Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)
auch
verdenken! Immerhin habe ich euch beiden letzte Nacht zugehört und auch wenn
ich es nicht gerne zugebe, aber anscheinend hat er es ja richtig drauf! Der
Kerl ist ein Glückspilz und du auch.<<
Paolo hatte mir dann ein Foto gezeigt,
welches er selbst von Corinna gemacht hatte. Allerdings zeigte es eine total
andere Corinna, als die, die ich kannte und ich war entsetzt. Das Foto zeigte
Corinna mit Chico auf dem Arm. Paolo sagte, er habe es damals, vor zwei Jahren
aufgenommen — kurz nachdem er Corinna in Blanes kennenlernte. Plötzlich konnte
ich verstehen, warum Paolo ihr damals angeboten hatte, ihn nach Teneriffa zu
begleiten. Gleichzeitig war ich jedoch zutiefst schockiert darüber, was zwei Jahre
schlechter Lebensführung anrichten konnten! Auch Paolo war meine Reaktion nicht
entgangen. Dann sagte er, damals sei er wirklich sehr in Corinna verliebt
gewesen, aber das alles sei lange her und deshalb sei es nun auch kein Problem für
ihn, wenn sie jetzt lieber mit Ricardo vögeln würde. Aber er wünschte mir, dass
ich und Xaví mehr Glück hätten, als er und Corinna damals.
Paolo würde noch gut eine Woche bei
uns bleiben und kurz darauf würde auch Xaví Lloret verlassen. Während Corinna
nun die Tage zählte, bis Paolo endlich wieder auszog, wollte ich gar nicht daran
denken, wie die Zeit verging! Ich beschloss, Paolo und Vanessa miteinander
bekannt zu machen. Vanessa hatte ebenfalls eine Vorliebe für gutaussehende
Männer und Paolo war nun wirklich nicht unattraktiv. Ich war sicher, dass er bei
ihren nächtlichen Poolpartys bestimmt ein willkommener Gast wäre und das war
allemal besser, als wenn er auf der Terrasse säße und Xaví und mir zuhörte! Abgesehen
davon, dass er den ganzen Pool-Clan wahrscheinlich gleich mit Koks beliefern
würde. Mein Plan ging auf. Natürlich hatte ich dabei nicht an Renée gedacht,
aber ich war auch immer davon ausgegangen, dass er und Vanessa bloß eine sehr
lockere Beziehung hätten. Dass Renée ähnlich wie Xaví früher gute Miene zum
bösen Spiel machte, wäre mir nicht in den Sinn gekommen.
***
Dann kam der Tag, an dem Paolo wieder
auszog und Corinna atmete auf. Mir fiel vor allen Dingen der Abschied von Chico
sehr schwer, den ich mittlerweile wirklich in mein Herz geschlossen hatte. Drei
Tage später war es dann so weit und auch Xaví verließ Lloret. Er hatte den
letzten Tag damit verbracht, sein Appartement in Fenals zu räumen, dessen
Mietvertrag nun ebenfalls auslief. Auch Renée hatte vor, Lloret innerhalb der
nächsten Tage zu verlassen. Er würde den Winter wieder auf den Kanarischen
Inseln verbringen, so jedenfalls hatte Xaví es mir erzählt. Xavís Eltern lebten
in Canet de Mar und er hatte ihnen versprechen müssen, an seinem letzten Abend
zum Essen vorbeizukommen. Sein Flug von Barcelona über Madrid ging erst gegen
Mittag und wir hatten uns für Mitternacht im „Hollywood“ verabredet. Doch Xaví
kam nicht. Ich wartete bis 4.00 Uhr, dann ging ich nach Hause. Am nächsten
Morgen ging ich ziemlich früh nach Fenals und klingelte einen ziemlich verärgerten
Renée aus dem Bett. Renée sagte, Xaví habe sich gestern Abend von ihm
verabschiedet und die Nacht dann bei seinen Eltern verbringen wollen. Immerhin
sei es von Canet bis zum Flughafen ja auch wesentlich kürzer, knurrte er. Ich
sagte ihm, dass wir verabredet gewesen wären und Renée lachte mich aus. Er erklärte,
ich sei dumm und naiv, wenn ich glaubte, dass Xaví es tatsächlich ernst gemeint
hätte.
>>Xaví hat bloß eine Alte
gesucht, die willig ist<<, sagte er. >>Und mit seinem Gelaber hat
er bloß verhindern wollen, dass du ihm in der Zeit, in der er noch hier ist,
immer wieder Hörner aufsetzt — so wie du es am Anfang immer getan hast!<<
Renée sah mein verstörtes Gesicht und
lachte erneut. Dann fügte er hinzu, wenn ich denken würde, dass ihm wirklich
etwas an mir gelegen hätte, dann sei ich noch dümmer als Boobs es war! Damit
schlug Renée mir die Tür vor der Nase zu und für mich war es wir ein Schlag ins
Gesicht. Ich wusste nicht wohin. Nach Hause wollte ich auf keinen Fall und so
ging ich zum Strand. Ausgerechnet heute war es auch noch bewölkt und während
ich auf einem Felsen an der Stelle saß, wohin ich mit Xaví immer gegangen war,
fiel feiner Regen vom Himmel. Mich störte der Regen nicht. Ich saß einfach da
und starrte aufs Meer. Irgendwann ging ich nach Hause, machte mich für die
Arbeit fertig und sagte mir, es war nichts! Du hattest dich bloß
Weitere Kostenlose Bücher