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Spätkontrolle aufschlussreich

Spätkontrolle aufschlussreich

Titel: Spätkontrolle aufschlussreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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un­ge­heu­er­lich.
    Ich kam nicht da­zu; noch nicht! Der aus­wer­ten­de Groß­ro­bo­ter blen­de­te ein an­de­res Bild ein. Auf den ge­wal­ti­gen Schir­men über dem Pro­gram­mie­rungspult Be­ta-II er­schi­en ein röt­lich leuch­ten­der Ge­gen­stand. Ich muß­te ge­nau­er hin­se­hen, um dar­in ein klei­nes, run­des Amu­lett mit ein­ge­präg­ten Sym­bo­len zu er­ken­nen. Es war mit ei­nem fein­glied­ri­gen Kett­chen ver­bun­den.
    PLA­TO hat­te auch da­für ei­ne Lö­sung pa­rat. Sie war fast noch nie­der­schmet­tern­der als das Sek­ti­ons­er­geb­nis.
    »Die Ket­te mit der an­hän­gen­den Rund­mar­ke wur­de von den Mar­sia­nern er­zeugt und an erd­ge­bo­re­ne Hilfs­wil­li­ge aus­ge­ge­ben. Der An­hän­ger ent­hält al­le In­di­vi­dual­da­ten des Trä­gers. Es han­delt sich um ei­ne Art von Er­ken­nungs­mar­ke. Die phy­si­ka­li­sche Aus­wer­tung über­zeugt von der Voll­stän­dig­keit des elek­tro­nisch ge­spei­cher­ten Mus­ters. Iden­ti­fi­zie­rungs­mar­ken die­ser Prä­gung sind der GWA durch auf­ge­fun­de­ne Mars­be­rich­te über die Re­kru­tie­rung ir­di­scher In­tel­li­genz­we­sen be­kannt. Aus­wer­tung er­folgt mit hun­dert­pro­zen­ti­ger Si­cher­heit. Der Ra­dio­test weist das Al­ter der kup­fer­nen Mar­ke aus. Sie ist nicht äl­ter als vier Jah­re. Es wird fest­ge­stellt, daß gleich­ar­ti­ge Fund­stücke, ent­deckt bei ei­ner Tief­see-At­lan­tis­ex­pe­di­ti­on, Kom­man­deur des Un­ter­neh­mens war Bri­ga­de­ge­ne­ral HC-9, eben­falls ra­dio­lo­gisch un­ter­sucht wur­den. Bei die­sen Ex­em­pla­ren wur­de ei­ne Al­te­rung seit Her­stel­lung von zir ka 187.000 Jah­ren er­mit­telt.«
    PLA­TO gab noch lang­wie­ri­ge Er­klä­run­gen ab. Er be­wies je­des De­tail so über­zeu­gend, daß mein ur­sprüng­li­cher Ver­dacht zur Ge­wiß­heit wur­de.
    Als Re­ling die Be­fra­gung end­lich be­en­de­te, war es kurz vor vier Uhr früh.
    PLA­TO fuhr die De­tek­tor­hau­be ein, si­cher­te sei­ne Ne­ben­kon­trol­len BE­TA-II mit Hil­fe der ein­ge­bau­ten Waf­fen­sys­te­me und war von da an nur noch zu »spre­chen«, wenn ein Au­to­ri­sier­ter vor­her die Pro­ze­dur ei­ner In­di­vi­dual­über­prü­fung über sich er­ge­hen ließ.
    Ich hat­te mich sel­ten so hilf­los ge­fühlt. Je­der­mann in­ner­halb des Her­me­tik­kon­fe­renz­raums wuß­te, was das zu be­deu­ten hat­te, aber nie­mand wag­te es aus­zu­spre­chen.
    Ich ging auf Al­li­son zu. Er hat­te die Hän­de in den Ho­sen­ta­schen ver­gra­ben, scharr­te mit der Schuh­spit­ze über den Bo­den und zeich­ne­te sym­bo­li­sche Fi­gu­ren.
    Er sah auf und mus­ter­te mich von oben bis un­ten. In sei­nen stroh­blon­den Sta­chel­haa­ren glit­zer­ten ei­ni­ge Schweiß­per­len.
    »Na­nu, Fra­mus, sie la­chen ja gar nicht?« sprach ich ihn an. »Seit wann ha­ben Sie Ih­re Hei­ter­keit ver­lo­ren? Au­ßer­dem – wo bleibt der Re­de­schwall des be­rüch­tig­ten Al­li­son? Hat er nichts zu sa­gen; nichts zu theo­re­ti­sie­ren oder Be­leh­ren­des zum Är­ger an­de­rer Ex­per­ten aus­zu­spre­chen?«
    Er ver­zog sein brei­tes, rot­wan­gi­ges Ge­sicht zu ei­ner Gri­mas­se. Sie drück­te all sei­nen Kum­mer aus.
    Sei­ne Er­öff­nung kam dies­mal nicht ner­ven­zer­mür­bend leb­haft. Er ges­ti­ku­lier­te nicht ein­mal! Fra­mus G. Al­li­son, un­ser oft­mals ver­kann­tes Ge­nie, kam so­fort zur Sa­che.
    »Sie wis­sen, was los ist?« ver­mu­te­te er. »Schön, mein Bes­ter, dann wol­len wir uns ein­mal mit den Tat­sa­chen ver­traut ma­chen, die von den meis­ten der hier An­we­sen­den noch im­mer ziem­lich hef­tig ab­ge­lehnt wer­den. Das ist ei­ne un­ter­be­wuß­te Blo­cka­de ge­gen das Un­glaub­li­che. Ha­ben Sie ei­ne ver­nünf­ti­ge Fra­ge?«
    »Ja! Seit wann kann man mit ei­nem mar­sia­ni­schen Zeit­trans­mit­ter auch in die Zu­kunft vor­drin­gen? Ich ha­be zwei Un­ter­neh­men mit­ge­macht; aber mir wur­de je­des­mal ver­si­chert, die­se Ge­rä­te wür­den sich nur für Sprün­ge in die Ver­gan­gen­heit eig­nen. Der To­te muß aber in die für ihn gül­ti­ge Zu­kunft vor­ge­drun­gen sein.«
    »Ach, das hal­ten Sie für ei­ne

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