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Spätkontrolle aufschlussreich

Spätkontrolle aufschlussreich

Titel: Spätkontrolle aufschlussreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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zu­schla­gen wür­de, wenn wir nur ein Wort über un­ser wah­res Wis­sen ver­lau­ten lie­ßen. Han­ni­bal und Al­li­son wür­den das hof­fent­lich fol­ge­rich­tig be­grei­fen.
    Sei­ne Hin­wei­se wa­ren über­dies un­schätz­bar wert­voll. Des­halb al­so hat­te Cap­tain Nor­mans so ver­zwei­felt an den Ko­da­tor und an den Na­men »Sag­hon« ge­dacht. Da­mit war un­ser KAS­HAT-Kreu­zer ge­meint ge­we­sen.
    Was hat­te der At­lan­ter aber da­mit er­rei­chen wol­len? Warum war mein Dou­ble we­gen des Kom­man­do­ge­räts ei­ner­seits und we­gen des Raum­schiffs an­de­rer­seits an­ge­spro­chen wor­den?
    »Das mußt du er­fah­ren«, gab Han­ni­bal durch.
    Ich rich­te­te mich wei­ter auf und lös­te da­bei die Ma­gnet­ver­schlüs­se mei­nes un­hand­li­chen Schutz­an­zu­ges.
    »Ich be­dan­ke mich für die Ret­tung, Khoul«, sprach ich ihn an. »Al­ler­dings blieb Ih­nen auch kei­ne an­de­re Wahl. Der Kom­man­dant der SAG­HON hät­te nicht ge­zö­gert und wird nicht zö­gern. Sie zu ver­nich­ten, wenn wir nicht end­lich zu ei­ner sach­ge­rech­ten Ei­ni­gung kom­men.«
    »Sach­ge­recht!« wie­der­hol­te er sin­nend. Dann lach­te er wie­der. Er schi­en sich über den eng­lisch­spra­chi­gen Be­griff zu amü­sie­ren. Wie klang er in der Über­set­zung, die ihm das Ge­rät lie­fer­te?
    »Sie kön­nen wunsch­ge­mäß nach et­wa fünf Stun­den Funk­kon­takt auf­neh­men«, ant­wor­te­te er aus­wei­chend. »Wir wer­den Sie nicht län­ger be­läs­ti­gen. Es tut mir leid, Ih­nen und dem von Ih­nen ver­tre­te­nen Land Schwie­rig­kei­ten be­rei­tet zu ha­ben. Das hät­ten Sie ver­hin­dern kön­nen.«
    Ich über­leg­te schnell. Fünf Stun­den …? Soll­te das hei­ßen, daß der mar­sia­ni­sche Zeit­de­for­ma­tor be­reits start­klar war? Woll­te sich der At­lan­ter mit sei­nen al­t­afri­ka­ni­schen Ge­hil­fen ab­set­zen?
    Wenn ja, muß­te es uns recht sein. Nach La­ge der Din­ge durf­ten wir es uns zu die­sem Zeit­punkt nicht mehr er­lau­ben, die Zeit­rei­sen­den fest­zu­hal­ten. Wenn sie ein ganz an­de­res Epo­chen­ziel ge­habt hat­ten, dann wür­de die nächs­te In­spek­ti­on si­cher­lich vor­sich­ti­ger sein. Wir aber wür­den nie­mals er­fah­ren, was in der fer­nen Ver­gan­gen­heit aus­ge­klü­gelt wur­de.
    Ich hat­te in an­de­ren Bah­nen zu den­ken. Ich muß­te wie­der wie Ad­mi­ral Sag­hon über­le­gen und die Ge­ge­ben­hei­ten auf ei­nem frem­den Fun­da­ment auf­bau­en.
    Von da an be­stand mein Ziel nur noch dar­in, die wah­ren Hin­ter­grün­de zu er­fah­ren. Ge­lang das, muß­te die GWA nach dem Ver­schwin­den der Frem­den Schrit­te ein­lei­ten, um die Ur­sa­che des Übels an der Wur­zel zu pa­cken. Die aber war nur in der Ver­gan­gen­heit zu fin­den – 187.000 Jah­re vor un­se­rer Jetzt­zeit.
    We­der Khoul noch sonst je­mand durf­te er­fah­ren, daß die GWA eben­falls einen funk­ti­ons­kla­ren Zeit­de­for­ma­tor be­saß! Das war un­se­re ein­zi­ge Waf­fe ge­gen das Un­heim­li­che.
    »Ich ha­be Keer­kens ge­tes­tet. Er weiß nichts von un­se­rer Zeit­ma­schi­ne«, un­ter­rich­te­te mich Han­ni­bal. »Du mußt et­was von Khoul er­fah­ren.«
    Ich streif­te die Res­te mei­ner Mon­tur ab und leg­te sie auf das Ru­he­la­ger.
    »Wir ha­ben Ihr und un­ser Pro­blem er­ör­tert, Khoul«, sprach ich den Frem­den er­neut an. »Ich nei­ge da­zu, Sie nicht für einen Phan­tas­ten und Ver­bre­cher zu hal­ten, wie Be­el­zy frag­los ei­ner ist. Sind Sie mit die­ser De­fi­ni­ti­on ein­ver­stan­den?«
    Er lausch­te wie­der auf die aus sei­nem Si­mul­tan­über­set­zer her­vor­drin­gen­den Wor­te. Sein Lä­cheln blieb, aber der Aus­druck sei­ner großen Au­gen ver­än­der­te sich. Er wur­de nach­denk­lich.
    »Sie über­ra­schen mich auf­rich­tig, Ge­ne­ral.«
    »Die Si­tua­ti­on hat sich ge­än­dert«, er­klär­te ich. »Sie hät­ten mir frü­her Ge­le­gen­heit ge­ben sol­len, mit mei­ner vor­ge­setz­ten Dienst­stel­le Kon­takt auf­zu­neh­men. Warum wol­len Sie mich nicht mehr bit­ten oder gar prä­pa­rie­ren? Ihr Pa­ra­block konn­te be­sei­tigt wer­den. Wir be­sit­zen da­für erst­klas­si­ge Mög­lich­kei­ten.

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