Spätkontrolle aufschlussreich
gottgewollt. Daran solltest du nicht denken. Öffne weit. Ich muß dich ständig kontrollieren können. Du sollst doch nicht mit den Lidern zucken! Flacher atmen!«
»Verstanden«, gab ich klarer zurück. »Ich werde mich beherrschen. Beobachtet man mich jetzt?«
»Nein. Dafür belauern sie mich wie einen Tiger in der Fallgrube.«
Ich mußte beinahe lachen. Der Zwerg und ein Tiger!
»Phantastisch. Hast du schon warnend gebrüllt?«
»Deine Beleidigungen lassen mich meine Angst vergessen. Nur weiter so. Ich habe keine Schmerzen – überhaupt nichts. Wenn die Nervenleiter wieder zu arbeiten beginnen, wird es hart werden. Du bist besser dran. Dein Trick war Klasse.«
»Welcher?«
»Der Anflug der SAGHON und Lobrals Drohungen. Ich konnte unsere Gegner erst belauschen, als ich ebenfalls im Gleiter war. Draußen trugen sie Individualschirme. Ich konnte sie nicht durchdringen.«
»Was denkt man über die Zerstrahlung des angeblichen Kodators?«
»Tiefe Erleichterung bei den drei Erdgeborenen. Sie fühlen sich jetzt sicher und glauben, nie mehr in Gefahr zu geraten. Diese Narren haben keine Ahnung von den tatsächlichen Gegebenheiten. Sie halten den Atlanter infolge seines hohen Wuchses und seiner Hautfarbe für einen Eurasier mit geheimnisvollen Beziehungen zu irdischen Machtgruppen. Außerdem glauben sie, er könnte einen besonderen Einfluß auf ZONTA ausüben.«
»Was ja wohl auch richtig ist.«
»Klar ist das richtig, aber sie gehen von falschen Voraussetzungen aus. Fest steht, daß sie von dem Atlanter und seinen Hilfskräften regelrecht an der Nase herumgeführt werden. Warum die Zeitreisenden überhaupt auf irdische Kontaktpersonen zurückgegriffen haben, ist mir noch unklar.«
»Sie wollten die derzeitigen Verhältnisse kennenlernen.«
»Vielleicht. Das hätten sie aber auch am Fernsehschirm erleben können. Nein, da spielen andere Dinge mit. Das läßt sich aber aus dem Bewußtseinsinhalt der drei Narren nicht herauslesen. Sie erweisen dem vierten Mann tiefsten Respekt. Das ist einer von den Afrikanern mit der Narbenstirn.«
»Was – hier im Gleiter?«
»Sicher. Hör doch endlich zu. Flacher atmen! Beelzy linst mit dem linken Auge zu dir hinüber.«
»Wer?« erkundigte ich mich verblüfft. Der Kleine lachte auf telepathischer Ebene. Es erzeugte eigentümliche Schwingungen in meinem Extrahirn.
»So wurde er von Normans angesprochen. Ich konnte es einwandfrei aus seinem Bewußtseinsinhalt herauslesen. Beelzy ist eine Abkürzung für Beelzebub. Das kommt aber nicht daher, weil der Knabe vielleicht teuflisch aussieht, sondern wegen seiner sonderbaren Religionsauffassung. Die Kohlköpfe verehren den Teufel. Nebenbei sind sie hirnverbrannte Revoluzzer mit dem Ziel, die für ihre Begriffe fehlgesteuerte Menschheit auf den rechten Weg zu bringen. In diesem Wirrwarr spielen anarchistische Gewaltvorstellungen eine bedeutende Rolle. Das ist nicht so lächerlich wie ihr Satansglaube. Zu dem Haufen gehörte auch dieser Will Degland, nur mit dem Unterschied, daß er realer dachte und aus dem Blödsinn einen gesunden Vorteil ziehen wollte. Das ist so ziemlich alles über die erdgeborenen Begleiter des Frühafrikaners. Es ist doch wohl einer, oder?«
»Wenn er diese Symbolnarben auf der Stirn hat – ja! Kannst du ihn sondieren?«
»Nicht die Spur. Darin liegt ja mein Problem. Flacher atmen. Wie oft soll ich das noch sagen? Er hat einen Abwehrblock. Außer inhaltslosen Restimpulsen kommt nichts durch. Es müssen aber fünf Mann seiner Art sein. Beelzy dachte daran. Der sechste ist in der Sahara umgekommen.«
»Und der Atlanter ist allein?« fragte ich zurück.
»Sieht so aus. Seltsam, was?«
Ich
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