Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)
die Geräusche eines viel zu lauten Fernsehers herein. Alonso störte
das jedoch nicht. Er sagte, er könnte jetzt eh nicht schlafen, weil er gewohnt sei
nachts zu arbeiten und deshalb wäre er auch in den Waschsalon gegangen.
>>Was ein Glück<<, sagte
er, grinste und warf mich auf sein Bett. Alonso war unersättlich, genau wie ich.
Je mehr ich bekam, umso mehr wollte ich. In der Hitze war sein Bett binnen
kürzester Zeit nassgeschwitzt.
Irgendwann gegen Morgen meinte er, er
müsste zuerst etwas essen. Nackt wie er war ging er in die Küche. Ich blieb auf
seinem Bett liegen und wartete vergeblich darauf, dass eine frische Brise den
Schweiß auf meiner Haut trocknete. Als Alonso kurz darauf wiederkam, fragte er,
ob ich auch etwas wollte und erklärte, er hätte allerdings nur aufgewärmte Spaghetti.
>>Lass mich raten<<,
sagte ich daraufhin. >>Spaghetti mit Thunfisch aus der Dose!<<
Alonso nickte überrascht, doch dann
begriff er.
>>Esst ihr eigentlich jemals
etwas anderes?<<, fragte ich ihn.
>>Reis mit Huhn<<,
erklärte Alonso, während er sich mit seinem Topf wieder neben mich auf das Bett
setzte.
>>Und das reicht, um so
muskulös zu werden?<<
Alonso grinste und sagte, ich solle
mal den Schrank öffnen. Ich tat wie geheißen. Dort lagen jede Menge Strips mit
Tabletten und Ampullen. Ein ganzes Arsenal!
>>Und das brauchst du
auch<<, erklärte er. Das ganze Zeug konnte jedoch unmöglich für Alonsos
Eigenbedarf sein und dann erzählte er mir, dass er mit anabolen Steroiden
dealte. Offenbar gab es hierfür einen guten Markt, der ständig wuchs. Er sagte mir
auch, dass er sich ansonsten nie ein eigenes Haus hätte leisten können —
jedenfalls nicht vom Verdienst eines Türstehers. Das Haus stand nun jedoch zum
Verkauf und Alonsos Frau und seine Kinder lebten mittlerweile wieder in Deutschland,
wo die Kinder nun eingeschult würden. Er hatte aber noch in dieser Woche vor,
für zwei Tage zu ihnen zu fliegen, um sie zu besuchen. Alonso mochte ein
schlechter Ehemann gewesen sein, aber dass er seine Kinder aufrichtig
vermisste, glaubte ich ihm.
Während wir so auf seinem Bett saßen
und lauwarme Spaghetti mit Thunfisch aßen, warf ich einen Blick auf das weiße
Laken. Dort paarten sich meine langen, blonden Haare mit Alonsos schwarzen
Locken. Eine seiner Locken hatte sich um eines meiner Haare gekringelt. Alonso
war meinem Blick auf das Laken gefolgt.
>>Schau mal, selbst unsere
Haare können einfach nicht anders, als sich zu vereinigen!<<, sagte er.
Alonso war satt und stellte den Topf
beiseite. Vereinigen war für ihn das Stichwort gewesen. Er drehte sich
zu mir, griff zwischen meine Schenkel und fragte: >>Willst du immer noch
mehr?<<
Ja, ich wollte mehr. Aber mir gingen
die blonden, langen Haare und die schwarzen, kurzen nicht aus dem Sinn — und
dann plötzlich hatte ich die rettende Idee! Alonso war mittlerweile über mir.
Ich nahm seinen Kopf in die Hände, küsste ihn und sagte: >>Ich glaube du
hast mich gerade gerettet — jedenfalls hast du mich auf eine Idee
gebracht!<<
Doch dann war er wieder in mir und
ich vergaß die Idee erst einmal.
Aber Alonso hatte es nicht vergessen.
Gegen Mittag sagte ich, dass ich wieder los müsste. Markus würde sich bestimmt
schon die größten Sorgen machen, außerdem wollte Rosa heute abreisen! Doch
Alonso wollte mich nicht einfach so gehen lassen.
>>Sag‘ mir zuerst, ob du
wiederkommst — und wo du die ganze Zeit über gewesen bist!<<
Ich seufzte.
>>Alonso, sag‘ du mir lieber,
wo all die Männer geblieben sind, die nach einem one-night-stand wieder ihrer
Wege ziehen!<<
Alonso sah mich finster an.
>>Das meinst du doch jetzt
nicht ernst. Erstens war das kein one-night-stand und zweitens habe ich mir
wirklich Sorgen gemacht!<<
Er verdrehte die Augen und fügte
hinzu: >> — im Übrigen nicht nur ich.<<
Nach der Idee, die mir gekommen war,
als ich beobachtet hatte, wie seine und meine Haare sich paarten, wusste ich,
dass ich wiederkommen würde und auch relativ gefahrlos wiederkommen könnte!
Also sagte ich ihm, dass ich ab jetzt wieder unter den Lebenden weilen würde
und es mir bestimmt auch nicht mehr nehmen ließe, spätestens am Wochenende
wieder ins „Hollywood“ zu kommen. Alonso wollte jedoch wissen, was überhaupt
los gewesen wäre und erklärte, dass sich schon die wildesten Gerüchte um mich
gerankt hätten. Ich überlegte, was ich ihm erzählen konnte. Dann dachte ich
daran, wie er mir gesagt hatte, dass er selbst mit
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