Spätkontrolle aufschlussreich
vernünftige Frage?« staunte er. »Alter Freund, das ist längst geklärt. Die Magnetsymbole innerhalb der Erkennungsmarke beweisen, daß sie kurz vor dem damaligen Kriegsende angefertigt wurde. Danach kann man durchaus vermuten, daß der Mars einen neuartigen Zeitdeformator entwickelt hatte und ihn auch einsetzte. Das wollte ich nicht hören.«
Ich starrte ihn bestürzt an. Ging Framus nicht zu weit? Huldigte er nicht wieder einmal einer völlig utopischen Idee?
Ich ahnte jedoch, was er hören wollte. Wenn man sich schon mit abwegigen Dingen beschäftigte, so sollte man die damit verbundenen Gegebenheiten auch voll ausschöpfen.
»Schön, Framus, dann sollen Sie hören, was mich seit fast zwei Tagen beschäftigt! Lassen wir das Problem eines in die Zukunft vordringenden Deformators vorerst ungelöst. Für mich ist der Tote eine reale Erscheinung. Ich habe ihn verwundet und hätte ihn verhaften können, wenn er nicht von einem anderen Mann erschossen worden wäre. Sie kennen das von mir gezeichnete Fiktivbild des hochgewachsenen Fremden. Er war eindeutig kein Afrikaner, dagegen aber ganz sicher der Chef des Terrorkommandos. Er handelte gezielt, selbstbewußt und mit einer Spur von Verachtung mir gegenüber. Er hatte mich als unterlegen, wenn nicht gar als minderwertig eingestuft. Er zeigte sich erst überrascht, als ich aus den von ihm erzeugten Energiegluten unbeschadet auftauchte.«
»Was verführt Sie zu der Erklärung?« erkundigte sich Reling. Er stand plötzlich hinter mir.
»Nur die Vermutung, daß er sehr genau wußte, welche technischen Möglichkeiten die Menschheit besitzt. Andernfalls hätte er mich sorgfältiger unter Feuer genommen. Er nahm als selbstverständlich an, daß jeder Mensch des Jahres 2011 nach Christi schon bei indirekten Treffern verglühen muß. Das wäre auch eingetreten, wenn ich nicht meinen marsianischen Schutzschirmprojektor getragen hätte. Sir – die Frage, die offenbar nicht nur Dr. Allison hören will, lautet, was diese Leute in unserer Zeit suchen! Das Transportproblem ist vorerst als zweitrangig einzustufen. Was wollen sie hier? Was suchen sie? Suchen sie überhaupt etwas?«
Reling fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn. Er wirkte müde und abgespannt.
»Das ist unser Problem, Konnat. Wir glauben jedenfalls nicht mehr, mit typisch anarchistischen Freilassungs- oder Geldforderungen konfrontiert zu werden. Hier geht es um ganz andere Dinge.«
»Um welche?« fiel Hannibal erregt ein. »Ich – zum Teufel, Allison, halten Sie endlich Ihren Fuß ruhig, und hören Sie auf, blödsinnige Figuren in den nicht vorhandenen Staub zu malen.«
»Nerven, Goliath?«
Der Zwerg holte tief Luft, fixierte unseren sehr korpulent gewordenen Hochenergiephysiker äußerst angriffslustig, holte nochmals Luft – und sagte nichts.
Dafür sorgte Relings eisiger Blick, auf den sogar Hannibal mitunter noch ansprach.
»Ich muß doch sehr bitten, MA-23. Sie erhalten sofort Gelegenheit, Ihr Gift zielgenau zu verspritzen. Meine Herren, die große Hauptstation des Ferntransmitters steht auf dem Mond. Dort ist das bezugslose Rematerialisierungsfeld erzeugt und in der Sahara projiziert worden. Die dabei angewendeten Techniken sind überwältigend und sogar unseren besten Experten unbekannt. Niemand anders als damit vertraute Reisende aus der fernen Vergangenheit können Gerätschaften dieser Art so einwandfrei beherrschen. Sie, Utan, werden in zwei Stunden mit dem Marskreuzer ›1418‹ zum Mond starten.«
»Ach, immer ich«, murrte der Kleine. »Vermuten Sie Normans dort oben?«
»Er ist auf dem Mond oder nirgends. Die natürliche Telepathin Kiny
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