Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)
verbotenen Substanzen
handelte — offensichtlich hatte er ziemlich viel Vertrauen zu mir. Also hatte
auch ich Vertrauen und erzählte ihm von Blacky und Blondie und der Belohnung,
die diese auf mich ausgesetzt hatten. Alonso nickte und machte ein grimmiges
Gesicht.
>>Blacky und Blondie, sind das
die beiden Typen, mit denen du und diese Boobs im St.Trop‘ waren?<<
>>Ja, aber sie heißt
Babs!<<
>>Egal<<, meinte Alonso
und erklärte, dass jeder im „Tropics“ sie Boobs genannt hatte, und wenn zwei
Typen Blacky und Blondie hießen, dann sei Boobs für ein Mädchen auch OK. Ich
ging davon aus, dass Alonso durch Xaví von der Sache im „St.Trop‘“ erfahren
hatte. Aber ich wollte jetzt nicht über Xaví reden. Und dann erzählte Alonso
mir von einem alten Sack, wie er ihn nannte, der regelmäßig zum „Tropics“
gekommen war, wo man ihn jedoch nie reingelassen hatte. Der Mann, ein älterer
Spanier, habe jedes Mal vorgegeben auch gleich wieder gehen zu wollen. Er hatte
behauptet, sich in der Discothek nur kurz umsehen zu wollen, weil er im Auftrag
deutscher Eltern nach deren Tochter suche, die angeblich in Lloret sei. Die
vermeintliche Ausreißerin habe er dabei als großgewachsenes und sehr schlankes
Mädchen, mit langen, blonden Haaren beschrieben. Bei Alonsos Worten zuckte ich
zusammen. Bei diesem Mann konnte es sich nur um den Spanier handeln, von dem
auch Henry mir erzählt hatte und der immer noch im Auftrag von Blacky nach mir
suchte! Wenn er am „Tropics“ gewesen war, kam er mit Sicherheit auch regelmäßig
zum „Hollywood“! Ich hatte irgendwie gehofft, dass er mich eher in den Bars
suchen würde, wobei zurzeit das „El Barco“ die einzige Bar in Lloret sein dürfte!
Alonso hatte mitbekommen, dass ich zusammengezuckt war.
>>Der Kerl hat nach dir gesucht
— stimmt’s?<<
Ich nickte.
>>Das hatte ich mir schon fast
gedacht<<, sagte Alonso. >>Es kommt zwar immer mal wieder vor, dass
jemand an der Tür auftaucht und Fragen stellt, weil er tatsächlich nach einem
Ausreißer sucht, aber dieser Typ hier war mir von Anfang an suspekt! Er hatte
ja noch nicht einmal ein Foto dabei! Aber wenn er im Tropics nach dir sucht,
dann kommt er auch ins Hollywood.<<
Alonso sah mich gespannt an und
wartete, was ich darauf antworten würde. Ich dachte an meinen Plan und solange niemand
diesem Typ einen Tipp gab, wäre wohl alles in Ordnung. Ich hatte mich
mittlerweile auf die Bettkante gesetzt und auch Alonso richtete sich nun auf.
>>Warum bist du damit nicht
einfach zu mir gekommen?<<, fragte er.
>>Womit? Mit der Tatsache, dass
eine Zeitlang halb Lloret nach mir gesucht hat, weil es eine Belohnung gab —
oder auch noch gibt?!<<
Alonso nickte.
>>Aber was hättest du schon tun
können? Glaub‘ mir, so war es besser!<< Ich hatte ihm nicht erzählt, wie
wir Blacky und Blondie schließlich auf eine falsche Fährte gelockt hatten.
>>Und was tust du, wenn dieser
alte Sack, der immer noch nach dir sucht, wieder auftaucht?<, fragte Alonso.
>>Keine Panik. Ich habe jetzt
einen Plan — dank dir!<<
Alonso machte ein ärgerliches
Gesicht.
>>Was für ein Plan soll das
sein?<<
>>Lass dich
überraschen<<, sagte ich und verschwand ins Bad.
Als ich zurückkam und in meine Sachen
schlüpfte, lag Alonso immer noch auf dem Bett. Er hatte die Hände hinter dem
Kopf verschränkt und schaute aus dem Fenster. Dann sah er mich an.
>>Ich weiß, dass du glaubst,
dass du alles alleine kannst — und vielleicht ist das ja auch so. Xaví hat mir
nämlich auch von der Sache mit den KO-Tropfen erzählt! Aber diesen alten Sack,
diesen Spanier, den überlässt du mir.<<
Ich ging zum Bett hinüber, küsste ihn
und sagte, wenn mein Plan funktionieren würde, und das würde er, müsste ich mir
auch keine Gedanken mehr um diesen Spanier machen. Dann verabschiedete ich
mich.
Im chalet machte man sich in
der Tat schon große Sorgen und Rosa hatte sogar ihre Abreise um einen weiteren
Tag verschoben. Markus und Rosa waren noch in der Nacht nach Lloret gefahren
und hatten gesehen, dass der VW-Bus tatsächlich in der Nähe des Waschsalons
geparkt stand. Es gab jedoch nur noch einen Schlüssel zu dem Wagen und so
hatten sie ihn auch nicht wieder mit zurück nach Lloret Blau nehmen können.
Außerdem hatten sie ja auch nicht gewusst, wo ich war und wollten nicht, dass
ich bei meiner Rückkehr plötzlich ohne Auto dastand. Nun waren sie jedenfalls froh,
mich wohlbehalten wiederzusehen und mir blieb auch nichts anderes übrig, als
ihnen
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