Spätkontrolle aufschlussreich
Stunde habe ich es erfahren. Stellen Sie sich vor, Beelzy: Das war ein großer, starker Mann mit bräunlicher Haut und dem Aussehen eines indischen Fürsten ge wesen. Edle Gesichtszüge, angedeutete Hakennase, schmalrüc kig, große, brennend wirkende Augen. Er löste den Pumpenfachingenieur Will Degland mit einem Marsstrahler auf, nachdem ihn Major MA-23 durch einen Oberschenkeltreffer bewegungsunfä hig gemacht hatte. Wie finden Sie das?«
Während van Keerkens erblaßte und verunsichert nach vorn schaute, lächelte der Afrikaner plötzlich das Lächeln des unendlich Überlegenen.
Mein Gott, wenn dieser verbohrte Narr namens van Keerkens geahnt hätte, warum der Unbekannte derart lächelte!
Vielleicht dachte er in dem Augenblick daran, welchen Sinn es hatte, daß sich zwei Lebewesen, die im Fluß der Zeit wahrscheinlich niemals existieren würden, über Nebensächlichkeiten stritten.
Was bedeutet für den experimentierenden Wissenschaftler der Streit zweier Versuchsmäuse um den besten Platz im Käfig; die Auseinandersetzung zwischen zwei Objekten, die nur deshalb noch leben, weil die eingepflanzten Krebszellen noch nicht voll ausgewuchert sind? Nichts …!
Ich sah direkt in diese großen, nachtschwarzen Augen. Er lächelte immer noch. Plötzlich griff er zur Seite und zog ein langes, stabförmiges Gerät aus einer Halterung. Ich erkannte darin einen marsianischen Kleinstübersetzer.
Geräte dieser Art mußten mit mindestens eintausend Vokabeln einer zu übersetzenden Sprache vorprogrammiert werden. Die wichtigsten grammatikalischen Regeln wurden ebenfalls verlangt. Erfüllt man die Voraussetzungen, konnte man auf eine große und schwere Ausführung verzichten, denn in diesem Fall lieferten die Taschenausführungen eine hervorragende Simultanübersetzung.
Ich schluckte verwirrt. Das plötzliche Auftauchen des Wunderwerks bestärkte mich in meiner Auffassung, daß wir Menschen für diese Leute nichts bedeuteten, es sei denn, sie stuften uns als interessante aber leider nicht brauchbare Zukunftsobjekte einer gewissen Versuchsreihe ein.
»Sie zeigen sich erstaunlich gut informiert, General«, ertönte es aus dem Translator. »Vor Ihrer Flucht waren Sie nicht so gesprächig. Sie hätten sich allerlei Mühsale ersparen können.«
»Vor allem meine wunderschöne Flucht, nicht wahr?«
Er lachte leise und so angenehm, daß ich dem Klang nachlauschte. Nein, dieser Mann war kein Verbrecher, sondern ein spezialisierter Soldat oder dienstverpflichteter Wissenschaftler, der lediglich seine Pflicht tat.
Genau genommen, stand ich einem Frühafrikaner gegenüber, der nach unseren Zeitbegriffen schon vor 187.000 Jahren gestorben war.
»Wir scheinen Sie unterschätzt zu haben, oder Sie hätten Ihren Freund und Untergegebenen, den GWA-Schatten MA-23, gezwungen, seinen Kodator an uns auszuliefern. Im Gegensatz dazu haben Sie ihn persönlich aufgelöst. Der Schwere Kreuzer erschien zwar, aber Sie haben die falschen Anweisungen gegeben. HC-9 – wir werden Sie nicht noch einmal bitten oder gar mühevoll präparieren. Wir begrüßen Sie als Gast. Verhalten Sie sich vernünftig, und Sie können mitsamt Ihren Mitarbeitern unseren Stützpunkt bald wieder verlassen.«
»Damit bin ich nicht ganz einverstanden, Khoul«, erregte sich Dr. van Keerkens. »Wir werden zurückbleiben. Wir sind auf den Schutz des Robotgehirns angewiesen. Wenn sie Konnat entlassen, dann …«
»Sie werden keine Schwierigkeiten zu erdulden haben«, wurde er zurechtgewiesen.
Der Fremde nannte sich also »Khoul«. Gleichzeitig wurde mir klar, daß dieser Mann erbarmungslos
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