wahr­schein­lich wa­ren sie für sol­che Klei­nig­kei­ten auch gar nicht pro­gram­miert. Die­se Un­ge­tü­me dach­ten in kos­mi­schen Maß­stä­ben. Sie konn­ten Flot­ten­be­we­gun­gen be­rech­nen; den Nach­schub­be­darf von acht­hun­dert be­sie­del­ten Pla­ne­ten mit ei­ni­gen Mil­li­ar­den Be­son­der­hei­ten, die sich pro Ein­heit noch­mals in wei­te­re Mil­lio­nen Din­ge un­ter­glie­der­ten, in we­ni­gen Se­kun­den aus­wer­ten.
    Aber ei­ne Ent­füh­rung in der Sa­ha­ra …? Was war das schon?
    So ähn­lich hat­ten wir die Din­ge zu be­wer­ten. Ge­ne­rell ge­se­hen, warf sich je­doch die Fra­ge auf, warum Un­be­kann­te, gleich­gül­tig wer im­mer sie wa­ren, den Ein­satz­schat­ten ZBV Thor Kon­nat in ih­re Ge­walt hat­ten brin­gen wol­len.
    Was be­deu­te­te ich die­sen Leu­ten? Warum er­schi­en ich den Ter­ro­ris­ten so wich­tig, daß sie es ris­kiert hat­ten, mit­ten in der Höh­le des Lö­wen auf­zut­au­chen? Sie muß­ten die GWA ken­nen, oder sie wä­ren an­ders vor­ge­gan­gen, und hät­ten nicht zwei ih­rer Leu­te ge­tö­tet, um sie nicht in un­se­re Ge­walt fal­len zu las­sen.
    Die Be­ant­wor­tung die­ser Fra­gen hät­te uns der Lö­sung we­sent­lich nä­her ge­bracht.
    Ich, das zu­fäl­lig ent­kom­me­ne Op­fer des groß­an­ge­leg­ten Pla nes, hat­te mich nun­mehr mit den Ge­ge­ben­hei­ten aus­ein­an­der­zu­set­zen.
    PLA­TO hat­te das Wis­sens­gut, das ich im Ver­lauf mei­ner zahl­rei­chen Ein­sät­ze ge­spei­chert hat­te, be­reits über­prüft. Da­bei hat­te es sich her­aus­ge­stellt, daß ich ei­ne Fül­le von Din­gen wuß­te und auch be­herrsch­te, die für An­ar­chis­ten wert­voll ge­we­sen wä­ren.
    Die zur Zeit lau­fen­den Re­cher­chen be­schäf­tig­ten sich mit mei­nen über­sinn­li­chen Fä­hig­kei­ten.
    Hat­te mich je­mand ent­füh­ren wol­len, um mich zu zwin­gen, mei­ne te­le­pa­thi­schen Ga­ben in den Dienst mensch­heits­schä­di­gen­der Ele­men­te zu stel­len? Der Ge­dan­ke lag na­he, aber ich war nicht da­von über­zeugt.
    Oder hat­te man mich ent­füh­ren wol­len, weil ich den ein­zi­gen mar­sia­ni­schen Kom­man­do­ko­da­tor be­saß?
    Wer dar­über in­for­miert war, muß­te je­doch wis­sen, daß die­ses ur­al­te Ge­rät nur dann wir­kungs­voll war, wenn sein Trä­ger von den mar­sia­ni­schen Groß­ro­bot­ge­hir­n­en NEW­TON und ZON­TA an­er­kannt wur­de.
    Bis­lang hat­te es kei­ne da­hin­ge­hen­den Schwie­rig­kei­ten ge­ge­ben; aber wie wür­den sich die Gi­gant­rech­ner ver­hal­ten, wenn ich mei­ne An­wei­sun­gen un­ter Zwang zu ge­ben hat­te? Konn­te das den Ent­füh­rern et­was nüt­zen?
    Die viel­fäl­ti­gen

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