Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)
anderen? Weil du dafür
einfach immer zu heiß warst, antwortete das Stimmchen erneut.
Als ich von der Toilette kam, war die
Show vorbei. Draußen an der kleinen Theke, die gleich neben den Toiletten lag,
saß der Tänzer mit den hellen Augen. Nun war er allerdings vollständig bekleidet
und hielt mich einfach fest, als ich an ihm vorbeiging.
>>Was gefällt dir an unserer
Show nicht?<<, fragte er mich. Ich sah ihn von oben herab an.
>>Ist das wirklich
wichtig?<<
>>Ich bin nicht gewohnt, dass
man mich abblitzen lässt!<<
>>Tja, für alles gibt es ein
erstes Mal!<<
Ich wollte gehen, doch er hielt mich weiterhin
fest.
>>Du bist die Freundin von dem
Typ der uns engagiert hat<<, sagte er dann und ein Stich ging durch meine
Brust.
>>Falsch<<, antwortete
ich. >>Wir hatten lediglich etwas miteinander. Und wenn du den Türsteher
fragst, wir hatten auch mal etwas miteinander. Das bedeutet aber
nichts.<<
>>Und warum haben wir dann nichts miteinander?<<
Genau davor musste Xaví immer Angst
gehabt haben! Nun denn, dachte ich. Es wäre ja wirklich schade, wenn
er sich die ganze Zeit Sorgen um nichts gemacht hätte!
>>Weil bis jetzt noch nicht der
richtige Zeitpunkt dafür war<<, antwortete ich.
>>Bis jetzt?<<
Ich nickte.
>>Sollen wir gleich gehen oder
möchtest du…<<
>>Lass uns einfach
gehen<<, sagte ich.
Auch Vanessa und Corinna waren nun in
Gesellschaft von zwei ebenfalls vollständig bekleideten Tänzern.
>>Wir haben uns schon
gewundert, wo du steckst<<, rief Vanessa und zwinkerte mir gleich darauf
zu, als sie sah, wen ich im Schlepptau hatte.
>>Du pickst dir wohl immer
gerne die Rosinen aus dem Kuchen<<, flüsterte sie mir zu und laut sagte
sie, dass sie gerade beschlossen hätten, alle noch ins „El Reno“ zu fahren.
Danach wollten Corinna und sie die Jungs dann mit ins „Edificio Byblos“ nehmen
und Vanessa vergaß auch nicht, dabei den beheizten Whirlpool zu erwähnen! Ich
hatte jedoch keinen Hunger und ich wollte auch nicht ins „El Reno“.
>>Quieres comer o
quieres follar?-Willst du essen oder willst du ficken?<<, fragte ich meinen Begleiter
deshalb. Für eine Sekunde bröckelte seine coole Fassade und meine direkte Art schockierte
ihn. Gut so, dachte ich. Denn genau das hatte ich damit erreichen
wollen. Dann hatte er sich jedoch wieder im Griff und antwortete genauso
direkt.
>>Quiero
follar.<<
Als wir das „Hollywood“ verließen,
sah Alonso wieder zur anderen Seite und der Kassierer war kläglich bemüht, sein
Grinsen zu verbergen. Doch nur weil Alonso nun auf unfreundlich und verärgert
machte, sah ich jedoch nicht ein, es ihm gleich zu tun und wie immer rief ich buenas
noches . Dabei sah ich ihn an. Doch Alonso erwiderte nichts.
>>Wow<<, machte mein
Begleiter, als wir draußen standen. >>Sind alle deine ehemaligen
Liebhaber so gut auf dich zu sprechen, wie der da?<<
Wieder ging ein Stich durch meine
Brust, zumal ich bei Alonso auch nicht wusste, was ich verbrochen hatte, dass
er so reagierte.
Im „Edificio Byblos“ ging ich mit meinem
Begleiter zum Whirlpool. Ich hatte nicht vor, ihn mit in mein Bett zu nehmen
und bis Vanessa und Corinna kämen, hätten wir genug Zeit. Ich zog mich aus und
stieg ins Wasser. Er tat es mir nach, obwohl ihm so viel Direktheit doch ein
wenig unheimlich war.
>>Möchtest du nicht wenigstens meinen
Namen wissen, bevor wir…<<
>>Nein<<, sagte ich.
>>Ich würde ihn doch gleich wieder vergessen!<<
Wir immer er geheißen haben mochte — auch
er schaffte es nicht, Xaví auch nur für eine Sekunde aus meinem Kopf zu
verbannen. Nachdem wir fertig waren, ließ ich ihn einfach am Pool zurück und er
meinte, er könnte jetzt verstehen, warum meine ehemaligen Liebhaber auf mich so
frustriert reagieren würden. Aber es war mir egal, was er dachte.
***
Mittlerweile neigte sich auch der
Oktober seinem Ende entgegen. Außer dem „Hollywood“, dem kleinen „Graffiti“,
dem „Tropics“ und dem „Moby’s“, hatten alle anderen Discotheken in Lloret ihre
Türen wieder geschlossen — und somit hatte auch die Auswahl an Männern wieder
deutlich nachgelassen. Die meisten Propper hatten Lloret jedenfalls schon
längst verlassen. Auch die „Bakus Bar“ war seit einigen Wochen zu und stand nun
zum Verkauf. Henry und Anna waren nach Andalusien zurückgekehrt und würden im
nächsten Jahr ebenfalls nicht wiederkommen. Mir ging Alonsos Benehmen nicht aus
dem Kopf und da sich ansonsten meine Gedanken auch immer nur um Xaví drehten
und
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