Spätkontrolle aufschlussreich
zuschlagen würde, wenn wir nur ein Wort über unser wahres Wissen verlauten ließen. Hannibal und Allison würden das hoffentlich folgerichtig begreifen.
Seine Hinweise waren überdies unschätzbar wertvoll. Deshalb also hatte Captain Normans so verzweifelt an den Kodator und an den Namen »Saghon« gedacht. Damit war unser KASHAT-Kreuzer gemeint gewesen.
Was hatte der Atlanter aber damit erreichen wollen? Warum war mein Double wegen des Kommandogeräts einerseits und wegen des Raumschiffs andererseits angesprochen worden?
»Das mußt du erfahren«, gab Hannibal durch.
Ich richtete mich weiter auf und löste dabei die Magnetverschlüsse meines unhandlichen Schutzanzuges.
»Ich bedanke mich für die Rettung, Khoul«, sprach ich ihn an. »Allerdings blieb Ihnen auch keine andere Wahl. Der Kommandant der SAGHON hätte nicht gezögert und wird nicht zögern. Sie zu vernichten, wenn wir nicht endlich zu einer sachgerechten Einigung kommen.«
»Sachgerecht!« wiederholte er sinnend. Dann lachte er wieder. Er schien sich über den englischsprachigen Begriff zu amüsieren. Wie klang er in der Übersetzung, die ihm das Gerät lieferte?
»Sie können wunschgemäß nach etwa fünf Stunden Funkkontakt aufnehmen«, antwortete er ausweichend. »Wir werden Sie nicht länger belästigen. Es tut mir leid, Ihnen und dem von Ihnen vertretenen Land Schwierigkeiten bereitet zu haben. Das hätten Sie verhindern können.«
Ich überlegte schnell. Fünf Stunden …? Sollte das heißen, daß der marsianische Zeitdeformator bereits startklar war? Wollte sich der Atlanter mit seinen altafrikanischen Gehilfen absetzen?
Wenn ja, mußte es uns recht sein. Nach Lage der Dinge durften wir es uns zu diesem Zeitpunkt nicht mehr erlauben, die Zeitreisenden festzuhalten. Wenn sie ein ganz anderes Epochenziel gehabt hatten, dann würde die nächste Inspektion sicherlich vorsichtiger sein. Wir aber würden niemals erfahren, was in der fernen Vergangenheit ausgeklügelt wurde.
Ich hatte in anderen Bahnen zu denken. Ich mußte wieder wie Admiral Saghon überlegen und die Gegebenheiten auf einem fremden Fundament aufbauen.
Von da an bestand mein Ziel nur noch darin, die wahren Hintergründe zu erfahren. Gelang das, mußte die GWA nach dem Verschwinden der Fremden Schritte einleiten, um die Ursache des Übels an der Wurzel zu packen. Die aber war nur in der Vergangenheit zu finden – 187.000 Jahre vor unserer Jetztzeit.
Weder Khoul noch sonst jemand durfte erfahren, daß die GWA ebenfalls einen funktionsklaren Zeitdeformator besaß! Das war unsere einzige Waffe gegen das Unheimliche.
»Ich habe Keerkens getestet. Er weiß nichts von unserer Zeitmaschine«, unterrichtete mich Hannibal. »Du mußt etwas von Khoul erfahren.«
Ich streifte die Reste meiner Montur ab und legte sie auf das Ruhelager.
»Wir haben Ihr und unser Problem erörtert, Khoul«, sprach ich den Fremden erneut an. »Ich neige dazu, Sie nicht für einen Phantasten und Verbrecher zu halten, wie Beelzy fraglos einer ist. Sind Sie mit dieser Definition einverstanden?«
Er lauschte wieder auf die aus seinem Simultanübersetzer hervordringenden Worte. Sein Lächeln blieb, aber der Ausdruck seiner großen Augen veränderte sich. Er wurde nachdenklich.
»Sie überraschen mich aufrichtig, General.«
»Die Situation hat sich geändert«, erklärte ich. »Sie hätten mir früher Gelegenheit geben sollen, mit meiner vorgesetzten Dienststelle Kontakt aufzunehmen. Warum wollen Sie mich nicht mehr bitten oder gar präparieren? Ihr Parablock konnte beseitigt werden. Wir besitzen dafür erstklassige Möglichkeiten.
Weitere Kostenlose Bücher