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Spätkontrolle aufschlussreich

Spätkontrolle aufschlussreich

Titel: Spätkontrolle aufschlussreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ver­nünf­ti­ge Fra­ge?« staun­te er. »Al­ter Freund, das ist längst ge­klärt. Die Ma­gnet­sym­bo­le in­ner­halb der Er­ken­nungs­mar­ke be­wei­sen, daß sie kurz vor dem da­ma­li­gen Kriegs­en­de an­ge­fer­tigt wur­de. Da­nach kann man durch­aus ver­mu­ten, daß der Mars einen neu­ar­ti­gen Zeit­de­for­ma­tor ent­wi­ckelt hat­te und ihn auch ein­setz­te. Das woll­te ich nicht hö­ren.«
    Ich starr­te ihn be­stürzt an. Ging Fra­mus nicht zu weit? Hul­dig­te er nicht wie­der ein­mal ei­ner völ­lig uto­pi­schen Idee?
    Ich ahn­te je­doch, was er hö­ren woll­te. Wenn man sich schon mit ab­we­gi­gen Din­gen be­schäf­tig­te, so soll­te man die da­mit ver­bun­de­nen Ge­ge­ben­hei­ten auch voll aus­schöp­fen.
    »Schön, Fra­mus, dann sol­len Sie hö­ren, was mich seit fast zwei Ta­gen be­schäf­tigt! Las­sen wir das Pro­blem ei­nes in die Zu­kunft vor­drin­gen­den De­for­ma­tors vor­erst un­ge­löst. Für mich ist der To­te ei­ne rea­le Er­schei­nung. Ich ha­be ihn ver­wun­det und hät­te ihn ver­haf­ten kön­nen, wenn er nicht von ei­nem an­de­ren Mann er­schos­sen wor­den wä­re. Sie ken­nen das von mir ge­zeich­ne­te Fik­tiv­bild des hoch­ge­wach­se­nen Frem­den. Er war ein­deu­tig kein Afri­ka­ner, da­ge­gen aber ganz si­cher der Chef des Ter­ror­kom­man­dos. Er han­del­te ge­zielt, selbst­be­wußt und mit ei­ner Spur von Ver­ach­tung mir ge­gen­über. Er hat­te mich als un­ter­le­gen, wenn nicht gar als min­der­wer­tig ein­ge­stuft. Er zeig­te sich erst über­rascht, als ich aus den von ihm er­zeug­ten Ener­gieglu­ten un­be­scha­det auf­tauch­te.«
    »Was ver­führt Sie zu der Er­klä­rung?« er­kun­dig­te sich Re­ling. Er stand plötz­lich hin­ter mir.
    »Nur die Ver­mu­tung, daß er sehr ge­nau wuß­te, wel­che tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten die Mensch­heit be­sitzt. An­dern­falls hät­te er mich sorg­fäl­ti­ger un­ter Feu­er ge­nom­men. Er nahm als selbst­ver­ständ­lich an, daß je­der Mensch des Jah­res 2011 nach Chris­ti schon bei in­di­rek­ten Tref­fern ver­glü­hen muß. Das wä­re auch ein­ge­tre­ten, wenn ich nicht mei­nen mar­sia­ni­schen Schutz­schirm­pro­jek­tor ge­tra­gen hät­te. Sir – die Fra­ge, die of­fen­bar nicht nur Dr. Al­li­son hö­ren will, lau­tet, was die­se Leu­te in un­se­rer Zeit su­chen! Das Trans­port­pro­blem ist vor­erst als zweit­ran­gig ein­zu­stu­fen. Was wol­len sie hier? Was su­chen sie? Su­chen sie über­haupt et­was?«
    Re­ling fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn. Er wirk­te mü­de und ab­ge­spannt.
    »Das ist un­ser Pro­blem, Kon­nat. Wir glau­ben je­den­falls nicht mehr, mit ty­pisch an­ar­chis­ti­schen Frei­las­sungs- oder Geld­for­de­run­gen kon­fron­tiert zu wer­den. Hier geht es um ganz an­de­re Din­ge.«
    »Um wel­che?« fiel Han­ni­bal er­regt ein. »Ich – zum Teu­fel, Al­li­son, hal­ten Sie end­lich Ih­ren Fuß ru­hig, und hö­ren Sie auf, blöd­sin­ni­ge Fi­gu­ren in den nicht vor­han­de­nen Staub zu ma­len.«
    »Ner­ven, Go­liath?«
    Der Zwerg hol­te tief Luft, fi­xier­te un­se­ren sehr kor­pu­lent ge­wor­de­nen Hoch­ener­gie­phy­si­ker äu­ßerst an­griffs­lus­tig, hol­te noch­mals Luft – und sag­te nichts.
    Da­für sorg­te Re­lings ei­si­ger Blick, auf den so­gar Han­ni­bal mit­un­ter noch an­sprach.
    »Ich muß doch sehr bit­ten, MA-23. Sie er­hal­ten so­fort Ge­le­gen­heit, Ihr Gift ziel­genau zu ver­sprit­zen. Mei­ne Her­ren, die große Haupt­sta­ti­on des Fern­trans­mit­ters steht auf dem Mond. Dort ist das be­zugs­lo­se Re­ma­te­ria­li­sie­rungs­feld er­zeugt und in der Sa­ha­ra pro­ji­ziert wor­den. Die da­bei an­ge­wen­de­ten Tech­ni­ken sind über­wäl­ti­gend und so­gar un­se­ren bes­ten Ex­per­ten un­be­kannt. Nie­mand an­ders als da­mit ver­trau­te Rei­sen­de aus der fer­nen Ver­gan­gen­heit kön­nen Ge­rät­schaf­ten die­ser Art so ein­wand­frei be­herr­schen. Sie, Utan, wer­den in zwei Stun­den mit dem Mar­s­kreu­zer ›1418‹ zum Mond star­ten.«
    »Ach, im­mer ich«, murr­te der Klei­ne. »Ver­mu­ten Sie Nor­mans dort oben?«
    »Er ist auf dem Mond oder nir­gends. Die na­tür­li­che Te­le­pa­thin Ki­ny

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