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Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)

Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)

Titel: Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Weitzels
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auch erst
seit diesem Jahr etwas miteinander. Vorher sei sie mit einem der Tänzer aus
ihrer Truppe liiert gewesen. Dann lachte sie und sagte: >>Genaugenommen
sind wir das von Zeit zu Zeit auch immer noch.<<
    Ich überlegte allen Ernstes einen
Moment lang, ob ich ihr erzählen sollte, dass auch ich einmal etwas mit Renée
gehabt hatte, verzichtete dann jedoch darauf, weil ich ihn auch nicht in eine
missliche Lage bringen wollte. Jedenfalls waren Vanessa und ich, was
Beziehungen und Männer anging, ähnlich gestrickt. Wir hatten beide Spaß am Sex,
wollten uns jedoch nicht festlegen.
     
    Als wir das „El Trull“ schließlich
wieder verließen, war es schon zwei Uhr morgens und Vanessa fragte, ob ich noch
auf einen Sprung mit ins „Revo“ käme. Doch ich lehnte ab. Morgen war mein
erster Arbeitstag und ich wollte unbedingt fit und ausgeschlafen sein! Außerdem
musste ich gleich morgens wieder in die Stadt, um mir die nötigen Kosmetika zu
kaufen. Also ließ unser Taxi zuerst mich zu Hause raus und brachte Vanessa dann
runter zum Kanal, wo jetzt jede Nacht die Post abging.
     
    Am nächsten Tag stellte Señor José mir
auch die anderen drei Models vor. Allesamt Katalaninnen. Es war klar, dass sie
auf Mercedes‘ Seite standen und mich als Außenseiterin betrachteten. Mercedes
hatte natürlich mittlerweile auch erfahren, dass das Prunkstück einer jeden
Schau künftig von mir präsentiert werden sollte und ihr Hass auf mich war nun unverhohlen
spürbar! Dennoch verlief der Probedurchlauf, dank Señor Josés Besonnenheit, ohne
Probleme und er fand auch Gefallen an meinen mitgebrachten Catsuits und
Stretch-Kleidern. Als er dann jedoch vorschlug, dass ich einen
anthrazitfarbenen Catsuit mit leicht angedeutetem Leopardenmuster unter eben
diesem Prunkstück tragen sollte, begehrte Mercedes erneut auf. Außer sich vor
Wut, schrie sie herum, dass ich in dem Catsuit wie eine billige Schlampe aussähe
und sie nie im Leben zuließe, dass ich wie ein Flittchen gekleidet den teuren
Mantel präsentierte! Besagter Mantel war aus Leopardenfell hergestellt und
deshalb gefiel Señor José wohl auch die Idee — zumal der Catsuit und der Mantel
tatsächlich sehr gut harmonisierten. Señor José blieb demnach auch unnachgiebig
und erklärte Mercedes, es bliebe dabei! Daraufhin rief Mercedes, dass sie sich
weigern würde, mit mir zusammen auf dem Laufsteg zu erscheinen und weil sie
merkte, dass sie auf verlorenem Posten stand, fegte sie dabei das Porzellan, das
auf einem der Tische im Schauraum stand, auf den Boden! Das Servicepersonal,
welches gerade dabei war, die Tische für die bevorstehende Modenschau
einzudecken, zuckte jedoch noch nicht einmal zusammen und außer mir tat dies auch
niemand sonst. Eine der Frauen hörte daraufhin lediglich mit dem Eindecken auf
und verließ kurz den Raum. Als sie zurückkam, hatte sie einen Handfeger und
eine Schaufel dabei. Ganz offensichtlich war es nicht das erste Mal, dass
Mercedes einen solchen Wutanfall bekam und dabei Geschirr zerschlug! Ich hatte
mich aus der Diskussion zwischen Señor José und Mercedes bewusst herausgehalten
und auch als Mercedes so herumgeschrien hatte, war ich ruhig geblieben und
hatte mich nicht von ihr provozieren lassen. Auch die anderen Mädchen hatten
sich nicht geäußert, obwohl Mercedes sie aufforderte ihre Meinung zu
bekräftigen.
     
    Señora Prat, die ebenfalls schon
anwesend war, versuchte ihre Tochter zu beruhigen. Aber Mercedes wollte sich
nicht beruhigen und schließlich sagte Señor José zu ihr, sie hätte die Wahl und
könnte auch gehen — aber dann bräuchte sie auch nicht wiederkommen! Er hatte
dies ganz ruhig gesagt und plötzlich hielt Mercedes wie vom Donner gerührt inne
und starrte ihn an. Ihre Mutter hingegen, die in dem kläglichen Versuch,
Mercedes zu beruhigen, beide Arme um den Oberkörper ihrer Tochter geschlungen
hatte, rief daraufhin, dass Señor José dies nicht machen könnte. Immerhin sei
Mercedes das Aushängeschild von „Modas Taurus“ und gewohnt, entsprechend
behandelt zu werden! Dann warf sie ihm vor, unfair gegenüber Mercedes zu sein,
die doch nur das Beste für sein Geschäft wollte — und da endlich platzte Señor
José der Kragen! Er rief, dass er schon selbst wüsste, was das Beste für sein Geschäft sei! Mercedes und ihre unkontrollierte Art seien es jedenfalls nicht!
Sie sei antiquiert und arrogant und je länger er darüber nachdächte, desto mehr
käme er zu der Überzeugung, dass es für Mercedes und sein

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